Bundesrat Stenographisches Protokoll 643. Sitzung / Seite 230

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Im Gesetz ist von 4 Millionen Schilling an Einsparungen durch den Wegfall der Posten der Vizepräsidenten die Rede. Ich ersuche, daß diese Ersparnis der Universität zugute kommt und nicht künftig dem Bundesbudget zum Opfer fällt. Ich muß folgendes zitieren, um ... (Bundesminister Dr. Einem schüttelt den Kopf.)  – Das steht in den Erläuternden Bemerkungen zu diesem Gesetz: 4,4 Millionen Ersparnis. Daraus kann man natürlich schließen, daß die 4,4 Millionen Schilling nicht der Donau-Universität, sondern dem allgemeinen Budget zugute kommen.

Ich möchte aber zur Ehrenrettung der Donau-Universität folgendes sagen, Frau Kollegin Mühlwerth: 40 Millionen Schilling hat die Donau-Universität aus Drittmitteln selbst erbracht. Diese 40 Millionen hat sie selbst erwirtschaftet, nicht die paar 100 000 S, die Sie zuerst erwähnt haben. (Bundesrat Mag. Gudenus: 41!) Das heißt, fast 40 Prozent konnten von der Donau-Universität selbst aufgebracht werden. Für manche andere Universität wäre das ein gutes Beispiel dafür, auch so betriebswirtschaftlich zu arbeiten.

Was die Zahl der Studierenden an der Donau-Universität betrifft, möchte ich klarstellen: Krems hat im Durchschnitt 400 Studenten, diese Zahl ist aber steigend – es wird immer von 387 gesprochen, heuer waren es aber 428, also um 40 mehr, und die Zahl ist steigend. Dazu kommen im Jahresschnitt 2 500 bis 5 000 Studenten für Kurzseminare, für Kurzstudien, die immer wieder vergessen werden.

Ein Kostenvergleich zu den Studierenden an der TU Graz zeigt, daß dort der Abschluß eines Studenten 1 Million Schilling kostet, während die Kosten für einen Studenten an der Donau-Universität ungefähr 121 000 S betragen. Ich möchte da keine Neidkomplexe zwischen den Universitäten hervorrufen, sondern nur feststellen, daß an der Donau-Universität kostengünstig und betriebswirtschaftlich sehr ordentlich gearbeitet wurde, was auch vom Bundesminister im Nationalrat entsprechend erwähnt wurde.

Ich möchte nur auf einen Umstand hinweisen: Landesrat Bauer hat in einer Presseaussendung des SPÖ-Pressedienstes die nunmehrige Novelle hochgejubelt und gemeint, daß dadurch die wichtigen personellen Weichenstellungen gestellt werden. Er hat besonders hervorgehoben, daß eine Arbeitsgemeinschaft zwischen Bund und Land eingesetzt wird, eine Arbeitsgemeinschaft, die es eigentlich schon immer gegeben hat.

Ich glaube, Niederösterreich hat durchaus das Recht, eine Universität zu haben und eine Volluniversität zu erhalten. Man sollte, so glaube ich, seitens des Wissenschaftsministeriums einmal ehrlich feststellen: Will man dort ein zweites Standbein, eine Volluniversität errichten, oder will man quasi die Außenseiterrolle der Donau-Universität weiter erhalten? – Diese Außenseiterrolle geht ja so weit, daß die Donau-Universität nicht einmal in der österreichischen Rektorenkonferenz vertreten ist.

Ich glaube, es wird notwendig sein, in dieser Arbeitsgruppe, die bereits vorhanden ist und die jetzt anscheinend entsprechend aktiv werden soll, entsprechende Vorschläge zur Verbesserung beziehungsweise zur Erstellung eines zweiten wissenschaftlichen Standbeines für die Universität zu machen.

Frau Kollegin Mühlbachler hat vorhin die Webster Universität erwähnt. (Bundesrätin Mühlwerth: Mühlwerth heiße ich!)  – Mühlwerth, ja; Mühlbachler ist jemand anderer.

Sie haben die Webster Universität erwähnt. Dazu möchte ich Ihnen sagen: Nicht jede amerikanische Universität hat ein gutes Ranking. Ich möchte nur daran erinnern, daß Prüfungen, die an der Webster Universität abgelegt wurden, zum Beispiel an der TU nicht anerkannt werden. Man sollte sich daher schon genau überlegen, welche Universitäten man zitiert.

Die Donau-Universität liegt mit dem MBA-Programm nicht so schlecht. Ich weise in diesem Zusammenhang nur auf den Umstand hin, daß es bereits mehr als 100 Graduierte gibt, daß die Steinbeis-Stiftung in Deutschland das gesamte MBA-Programm von Krems übernommen hat und im Herbst ein MBA-Programm mit chinesischen Teilnehmern in Krems abgewickelt wird. (Vizepräsidentin Haselbach übernimmt den Vorsitz.)


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