Bundesrat Stenographisches Protokoll 626. Sitzung / Seite 37

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beginnend auf der Gemeindeebene, Rahmenbedingungen schaffen, um Arbeitsplätze zu sichern.

Es bieten sich sicher viele neue Arbeitsplatzchancen an, vor allem auch im Zusammenhang mit der Europäischen Union. Es gibt daher auch sicherlich Beschäftigungsoffensive auf allen Ebenen, das betrifft alle Bereiche.

Ein Bereich, in dem wir sicherlich in der Steiermark ein bißchen nachhängen, ist der Bereich Forschung und Entwicklung, aber da sind wir mit Unterstützung vor allem unserer Landeshauptfrau, aber auch der gesamten Landesregierung dabei, österreichweit aufzuholen, ebenso zum Beispiel mittels der Qualifikationsoffensive im Bereich der Lehrlingsausbildung, wo sicherlich einiges gelungen ist.

Als ein möglicher Beitrag – ich möchte das als Anregung vorbringen –, jungen Menschen zumindest vorübergehend die Möglichkeit einer Beschäftigung zu geben, sollen im Bereich des öffentlichen Dienstes Startjobs zur Vermittlung praxisbezogener Basis oder Höherqualifizierung angeboten werden. Würden im Verhältnis 1:100, also pro hundert öffentliche Bedienstete ein Startjob, Startjobs angeboten werden, könnte man bundesweit rund 4 600 Startjobs schaffen.

Es ist mit Unterstützung des Arbeitsmarktservice sicherlich möglich, nicht die Arbeitslosigkeit, sondern die Arbeit zu fördern, und es ist erfreulich, in einigen Bereichen feststellen zu können, daß das teilweise auch geschieht.

Neue Arbeitsplätze durch Teilzeit und Flexibilisierung ist sicherlich das Stichwort der letzten Zeit und sollte auch raschest in die Tat umgesetzt werden. Ich glaube, daß man den Betroffenen eine gewisse Flexibilität zutrauen kann.

Ich selbst kann mich noch gut erinnern: Ich war 22 Jahre bei der Firma Pengg, und oft war es so, daß, weil wir von der Beschäftigung her sehr gut bedient waren, aber bedingt durch Urlaub oder Krankenstände es zeitlich nicht geschafft haben, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne am Samstag in das Werk gekommen sind, damit wir pünktlich unsere Aufträge ausliefern konnten.

Ein wesentlicher Beschäftigungszweig in der Steiermark ist aber auch der Tourismus. Tourismus bildet einen Teil der Wirtschaft und sichert Arbeitsplätze. Ich war selbst Mitte April beim Frühlingsfest in Wien, und wer bis dato das Kernöl und den Schilcher noch nicht gekannt hatte, hat beides spätestens Mitte April, sofern er bei dieser Veranstaltung im Festzelt war, kennengelernt; diese beiden Produkte sind sicherlich auch ein Wirtschaftsfaktor in der Steiermark.

Ich darf mich aber auch bei dir, Frau Landeshauptfrau, im Namen des Tourismus recht herzlich dafür bedanken, daß es gelungen ist, einige Bezirke über das EU-Regionalmanagement zusammenzufassen und gemeinsam über die Arbeitskreissitzungen Leitbilder in den Bezirken und Regionen zu erarbeiten. Ich bedanke mich recht herzlich für deine Unterstützung in meinem Heimatbezirk Bruck, vor allem für die Region Aflenz-Thörl-Turnau. Ich bedanke mich aber auch bei den Mitgliedern der steirischen Landesregierung.

Es gibt sicherlich kein Patentrezept zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, es sind vielmehr neue Formen der Zusammenarbeit notwendig, wir haben gemeinsam für ein Klima des Vertrauens zu sorgen.

Ich möchte auch kurz auf den Redebeitrag des Kollegen Weilharter eingehen. Mir ist schon klar, daß es in einer Oppositionspartei anders ausschaut. Ich darf aber daran erinnern, daß sowohl die Mitglieder des Bundesrates, des Nationalrates als auch die Mitglieder des Landtages bis zu den Mitgliedern der Gemeinderäte, also jeder von uns, nach der gleichen Gelöbnisformel seinen Eid geleistet hat. Es ist sicherlich oft schwer, wie das folgende Sprichwort besagt: "Es bedarf oft mehr Mut, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben."

In unserer heutigen Wohlstandsgesellschaft können wir uns sicherlich sehr viel kaufen. Zwei Dinge können wir uns aber nicht kaufen: Kameradschaft und Mut. Wir müssen schauen, daß wir dieses Vertrauen erreichen.


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