Bundesrat Stenographisches Protokoll 618. Sitzung / Seite 75

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nis nehmen, geschätzte Damen und Herren, daß etwa 12 Prozent davon aus Atomkraftwerken stammen. Wir müssen weiters zur Kenntnis nehmen, daß etwa 40 Prozent unserer importierten Energie in kalorischen Kraftwerken hergestellt werden, und zwar nicht in Kraftwerken, die nach den neuesten Errungenschaften der Technik arbeiten – leider nein –, sondern in kalorischen Kraftwerken, die in den Reformländern des ehemaligen Ostblocks stehen, und da sollten wir sehr kritisch sein.

Als letztes Argument möchte ich sagen, daß Eigenverantwortung und Eigenvorsorge natürlich auch Arbeitsplätze und die Wertschöpfung in unserem Land sichern. Ich meine, wir sollten ein bißchen ehrlicher agieren, wenn wir uns hier einerseits grundsätzlich zur Wasserkraft bekennen und sagen: Ja, das ist schon richtig!, aber andererseits vormittags gegen die Atomkraftwerke demonstrieren und nachmittags den Strom ohne Genierer aus der Steckdose nehmen, Strom, der, wie gesagt, aus Atomkraftwerken und aus kalorischen Kraftwerken stammt. – Das ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung. Da müssen wir ehrlicher sein!

Geschätzte Damen und Herren! Ein Sprichwort heißt: "Wer den Kern essen will, muß zuerst die Nuß knacken." – Wir wollen den Kern essen. Der Kern in der Energiepolitik ist die erneuerbare Energie, und wenn wir uns dazu bekennen, dann müssen wir halt auch die Nuß knacken, und dann müssen wir auch Mut beweisen, daß wir den geraden Weg, der dazu führt, auch gehen.

In diesem Sinne stehe ich und stehen wir von der Volkspartei natürlich zur oberösterreichischen Energiepolitik, aber auch zur österreichischen Energiepolitik, insbesondere aber zum Kraftwerk Lambach, weil wir aus mehreren Gründen davon überzeugt sind, daß uns diese Energiepolitik in eine gute Position, in die richtige Position bringt.

Herr Minister! Ich hoffe, daß du unsere Argumente unterstützen wirst. Wir bitten dich darum. (Beifall bei der ÖVP.)

Geschätzte Damen und Herren! Ich habe noch einen Beitrag zum Energiekonsum vorbereitet. Den erspare ich Ihnen jedoch, den dürfen Sie nachlesen. Dazu lade ich Sie recht herzlich ein.

Ich glaube, wir dürfen darauf, daß das, was in den letzten Jahren in diesem Bereich erreicht wurde, in unseren Köpfen und auch in den Köpfen unserer Kinder Platz genommen hat, ein wenig stolz sein. Letztendlich können wir alle täglich mehrmals entscheiden, was wir wollen, ob wir uns zur Umwelt bekennen oder nicht, ob wir uns zur Ökologie bekennen oder nicht, zum Beispiel wenn wir einkaufen gehen.

Abschließend bedanke ich mich recht herzlich für diesen Bericht, bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit. Ich wünsche uns, daß die Umweltpolitik in Österreich in Zukunft jenen Weg weiter fortsetzen möge, den sie schon in den letzten Jahren gegangen ist. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

14.06

Präsident Josef Pfeifer: Weiters zu Wort gemeldet hat sich Herr Ing. Walter Grasberger. Ich bitte ihn, zu sprechen.

14.06

Bundesrat Ing. Walter Grasberger (ÖVP, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Auch wenn vor allem von den Vertretern der freiheitlichen Fraktion kein gutes Haar an Teilen des Umweltberichtes und damit an der Umweltpolitik unseres Herrn Bundesministers Martin Bartenstein gelassen wurde, ist festzustellen, daß Österreich nach wie vor ein Umweltmusterland ist, und zwar sowohl im internationalen Vergleich als auch im Vergleich mit den anderen Ländern in der Europäischen Union. Die Europäische Union weist ja bekanntlich generell höhere Umweltstandards auf, als sie im Durchschnitt die internationalen Staaten in diesem Bereich gesetzlich vorschreiben.

In meinen Ausführungen möchte ich mich auf Aspekte des Berichtskapitels Luft, mit dem, so meine ich, die vielleicht eindrucksvollsten Beweise für die erfolgreiche Umweltpolitik unseres Landes geliefert werden, beschränken. Die Umweltsituation, die Qualität unserer Umwelt – das


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