Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll46. Sitzung / Seite 215

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

zesmaterie gekommen sind, und ein Danke auch an die Kolleginnen und Kollegen Sportsprecher für die gute Zusammenarbeit.

Ich denke, dass wir mit diesem Gesetz einen weiteren wichtigen Schritt im österreichi­schen Sport gesetzt haben. – Danke. (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie der Abgeord­neten Ing. Westenthaler und Hagen.)

20.01


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gelangt Herr Abgeord­neter Kickl. Eingestellte Redezeit: 4 Minuten. – Bitte.

20.01.23

 


Abgeordneter Herbert Kickl (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe ja gegenüber meinen Vorrednern den Vorteil, dass ich mich nicht unbedingt an die Koalitionsräson halten und jetzt alles so schön­reden muss, wie es in den bisherigen beiden Beiträgen geschehen ist. (Zwischenruf des Abg. Mag. Gaßner.) Auch wenn es natürlich in der Substanz stimmt, aber es hat auch die Entwicklung dieser gesetzlichen Bestimmungen, die wir jetzt auf die Reise bringen, gezeigt, dass es manchmal gescheiter ist, noch einmal nachzudenken, bevor man mit Schnell- und Hüftschüssen agiert, wie der Bundesminister das in weiten Bereichen dieser Anti-Doping-Diskussion getan hat.

Wir Freiheitliche haben immer gesagt, dass das nicht der Bereich ist, wo man die Dinge durch eine Pauschal-Verurteilung, durch eine Kriminalisierung in Bausch und Bogen übers Knie brechen kann, und deshalb freue ich mich jetzt sehr darüber, dass es uns insgesamt gelungen ist, nach vielen intensiven Diskussionen und sicherlich sehr informativen Stunden im Zusammenhang mit diesem Unterausschuss, den Minister letztendlich ins Boot zu holen und ihn ein bisschen einzubremsen, wenn er auf dem Weg war, dass die Pferde mit ihm durchgehen. (Abg. Weinzinger: ... Kavallerie!)

Das, was er gesagt hat, dass er nämlich in den Monaten seit dem Frühjahr Überzeu­gungsarbeit bei uns leisten wollte, muss man tatsächlich umdrehen: Es hat sich im Laufe dieses Prozesses herausgestellt, dass wir eigentlich diejenigen waren, die den Minister überzeugt haben.

Ein bisschen stolz bin ich darauf, dass wir von den Freiheitlichen und die Kollegen vom BZÖ auch diejenigen waren, die vom Anfang an, als diese Debatte durch die Emo­tionen im Fall Kohl sehr, sehr hoch gegangen ist, gleich gesagt haben: Moment einmal, Herr Minister, bis hierher und nicht weiter! – Und natürlich haben auch die Sport­experten im Bereich der ÖVP und der SPÖ gewusst, dass man mit den Vorstößen, wie sie der Minister unternommen hat, im Grunde genommen der Sache einen Bärendienst erweist.

Ich bin sehr froh darüber, dass wir da jetzt etwas auf die Reise bringen, was weit, weit weg ist von dem „Allibert-Gesetz“, wie ich das immer nenne, das der Herr Bundes­minister eigentlich ursprünglich intendiert hatte, wo also jemand, wenn er daheim irgendwo in seinem Badezimmerschrank etwas hat, was als Doping gelten könnte und dabei irgendwo „aufgeklatscht“ wird, dann vielleicht noch mit Handschellen aus dem Wohnblock geführt wird.

Das ist nicht das, das wir haben wollen, und ich glaube, der Herr Bundesminister hat in diesen letzten Monaten auch das dazugelernt, dass es nicht immer vorteilhaft ist, wenn man Diskussionen in die Öffentlichkeit hinausträgt, die dazu angetan sind, in einer Phase, in der wir uns sehr darüber freuen sollten, dass große Teile der Bevölkerung sich überhaupt noch sportlich betätigen – wenn ich mir etwa den Zustand der männ­lichen Bevölkerung bei der Musterung anschaue –, den Breitensport in vielen Be­reichen pauschal sozusagen in ein schiefes Licht zu rücken. Ich erinnere Sie nur an


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite