machen, all das wird nicht befriedigend zur Sache beitragen. Ich glaube, Sicherheit muß gelebt werden, und dazu muß ein Kreislauf gebildet werden.
Bei der Sicherheitsdiskussion sind aus meiner Sicht drei Faktoren entscheidend: Auf der einen Seite geht Sicherheit durchaus von sogenannten hauptberuflichen Exekutivorganen, von der Justiz und vielen anderen aus. Zweitens – das ist eine sehr wesentliche Säule im gesamten Sicherheitsgefüge – tragen ehrenamtliche Organisationen, die unbezahlt Tag und Nacht, und das bei jeder Witterung und bei jeder Jahreszeit, für uns tätig sind und äußerst professionell arbeiten, viel dazu bei. Die dritte Säule ist die Eigenverantwortung, die wir beim Thema Sicherheit an den Tag zu legen haben. Wir dürfen uns nicht immer auf andere ausreden und auf andere verlassen. Eigenverantwortung – davon bin ich überzeugt – können wir und müssen wir selbst tragen.
Einige wenige Sätze zur hauptberuflichen Sicherheitstätigkeit: Mein Kollege Richau hat schon sehr treffend auf einiges verwiesen. Wir stimmen in dem Punkt überein, daß man bei der Sicherheit nicht sparen darf. Man darf überall sparen, nur bei der Sicherheit nicht. Die Fakten, sehr geschätzter Herr Bundesminister, sind jedoch leider anders. Der Beamtenbedarf ist, wenn man den Zahlen glauben darf, unterschiedlich gedeckt. Ich komme aus dem Bezirk Vöcklabruck in Oberösterreich. Wir haben permanent – zumindest laut Statistik – zuwenig Exekutivbeamte. Da wird man allein mit Reden nichts ausrichten.
Ich bin davon überzeugt, daß sich im Zusammenhang mit den technischen Hilfsmitteln und Gerätschaften in den letzten Jahren viel gebessert hat und daß hier Enormes erreicht wurde.
Ich bin überzeugt davon – diesen Eindruck konnte ich persönlich bei den Gendarmerieposten gewinnen –, daß die Motivation der Beamten sehr gut ist und daß das Engagement der Beamten, das sie an den Tag legen, sehr gut ist.
Im Hinblick auf die Justiz – das möchte ich nicht verhehlen – tritt jetzt in der breiten Bevölkerung die Meinung auf: Ist diese Justiz tatsächlich unfehlbar? – Es gibt leider einiges, was zumindest der normale Bürger und Konsument nicht ganz versteht. Ich denke jetzt an die Ermittlungen beim Bombenprozeß: Wegen der Briefbomben ermittelt man schon sehr lange, man hört immer unterschiedlichere Aussagen, und dann hört man etwa: Hätte ein Minister nicht bei der Pressekonferenz darauf aufmerksam gemacht, dann wäre vielleicht der eine oder andere noch nicht einvernommen worden. Man hat zehn Tage Zeit verstreichen lassen, dann hat man ihn eingesperrt. – Solche Dinge werden diskutiert. Ich möchte daher bitten, daß man Öffentlichkeitsarbeit – dieses Wort wurde von meiner Vorrednerin schon angesprochen – leistet und der Bevölkerung erklärt, warum das so ist und was man machen könnte.
Die zweite Stütze für die Erhaltung von Sicherheit sind – davon bin ich überzeugt – die ehrenamtlichen Kräfte. Die Einsatzorganisationen der Feuerwehr und das Rettungswesen, die flächendeckend beispielhaft und einzigartig in Österreich funktionieren, tragen viel dazu bei, daß die Katastrophen und die Unfälle, die es leider immer wieder gibt, überhaupt erst bewältigt werden können. Durch diese Tätigkeiten werden natürlich Milliarden Schilling eingespart, und wir sagen nur ein Dankeschön und oft nicht einmal das. Oft müssen sich jene, die Stunden ihrer Freizeit und noch mehr opfern, auch der Kritik stellen und werden gefragt: Warum habt ihr das gemacht? Warum habt ihr das nicht gemacht? – Dazu kommt noch, daß von diesen Organisationen Gerätschaften teilweise selbst finanziert werden. Ich denke in diesem Zusammenhang an das Feuerwehrwesen und an das Rettungswesen. Die Mittel werden meist selbst erbracht. Ich glaube, das kann man nicht genug betonen! In Oberösterreich wird jetzt über die Parteigrenzen hinweg das Jahr der Ehrenamtlichkeit begangen, und ich kann berichten, daß das ein voller Erfolg ist. Endlich stellt man jene in den Scheinwerferkegel, die für uns tätig sind und Enormes leisten, die sich schulen lassen und dafür ihre Freizeit und ihren Urlaub aufwenden!
Die Erwähnung der dritten Säule ist mir ein besonderes Anliegen: Ich spreche jetzt von der Eigenverantwortung, insbesondere vom Zivilschutzgedanken. Ich bin in Oberösterreich diesbezüglich tätig, und wir sind davon überzeugt, daß es sehr wesentlich ist, daß die Leute über Gefahren und Risken informiert werden, die der Alltag mit sich bringt, da sie sich aufgrund dieser
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