Bundesrat Stenographisches Protokoll 618. Sitzung / Seite 74

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das –: Etwa 3 Millionen Arbeitsplätze könnten im europäischen Raum geschaffen werden. Einem APA-Journal vom April 1995 entnehme ich, daß in der Europäischen Union etwa 1,5 Millionen Bürger in Bereichen des Umweltschutzes tätig sind und daß diese Zahl jährlich um gut 2 Prozent wächst.

Das heißt zusammenfassend, daß Umweltschutz vom Jobkiller zum Jobknüller geworden ist. Das sollte uns mit Selbstbewußtsein erfüllen. Wir bedanken uns für die Umweltpolitik der letzten Jahre stellvertretend – weil der Herr Minister gerade da ist – bei Minister Bartenstein. Herzlichen Dank für deine Aktivitäten! (Beifall bei der ÖVP.)

Geschätzte Damen und Herren! Ein wichtiger Bereich, der bei keiner Umweltdebatte fehlen sollte und der heute aus meiner Sicht auch noch ein wenig zu kurz gekommen ist, ist der Energiebereich: die Energiegewinnung, die Verwendung – und natürlich gehört das Sparen ganz zuoberst genannt. Ich will auch hier viel weglassen von meinem vorbereiteten Redebeitrag. Aber eines möchte ich erwähnen, nämlich daß uns die OECD für 1995 ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt hat, was die Umweltverträglichkeit hinsichtlich unserer Energiesituation anlangt. Toronto wurde schon angezogen.

Stolz dürfen wir als Österreicher auf jeden Fall sein, wenn wir schon mehr als ein Viertel unserer Energie aus erneuerbarer Energie gewinnen können, und ein wenig stolz darf ich als Oberösterreicher sein, der ich in einem Bundesland lebe, das Solarland Nummer eins ist. Das darf ruhig erwähnt werden, und da dürfen sich andere anstrengen, und wir laden dazu auch ein. Ich glaube, das ist der richtige Weg.

Ich sage immer, man muß Ziele formulieren, man muß den Weg einschlagen, und dann ist das wichtige, daß man diesen Weg auch konsequent geht. Wir haben als Ziel die erneuerbare Energie, und zur erneuerbaren Energie zählt eine ganze Reihe von Bereichen. Ein Bereich zählt ganz sicher dazu, und das ist die Wasserkraft. Die Wasserkraft ist an oberster Stelle zu nennen. Wenn ich als Oberösterreicher das Beispiel Wasserkraft nenne und wenn ich von Energie rede, dann muß ich auch von Lambach reden.

Geschätzte Damen und Herren! Mir tut es leid, daß ich Herrn Dr. Prasch jetzt keine Lektion geben kann, wie das zu sehen ist. (Bundesrat Dr. Bösch: Das hat Ihr Kollege schon versucht! – Bundesrat Kone#ny: Er ist unbelehrbar! – Weiterer Zwischenruf bei den Freiheitlichen.) Sie geben es weiter. Danke schön dafür. (Zwischenruf des Bundesrates Dr. Bösch. ) Es kommt nun eine andere Argumentation.

Es hat letzte Woche bei uns im Landtag einer Ihrer Kollegen, nämlich Klubobmann Steinkellner von der F-Fraktion, unserem Landeshauptmann eine Frage gestellt, und letzterer hat diese Gelegenheit genützt, um dem Herrn Klubobmann darüber einige Informationen zu geben. Und ich denke, vielleicht gelingt es auch mir, daß ich Ihnen einige dieser Dinge, die außer Streit stehen, zur Kenntnis bringe.

Faktum ist, daß der Strompreis nach verschiedenen Stromarten und nach verschiedenen Jahreszeiten berechnet wird. In der Diskussion um das Kraftwerk Lambach waren die Gegner sehr ideenreich. Man hat zuerst Gräber gefunden. Die findet man jetzt nicht mehr. Dann hat man gemeint, daß die Wirtschaftlichkeit überhaupt nicht gegeben ist. Dazu muß ich sagen, daß eine Kilowattstunde aus der Wasserkraft bei uns in Oberösterreich 42 Groschen kostet. Das ist die Hälfte des Wertes, den wir in Oberösterreich – in den anderen Bundesländern ist es auch nicht anders – für den Importstrom aus dem Verbund bezahlen. Der Durchschnittspreis für den Verbundstrom in Österreich beträgt 80 Groschen. Wir in Oberösterreich haben, wie gesagt, nur 42 Groschen für Strom aus der Wasserkraft zu zahlen. (Zwischenrufe.) Ich kürze meine Ausführungen hier wieder. Ich gebe Ihnen dann die Unterlagen mit.

Ein weiterer Aspekt ist mir bei der Diskussion um das Kraftwerk Lambach noch wichtig, und das ist der Umweltgedanke.

Wir sagen, wir wollen umweltfreundliche Energie gewinnen, und bei der importierten Energie, die wir aufgrund unserer Möglichkeiten teilweise nicht anders vorfinden, müssen wir zur Kennt


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