Bundesrat Stenographisches Protokoll 641. Sitzung / Seite 12

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Kurz gesagt: Es geht darum, auf die geänderte Zusammensetzung der Studierenden zu reagieren, um sicherzustellen, daß ein fairer und gleicher Zugang zu den Möglichkeiten eines Studiums besteht und daß mit den Stipendien darauf in entsprechender Weise reagiert wird.

Präsident Ludwig Bieringer: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Das ist nicht der Fall.

Werden weitere Zusatzfragen gewünscht? – Frau Bundesrätin Mühlwerth, bitte.

Bundesrätin Monika Mühlwerth (Freiheitliche, Wien): Sehr geehrter Herr Minister! Sie haben es jetzt selbst gesagt und auch im Budgetbericht vom 30. 4. 1998 steht, daß das Wissenschaftsministerium eine umfassende Änderung des Studienförderungsgesetzes plant.

Mir ist in der letzten Zeit aufgefallen, daß eine Mininovelle dieses Gesetzes die andere jagt, daher meine Frage: Können Sie einigermaßen sicherstellen – zu 100 Prozent, das weiß ich, kann man es nie –, können Sie mit großer Sicherheit sagen, daß diese Änderung so umfassend sein wird, daß wir in einem halben Jahr nicht wieder mit der Reparatur dieses Gesetzes beginnen müssen?

Präsident Ludwig Bieringer: Bitte, Herr Bundesminister.

Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr Dr. Caspar Einem: Frau Bundesrätin! Ich kann es im Rahmen dessen sicherstellen, was ein Minister überhaupt sicherstellen kann. Es gibt bereits sehr ernsthafte Gespräche auch auf parlamentarischer Ebene über ein umfassendes Paket einer Studienförderungsgesetznovelle, und der Eindruck, den ich davon habe mitnehmen können, ist, daß wir zu einer großen Lösung kommen können und werden.

Präsident Ludwig Bieringer: Für eine weitere Zusatzfrage hat sich Frau Bundesrätin Lukasser zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Bundesrätin.

Bundesrätin Therese Lukasser (ÖVP, Tirol): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Dieser Dokumentation zur sozialen Lage der Studierenden, die von Ihrem Ministerium – es war federführend – in Zusammenarbeit mit drei weiteren Ministerien erarbeitet wurde, entnehme ich, daß die Beihilfen für Auslandsstudien einen entscheidenden Aufschwung genommen haben.

Meine Frage: Können Sie sich die Entwicklung eines Auslandsstudienfonds nach dem Muster des "Fulbright programs" vorstellen?

Präsident Ludwig Bieringer: Bitte, Herr Bundesminister.

Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr Dr. Caspar Einem: Frau Bundesrätin! Ich bin nicht ganz unvorbereitet auf diese Frage, da Abgeordneter Lukesch diese Forderung auch immer wieder aufstellt.

Ich denke, der entscheidende Punkt ist nicht so sehr, ob es sich um einen Fonds handelt und ob dieser einen klangvollen Namen hat, sondern es geht darum, daß wir in hinreichendem Maße finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, um sicherzustellen, daß auch tatsächlich Studierende im gewünschten und auch zu unterstützenden Ausmaß Auslandsstudienzeiten in Anspruch nehmen.

Wir sehen sehr deutlich, daß die Anforderungen, die nach dem Studium von potentiellen Arbeitgebern gestellt werden, immer deutlicher darauf hinauslaufen, daß Studierende, die ausschließlich daheim studiert haben, weniger gern genommen werden, während Studierende, die es unternommen haben, einen Blick über die Grenzen, in fremde Kulturen und in fremde Sprachen zu machen, im allgemeinen sehr, sehr gern genommen werden. Daher wollen wir Auslandsstudien unterstützen und werden auch die entsprechenden Geldmittel dafür bereitstellen.

Ein klangvoller Name ist bis jetzt noch nicht entwickelt worden, aber wir wollen zuerst das Geld dafür aufbringen, über den Namen können wir vielleicht später noch sprechen.


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