Bundesrat Stenographisches Protokoll 650. Sitzung / Seite 138

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Waldbewirtschaftung und für neue Erwerbsquellen für unsere Forstbauern sein werden und sein können.

Es gibt doch neue innovative und technologische Bereiche, in denen man auch die Energienutzungsmöglichkeiten punkto unseres Waldes sehr nutzen kann. Ich glaube, das wird sehr forciert und ist auch für die Zukunft eine große Chance für unsere Waldbauern.

Dennoch zeichnet dieser Waldbericht kein positives Bild des Gesamtzustandes des Waldes – das wurde heute auch schon von Ihnen, Herr Minister, angesprochen. Die Problematik der Luftverunreinigung ist noch immer nicht zufriedenstellend gelöst. Auch das Problem Wildverbißschäden, das in allen Bundesländern vorherrscht und das in diesem Bericht sehr ausführlich aufgezeigt wird, konnte nicht hinreichend gelöst werden.

Der Bericht über Maßnahmen für die Land- und Forstwirtschaft für das Jahr 1999 zeigt eine Möglichkeit eines Weges auf, der unsere Landwirtschaft in das nächste Jahrtausend weisen kann.

Meine Fraktion wird allen drei Berichten die Zustimmung geben. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie Beifall der Bundesräte Dr. Liechtenstein und Lukasser. )

18.52

Vizepräsident Jürgen Weiss: Als nächstem Redner erteile ich Herrn Bundesrat Leopold Steinbichler das Wort. – Bitte.

18.52

Bundesrat Leopold Steinbichler (ÖVP, Oberösterreich): Herr Präsident! Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich darf zu Beginn meiner kurzen Rede zum Grünen Bericht den Dank an die freiwillig buchführenden Bauern richten, die die Grunddaten für diesen hervorragenden Bericht zur Verfügung gestellt haben. Mein Dank geht auch an die Beamten des Landwirtschaftsministeriums, die diesen Bericht – wie schon öfters erwähnt – sehr übersichtlich gestaltet haben.

Natürlich wäre es besser, wenn er zu einem aktuelleren Zeitpunkt diskutiert hätte werden können beziehungsweise es möglich gewesen wäre, ihn zeitgerechter zu diskutieren. Herr Minister! Aber du hast heute schon erklärt, daß dieser Wunsch an die Präsidiale zu richten wäre.

Auf die Ergebnisse werde ich später noch zu sprechen kommen. Ich darf aber vorweg vielleicht die Einlage des Herrn Kollegen Gudenus, diesem Mißgeschick, das ihm mit angeblich handgefertigten Schokoladeschweinchen einer Bäuerin, die eigentlich aus industrieller Produktion stammten, passiert ist, ein weiteres Beispiel hinzufügen. Ähnlich ergeht es immer wieder der AK, der Arbeiterkammer, bei Kontrollen auf Bauernmärkten. Medial werden immer wieder "großartige" Ergebnisse präsentiert, wenn man aber Rückfrage hält, bei welchen Bauernmärkten die Proben genommen wurden, kommt man bald drauf, daß es meistens ganz übliche Handelsmärkte und Wochenmärkte gewesen sind, bei denen sich Händler mit dem Federchen "Bauernmarkt" auf dem Hut einen Preisvorteil erkaufen beziehungsweise einen solchen erringen wollten.

Ich glaube, sehr wesentlich bei dieser Diskussion – ich höre bei Versammlungen sehr oft einen sehr billigen Vergleich hinsichtlich der Bedeutung der Landwirtschaft – ist folgendes: Da sehr oft über die Bedeutungslosigkeit des offenbar nur noch 4,5 bis 5 Prozent hohen Anteils der bäuerlichen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung gesprochen wird, verwende ich gerne den Vergleich mit einem Getriebe.

In einem Getriebe ist es egal, wie groß das Zahnrad ist, das bricht. Auch wenn das kleinste bricht, dann kommt das Getriebe zum Stillstand. Ich bin nicht der Meinung, daß die Landwirtschaft das kleinste Zahnrad ist, aber ich bin der Überzeugung, daß sie eines der wichtigsten Zahnräder ist. Wenn man mit durchschnittlich 154 000 Beschäftigten die Kaufkraft, die in der Landwirtschaft besonders für den ländlichen Raum eine große Bedeutung hat, in den Mittelpunkt stellt, dann wird einem diese Bedeutung schon bewußter.


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