Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 760

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Nebenbei: Ich halte auch die Diskussion rund um die CERN-Mitgliedschaft für not­wendig, um hier die Kosten-Nutzen-Verhältnisse zu evaluieren. Schließlich verwendet CERN 70 Prozent der Ressourcen für internationale Forschungsbeteiligungen.

Mir ist es ein Anliegen, Forschungserfolge auch wirtschaftlich umsetzen zu können, um Wertschöpfung langfristig zu sichern. Hierzu ein positives Beispiel aus Oberösterreich, nämlich die Biogasanlage in Utzenaich. Da wird seit Jahren erfolgreich Wärme und Strom aus Biomasse, sprich: aus Silage, erzeugt.

In Utzenaich wird aber seit kurzem anhand eines Pilotprojektes versucht, die Wirt­schaftlichkeit solcher Anlagen zu verbessern. Konkret: Der Grünschnitt der Wiesen dient in Form von Gras-Silage als Rohstoff für die Biogasproduktion. Zuvor soll bei diesem Projekt aber die Silage ausgepresst werden, damit aus dem Saft Milchsäure und Aminosäure für die Naturstoffchemie erzeugt werden können. Es geht dabei vor­rangig um den Ersatz von Rohöl, um umweltfreundliche Biokunststoffe und Lösungs­mittel nachhaltig erzeugen zu können.

Im Labor ist die Technologie erprobt, und in einer dreijährigen Testphase in Utzenaich soll dieses Verfahren für die Praxis ausgereift werden. Das Besondere daran ist näm­lich, es handelt sich hierbei um die weltweit erste Bioraffinerie in dieser Art und würde somit Österreich in eine führende Rolle in dieser Technologie katapultieren. Wir wür­den sogar wirtschaftlich im Anlagenbau eine Vorreiterrolle einnehmen. Bei einer ver­nünftigen regionalen Verteilung wäre alleine in Oberösterreich Platz für zehn solcher Anlagen.

Ich bin der Meinung, es reicht im Bereich Biomassenutzung nicht aus, „nur“ – unter Anführungszeichen – Energie zu erzeugen. Daher bedanke ich mich beim zuständigen Ministerium für die Unterstützung solcher Projekte. (Beifall bei der ÖVP.)

Erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang auch den Klima- und Energiefonds. Dotiert mit jeweils 150 Millionen € pro Jahr stehen Mittel zur Erreichung von Klima­schutzzielen und zur Erhöhung des Anteils an erneuerbaren Energieformen bereit. Davon wurden bereits 29 Millionen € für die Förderung der thermischen Sanierung eingesetzt, die sehr, sehr gut angenommen wird.

Der Fonds wurde schlank und handlungsfähig gemacht, um das Jahresprogramm und die budgetierten Mittel rasch umzusetzen.

Besonders begrüßen möchte ich die Ankündigung zur Förderung und Unterstützung von Photovoltaiktechnik im Rahmen des Fonds. Der Nachfrage und der Bereitschaft der Bevölkerung, in diese Technik zu investieren, muss unbedingt nachgekommen werden.

Aber auch die Unterstützung und Beratung der Gemeinden, die im Klimaschutz Initiati­ven ergreifen, wie zum Beispiel Güssingen mit seinem energieautarken Projekt (Abg. Mag. Brunner: Güssing heißt das!), ist eine wichtige Aufgabe des Klima- und Energie­fonds. Gerade Aktionen vor Ort machen Bewusstseinsbildung und bestmögliche Umsetzung der Klimaschutzziele möglich und sind daher zu forcieren.

Ich bin überzeugt, das Budget wird dem bestmöglich gerecht. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

16.42


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Brun­ner.

Frau Abgeordnete, Sie bringen den nicht zur Gänze eingebrachten Antrag ein. Es würde mir ausreichen – es ist aber Ihre Entscheidung –, die letzten beiden Punkte noch einzubringen.

 


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