Bundesrat Stenographisches Protokoll 650. Sitzung / Seite 73

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Gerne möchte ich zum Kulturbericht einige Worte sagen. Er hat mich außerordentlich beeindruckt, und zwar ob der Vielfalt der gestellten Aufgaben, die, wie im Bericht zu lesen ist, bewältigt wurden.

Insbesondere möchte ich den Denkmalschutz hervorstreichen. Ich erinnere mich als Gründerpräsident des World Wildlife Funds in Österreich, wieviel der Naturschutz an Budgetmitteln, an Geld notwendig hat. Doch der Denkmalschutz benötigt ein Vielfaches davon. Es wird daher nie ein Budget geben, bei dem man wird sagen können: Das ist ausreichend, das ist genug!

Ich meine, all das, was in diesem Bericht ausgeführt wurde, ist beeindruckend, ist schön, ist wichtig für uns, und ich hoffe, daß wir es auch in Zukunft so halten werden.

Nur ein ganz kleines Beispiel dafür möchte ich hier schildern: Ich erinnere mich, daß ich einmal nach einem kleinen Konzert in Melk war und den dort zuständigen Benediktinerpater angesprochen und gemeint habe, daß es doch nicht leicht sein kann, die 1 000 Fenster alle zehn Jahre wieder frisch streichen zu lassen. Er hat mir geantwortet: Sie sagten, 1 000 Fenster? – Es sind 1 500 Fenster! – Also man kann sich vorstellen, was da alles notwendig ist.

So möchte ich das Beste hoffen, und ich weiß, daß dieses Ressort in deinen Händen, Frau Bundesministerin, in besten Händen ist.

Ich darf nun die Gelegenheit wahrnehmen, Ihnen mitzuteilen, daß dies heute meine letzte Teilnahme an einer Plenarsitzung des Bundesrats ist, da ich mein Mandat in die Hände meines Ersatzmannes und jüngeren Kollegen, Dr. Ferdinand Maier, übergeben möchte, weil ich glaube, daß dafür der richtige Zeitpunkt gegeben ist.

Ich möchte dem Präsidium des Bundesrates, der Bundesratsdirektion, allen Mitarbeitern im Hohen Hause und Ihnen, meine Damen und Herren aller Fraktionen, für die freundschaftliche Zusammenarbeit ganz besonders herzlich danken. Ganz besonders darf ich das unserem Klubobmann Bieringer sagen. Ich hoffe, daß wir hier auch weiterhin sehr erfolgreich tätig sein können.

Folgendes möchte ich noch anmerken: Für mich ist es eine besonders schöne Erinnerung – und sie wird es immer bleiben –, daß ich als Vorsitzender des Außenpolitischen Ausschusses jenen Antrag unterschreiben durfte, der Österreichs Beitritt zur EU zum Inhalt hatte.

Ganz zum Schluß darf ich noch sagen: Ich glaube, daß die Einrichtung einer Länderkammer in einem Staatsgebilde wie dem unsrigen außerordentlich wichtig ist. Ich meine, daß, nachdem das neue Europa auch eine Zusammenführung von einzelnen Staaten ist, eine solche Länderkammer in der Zukunft vielleicht sehr viel Gutes bringen könnte, wie es Vorbilder in anderen Gegenden der Welt schon gezeigt haben.

In diesem Sinne darf ich mich nochmals sehr herzlich bei Ihnen bedanken und Ihnen versichern, daß ich natürlich die Arbeit des Bundesrats weiterhin mit großem Interesse gerne verfolgen werde. – Danke vielmals. (Langanhaltender allgemeiner Beifall. – Bundesrat Dr. h. c. Mautner Markhof erhebt sich von seinem Sitz und dankt mit einer Verbeugung.)

13.53

Vizepräsident Jürgen Weiss: Meine Damen und Herren! Die zweite Kammer der Bundesgesetzgebung trug früher die Bezeichnung Herrenhaus. Die Zeit ist darüber hinweggegangen, aber ich möchte doch sagen, daß uns mit Professor Dr. h. c. Manfred Mautner Markhof heute ein Herr im allerbesten Sinne des Wortes verläßt. Nach fünfzehn Jahren Zugehörigkeit zu diesem Gremium – das ist bei uns eher ungewöhnlich – und nach einer Vielzahl von Verdiensten als Vorsitzender des Außenpolitischen Ausschusses möchte dir im Namen der Kolleginnen und Kollegen für deine große Disziplin bei den Sitzungen – das ist vom Präsidium aus leichter wahrnehmbar als aus den Bankreihen – recht herzlich danken. Ich wünsche dir möglichst viele Jahre wiederhergestellter Gesundheit und anhaltender Lebensfreude. (Allgemeiner Beifall. – Bundesrat Dr. h. c. Mautner Markhof erhebt sich abermals von seinem Sitz und drückt seinen Dank mit einer Verbeugung aus.)


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