Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 125

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Meinung, dass emotionale Reden hier Folgendes zum Ausdruck bringen: dass man mit Herz und Seele hinter seinen politischen Standpunkten steht. (Abg. Mag. Gaßner: Haben Sie einen?) Das sollte uns alle auszeichnen, weil wir keine Technokraten sein sollten, sondern Vertreter der Bevölkerung, die hier ehrlichen Herzens um das Beste zum Wohle unseres Landes ringen. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Das, was sich aber gestern hier an diesem Rednerpult der Republik abgespielt hat, entbehrt jeder Grundlage. Das kommentiere nicht nur ich, sondern das kommentieren mittlerweile auch unzählige Medien in Österreich. Das kommentiert der Blätterwald. Das, was sich der Herr Abgeordnete Faul hier gestern geleistet hat, ist eine weitere Beschädigung des Ansehens der Politik und eine Schande für dieses Hohe Haus. (Beifall beim BZÖ.)

Sehr geehrte Damen und Herren, ich ersuche Sie wirklich, führen wir diese Diskussion ruhig, führen wir sie sachlich. (Abg. Mag. Gaßner: Darum bitte ich! Heiterkeit bei der SPÖ.) Ich zitiere aus dem Stenographischen Protokoll:

(Der Redner schlägt während seiner Ausführungen immer wieder mit der Hand kräftig aufs Rednerpult.) ...“ (Heiterkeit und demonstrativer Beifall bei der FPÖ. Abg. Dr. Rosenkranz begibt sich zum Rednerpult und reicht dem Redner ein Taschen­tuch.) – Haben Sie Schnupfen, oder was? (Zwischenrufe bei der FPÖ.)

Weiter: „Kleiner Grosz, geh zurück! Lass mich in Ruhe! Das ist gescheiter.“ (Heiterkeit bei der FPÖ.) „Du bist genau um den Schädel zu klein, wo das Hirn drinnen sein müsste, und darum sollst du still sein!“

Ich weiß schon, das belustigt die hinteren drei Reihen der Freiheitlichen Partei – und ausschließlich die. Die Freiheitlichen Partei hat dieses Primat, denn selbst die Sozialdemokratie sieht das heute schon ein wenig anders. (Ruf bei der SPÖ: Primat ist etwas anderes! Abg. Großruck: Primat ist ein Affe!)

Abgeordneter Faul weiter: „Nein, er geht mir so auf den ‚Zeiger‘, das ist unvorstellbar! Könnt ihr nichts machen für euren entlaufenden ...?“ „Sie sind für mich im Sternzeichen ein Krokodil: eine große ‚Papp’n‘ und ein kleines Hirn – das muss ich Ihnen einmal sagen.“ „Das ist unmöglich, wie sich der benimmt – in den Zeitungen und rundherum.“ (Abg. Mag. Gaßner: Sollten Sie nicht zum Budget etwas sagen?!)

Sehr geehrte Damen und Herren, da das der Kollege Faul gestern auch zum Budget gesagt hat und ich der Hauptbetroffene dieser Attacken war, steht es mir zu, auch dazu kurz Stellung zu nehmen.

Ich kann natürlich den inhaltlichen Zusammenhang schon finden, dass das Bildungs­budget offenbar sehr gering ist, wenn wir uns in Zukunft solche Hauptschuldirektoren leisten. Das wäre aber wieder polemisch, und gerade das will ich ja nicht sein. (Beifall beim BZÖ. Abg. Mag. Gaßner: Seit wann?!)

Das, was ich aber besonders kurios finde, ist, dass der Abgeordnete Faul – abgesehen davon, dass er sich heute nicht einmal mehr im Hohen Haus befindet, weil er ja für sein Gehalt von 8 400 € stundenweise hier im Plenarsaal fehlt (Abg. Mag. Gaßner: Sie lügen schon wieder!) – nicht Manns genug ist, hier an dieses Rednerpult der Republik Österreich herauszutreten und sich auch zu entschuldigen. (Abg. Ing. Westenthaler: Herr Präsident! „Sie lügen!“ Abgeordneter Gaßner, Zwischenruf: „Sie lügen!“) Ich glaube, das gebietet der Anstand auch dieses Hauses. (Abg. Riepl:  Polizei umführt mit dem Auto! wie der Herr Westenthaler!)

Ich bin nicht nachtragend. Ich sage Ihnen ganz ehrlich, für mich persönlich ist diese Angelegenheit mit einer Entschuldigung erledigt. Die politische Dimension ist nicht von mir zu diskutieren, und ich diskutiere sie auch nicht. Herr Faul trägt offenbar – in


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