Präsident Josef Pfeifer:
Herr Bundesminister, bitte.Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst Dr. Rudolf Scholten: Ja unbedingt. Ich habe erst gestern ein Gespräch mit dem Vorstand der VA-Tech gehabt, um ein Beispiel zu nennen, im Rahmen dessen wir sehr konkrete Projekte vereinbart haben, die eine bessere Verbindung zwischen diesem großen österreichischen Unternehmen und den entsprechenden Forschungsinstituten und Universitätsinstituten vergleichbarer Disziplinen zum Inhalt haben.
Wir hatten, wie Sie wissen, erst vor wenigen Tagen ein Gespräch mit den Vertretern der Firma Nycomed, die eine wesentliche Forschungsqualität in Österreich garantiert, leider Gottes jedoch – wie manches andere Unternehmen auch – aufgrund internationaler Konkurrenzsituationen beabsichtigt, diese zu reduzieren. Es wird auch ein wesentliches Ziel der Bundesregierung oder von mir persönlich sein, daß wir bei internationalen Beteiligungen darauf achten, daß die entsprechenden Forschungsanteile hoch sind und die Unternehmungen auf diese Forschungsqualitäten achtgeben, weil wir sie in Österreich schlichtweg brauchen.
Insofern werden wir uns auch im Rahmen der Industriepolitik sehr darum bemühen, daß jene Unternehmungen, die einen überproportionalen Anteil an Forschungsqualität liefern, industriepolitischer Schwerpunkt sind.
Präsident Josef Pfeifer: Wird eine zweite Zusatzfrage gewünscht? – Bitte.
Bundesrätin Hedda Kainz: Im Sinne Ihrer Antwort würde mich noch interessieren, ob Sie daran denken und vor allem ob es Möglichkeiten gibt, dieses Abwandern der Forschungsaktivitäten durch Multis zu unterbinden, sodaß stärker als bisher gewährleistet ist, daß der Erfolg dieser aufgewendeten Mittel weiterhin in Österreich zur Verfügung steht?
Präsident Josef Pfeifer: Herr Bundesminister, bitte.
Bundesminister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst Dr. Rudolf Scholten: Frau Bundesrätin! Ich glaube, daß man da zwei Fälle unterscheiden muß. Das eine sind Unternehmungen, die aus qualitativen Gründen meinen, daß sie bestimmte Kapazitäten verschieben müssen. Davon profitiert Österreich manchmal, indem wir Dinge deshalb bekommen, weil wir für unsere Qualität bekannt sind, und manchmal sind wir benachteiligt, weil etwas woandershin verschoben wird.
In diesem Bereich können wir uns nur darum bemühen, daß wir in den zentralen Feldern über möglichst hohe innerösterreichische Forschungsqualität verfügen, was dann als Anknüpfungspunkt für entsprechende Ansiedelungen dient.
Der zweite Punkt ist – das ist zum Beispiel bei der Firma Nycomed offensichtlich der Fall –, daß internationale Unternehmungen aufgrund ihrer internen Unternehmungsstrategie aus strategischen, aus Kostengründen Produktions- und/oder Forschungskapazitäten stillegen. In diesem Zusammenhang gibt es, glaube ich, nur einen Weg, und der heißt, daß wir innerösterreichisch – und dazu haben wir doch ausreichend Möglichkeiten; das heißt, ob es ausreichend ist, werden wir sehen, aber wir haben Möglichkeiten dazu – solch einem Unternehmen, das dann selbständig und sozusagen ganz auf sich gestellt dasteht, soweit zu Hilfe kommen müssen, daß es eine autonome Lebensfähigkeit erreicht, weil nur das letztendlich die Unabhängigkeit von internationalen Konzernmüttern herstellt, die auf Dauer solche Arbeitsplätze und solche Qualitätssicherungen möglich macht.
Präsident Josef Pfeifer: Wir kommen zur 5. Anfrage, 626/M. Anfragesteller ist Herr Bundesrat Engelbert Schaufler (ÖVP, Niederösterreich) . Ich bitte, die Frage zu verlesen.
Bundesrat Engelbert Schaufler: Herr Bundesminister! Der zweigleisige Ausbau der S 7 – Preßburger Bahn – beschäftigt die Ostregion seit Jahren, und es hat sich im heurigen Jahr sogar eine parteienübergreifende Interessengemeinschaft mit dem Ziel eines raschen Ausbaues der S 7 gebildet, der ich als Bewohner der Ostregion selbstverständlich angehöre.
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