Bundesrat Stenographisches Protokoll 622. Sitzung / Seite 100

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Kreis. Wir müssen diesen Ansatz auch in Richtung Medien weitergeben. Wie kann sich ein Unternehmen beim Sponsoring präsentieren? – Nur bei der Öffentlichkeitsarbeit. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk, der ORF entscheidet mit seiner Programmauswahl – davon bin ich überzeugt –, welche Sportart wieviel Geld bekommt. Und hier müssen wir schon, Herr Staatssekretär, die Breite beachten, daß nicht nur die großen Sportarten – Wintersport und Fußball; ich bekenne mich dazu, aber nicht nur diese – beleuchtet werden, sondern daß auch die anderen kleinen Sportarten eine Chance bekommen und ausgeübt werden können. (Beifall bei der ÖVP.)

Es kommt nicht immer auf die Quantität an, es kommt auch – davon bin ich überzeugt – auf die Qualität an. Hinter jeder Sportart steht die körperliche Ertüchtigung, und das ist für mich sehr wichtig. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich bin froh, daß ich in diesem Zusammenhang auf ein Beispiel von Oberösterreich verweisen kann. Wir haben eine ARGE, Arbeitsgemeinschaft, der oberösterreichischen Kabelbetreiber – Kabelfernsehen, nichts Neues. Diese – das ist neu – haben sich zusammengetan, um zum Beispiel Fußballmeisterschaftsspiele der Landesliga zu übertragen, der Öffentlichkeit also breiter zugänglich zu machen. Ich glaube, das ist enorm wichtig. Wir können also feststellen, daß das private Sponsoring eigentlich ein wesentliches Fundament für das sportliche Tätigsein und für die sportliche Betätigung ist.

Geschätzte Damen und Herren! Eines sei auch noch erwähnt: Sport wird vielfach – Gott sei Dank – in jungen Jahren begonnen. Es gibt keine Altersgrenze nach oben, das ist auch richtig. In jungen Jahren wird mit Sport begonnen. Die Jugend hat verschiedene Vorstellungen, und die Jugend hat auch ein Recht, daß sie optimal betreut wird. Daß enorme Verantwortung auf den Betreuern, auf den Trainern, auf den Funktionären lastet, ist, glaube ich, jedem der hier anwesenden Damen und Herren bewußt, und ich möchte aber auch diese Verantwortung an die Spitzensportler geben.

Vielfach werden Spitzensportler – sie stehen in der Auslage, ich habe es schon gesagt – natürlich von der Jugend als Vorbilder gesehen. Das ist richtig so, nur gelegentlich, im Einzelfall, benehmen sich dann diese Spitzensportler oder einzelne davon nicht so, wie man sich als Vorbild benimmt, und da sollten wir auch eine Hilfestellung geben.

Mir gefällt das Modell, Herr Staatssekretär, das Sie vorgestellt haben, mit der Begleitung im schulischen Bereich und mit der Studienberechtigungsmöglichkeit sehr gut, weil es meiner Meinung nach in die richtige Richtung weist.

Nun noch drei Anmerkungen: Die soziale Absicherung habe ich mir als ersten Punkt aufgeschrieben. Sie haben es schon erwähnt. Gerade das Bundesheer, der Heeressport leistet diesbezüglich Großes. Bei den Damen müssen wir uns aber sehr nüchtern vor Augen führen, daß die Absicherung noch nicht vorhanden ist, und es ist enorm wichtig, daß wir in der nächsten Zeit einen Schritt weiterkommen.

Zweiter Punkt: Ich habe die Spitzensportler schon mehrmals erwähnt. Wir sind stolz auf unsere Spitzensportler, sind sie doch die "Leuchttürme in der Brandung". Man schaut auf sie, und darum ist es auch notwendig, daß wir viele Spitzensportler sowohl national als auch international hervorbringen.

Ich würde schon vorschlagen – ich weiß, es ist eine gewagte Forderung, aber wenn man ein wenig hinter die Kulissen sieht, stellt man fest, manche verdienen im Sport sehr viel Geld –, daß man ein Bonusmodell einrichtet. Diese Spitzensportler sind natürlich Spitzensportler geworden, weil sie tüchtige Leute sind und Fähigkeiten haben und und und, aber auch weil sie eine optimale Förderung erhalten haben. Diese optimale Förderung soll auch unserer Jugend zuteil werden können, und da denke ich, es wäre legitim, daß ein Spitzensportler, bevor er sich darüber Gedanken macht, in welches Land er seine Siegesgelder transferiert, einen Beitrag zur Jugendförderung leistet. Ich werde dieses Thema sicher noch manches Mal transportieren.

Abschließend – das hat meine Vorrednerin schon angesprochen –: Das Thema ist mir ein Anliegen, weil ich es in meinem Wahlkreis – Sie wahrscheinlich auch – immer spüre, und zwar


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