Bundesrat Stenographisches Protokoll 649. Sitzung / Seite 70

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von Qualitätsproduktion, von Qualitätsmenüs sprechen, wenn wir diese dann nicht anbieten. Ich glaube, das wäre ein wesentlicher Ansatz, und es würde die Qualitätskriterien wesentlich verbessern, wenn man das einfügen könnte.

Herr Minister! Ich bin darauf, wie gesagt, als Anregung für diesen Bereich eingegangen, vielleicht könnte man diese Partnerschaften verstärken.

Als nächster Punkt: das Modellvorhaben autofreier Tourismus. In diesem Modellvorhaben wurde erörtert, welche Berührungspunkte es mit dem Verkehr geben könnte.

Ich darf aus meinem Bezirk berichten, und zwar ein Beispiel aus der Praxis. Wir haben zum Beispiel am Attersee den autofreien Radwandertag eingeführt, mit Unterstützung des ORF eine großartige Sache. Ich kann nur dazu einladen, das in anderen Regionen nachzuvollziehen, weil es uns durch diese einfache, kostengünstige Lösung mit einem Schlag gelungen ist, Tausende Gäste, auch aus den Nachbarstaaten, in unsere Region zu locken.

Ich darf auch darauf verweisen, daß die Einrichtung einer Tourismusservicestelle für Beschwerden, Wünsche und Anregungen sehr wesentlich ist, weil ich meine, daß wir immer zu sehr bestrebt sind, unsere eigenen Lösungen zu finden, aber viel zuwenig den Gast, den Betroffenen einbinden. Somit könnte es zu wesentlichen brauchbaren Rückmeldungen kommen.

Ein Punkt, den ich unbedingt erwähnen wollte, steht im Zusammenhang mit dem Höhenflug der österreichischen Schifahrer in letzter Zeit. Es werden "Herminator"-Feste veranstaltet, in weiterer Folge gibt es auch großartige Veranstaltungen um Benjamin Raich und Alexandra Meißnitzer, eine unserer erfolgreichen Schidamen. Auch beim Schanzenfest der Schispringer in Bischofshofen spielt der ORF eine wertvolle Rolle. Wesentlich wird es sein, daß bei diesen Veranstaltungen die regionalen Unternehmer miteinbezogen werden und daß nicht Eigeninitiativen arbeiten, die letztlich die Gewinne abziehen.

Ich darf hiezu aus den "Salzburger Nachrichten" zitieren: Alleine in der Sportwelt Amadé in Flachau wurden bei dieser Weltcupveranstaltung in 32 Zelten 4 500 Liter Glühwein und 2 000 Liter Bier getrunken, 4 500 Grillhendln und insgesamt 6 500 Essensportionen an die Gäste weitergereicht.

Neben den zahlreichen durchaus fruchtbaren und positiven Bemühungen, neue Aktivitäten im Tourismus- und Freizeitbereich zu setzen – ich denke etwa an die vielen Sport- und Funparks und an die Aktivitäten in den Thermenregionen, welche heute schon angesprochen wurden –, sollte man auf unsere eigentlichen Stärken nicht vergessen. Ich meine, daß es nach wie vor eine große Anzahl von Gästen gibt, die zu uns kommen wollen, um zu wandern, sich zu erholen und zu entspannen, also nicht nur einen Aktivurlaub, sondern durchaus auch einen Entspannungsurlaub machen wollen. Daher sollten wir unsere intakte Naturlandschaft besser vermarkten.

Dies beweist eine Studie, eine Statistik, die aufgrund von Angaben deutscher Touristen erstellt wurde. Alleine in der Gruppe der 20- bis 40jährigen deutschen Touristen wurde Österreich bei der Frage nach dem beliebtesten Urlaubsland an zweiter Stelle genannt, von den 40- bis 60jährigen sowieso an erster Stelle. Ich meine, in diesem Bereich kommt es zu einem großartigen Rückfluß, nachdem uns die Deutschen doch für Jahre verlassen haben und eher in südliche Länder gefahren sind. Aber aufgrund von in diesen Ländern auftretenden Problemen infolge mangelnder Hygiene könnte es, so meine ich, wieder zu einer Rückkehr nach Österreich kommen, wenn wir es richtig anpacken.

Es wurde heute schon angesprochen, daß eine wesentliche Zielgruppe neben der Jugend der ganz große Bereich der Senioren ist, den man nicht unterschätzen sollte. Die Senioren sind als angenehme, zahlungskräftige Gäste auch von den Unternehmen sehr geschätzt. Es handelt sich also, wie ich meine, um eine Zielgruppe, die man in Zukunft noch wesentlich mehr bewerben sollte.

Eine kurze Anregung, um vielleicht doch auch in Richtung Verlängerung der Saison zu kommen. Probleme mit sehr wechselhafter Witterung, zum Teil auch mit Nebellagen könnten dadurch


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