Bundesrat Stenographisches Protokoll 666. Sitzung / Seite 66

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peraturen nicht besser hinzubringen ist – und mit der größten Hingabe und Selbstverständlichkeit verrichten.

Ich erwarte mir für diese Arbeit auch einmal den Dank der vielen Tierschützer, der selbst ernannten Tierschützer, die sich immer wieder ins Rampenlicht, ins Blickfeld der Medien stellen! Ich erwarte mir auch einmal Anerkennung! Man sollte nicht immer mit Blindheit geschlagen sein und nur einseitig verdammen und verurteilen.

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Bei dieser Gelegenheit möchte ich etwas erwähnen, was mich heute noch ärgert, was ich im eigenen Bezirk anlässlich des Agrarministertreffens im Gerichtsbezirk Mondsee erleben musste. Dort gibt es den Betrieb Leireuther, einer der vorbildlichsten Betriebe, das weiß jeder, der den Gerichtsbezirk Mondsee kennt. Wir haben gerade letztes Wochenende den Tag des Bauernhofes gefeiert. Dieses Gebiet ist einer der ökologischsten und der bäuerlichsten Regionen, die es überhaupt gibt! Dort sind anlässlich des EU-Agrarministertreffens die bezahlten, die so genannten Tierschützer, nämlich die Gruppe des Herrn Plank – wenn er von seinem Brotberuf Tierarzt leben müsste, dann wäre er schon vor zehn Jahren verhungert –, gestanden und haben gegen die Massentierhaltung in Österreich demonstriert. – Ich bin froh, dass damals keine oder wenige praktizierende Bauern anwesend waren, weil ich davon überzeugt bin, es wäre zu Eskalationen gekommen.

So verrückt und derart mit Blindheit geschlagen muss man einmal sein, dass man sich das traut und nicht tatsächlich aufzeigt, wo tatsächlich etwas Schlimmes passiert! Wir alle wissen doch, was bei Tierversuchen für die Kosmetik passiert ist: Tiere wurden bei lebendigem Körper angenagelt, ohne Narkose wurden Teile weggeschnitten, und man hat die Tiere gequält.

Ich darf auch noch einen weiteren Punkt erwähnen, der mich besonders stört. Leider wohnt in meinem Bezirk der Präsident der Österreichischen Tierschutzvereinigung, Präsident Lander, der sich bemüßigt fühlt, in Tierschutz-Projektwochen in den Volksschulen zu unterrichten. Wenn man das Unterrichtsmaterial sieht, das er verwendet, dann muss man sagen, das ist ein Zerrbild, das dargestellt wird. Wir werden daher in Zukunft genau darauf schauen, welche Mittel fließen, wenn solche Maßnahmen an öffentlichen Schulen getätigt werden.

Erlauben Sie mir, auch zu einem letzten Bereich etwas weiter auszuholen. Ich denke, es passt ganz gut zu diesem Zerrbild der heutigen Gesellschaft, das wir in vielen wichtigen Positionen und Meinungen vertreten, zum Beispiel beim Verkehr. Wir diskutieren zwar über die zunehmende Belastung, die Verkehrsbelastung, über den vierspurigen Ausbau der Autobahnen, aber wir diskutieren nie darüber, wie viel an Verkehr überhaupt notwendig ist, wie viele Produkte sinnlos kreuz und quer durch Europa gefahren werden.

Ganz aktuell: Vor dem Parlamentseingang steht eine Gruppe von Greenpeace-Aktivisten. Diese demonstrieren oder werben für ein atomfreies Österreich. Wahrscheinlich ist das dieselbe Gruppe von Greenpeace-Aktivisten, die in Lambach gestanden ist und dort gegen das Wasserkraftwerk in Lambach demonstriert hat. – Solch eine Dummheit muss man sich einmal vorstellen! Es muss einem doch bewusst sein, wenn ich für billige Strompreise demonstriere, dass ich Ersatzstrom, Atomstrom aus dem Ausland bekomme! Es muss mir bewusst sein, wenn ich für "grünen" Strom, für das ElWOG, demonstriere, dass die Wasserkraft, die wir in Oberösterreich, in Österreich zur Verfügung haben, genützt gehört. Das ist zweischneidig! (Beifall bei der ÖVP.)

Der letzte Punkt ist mir sehr wesentlich, und das wollte ich als Abschluss bringen. Auch bei diesem Gesetz sieht man das Zerrbild der heutigen Gesellschaft. Wir diskutieren über das Verbot von Tierversuchen bei Kosmetika, aber wir wissen, dass nach wie vor bei Gesichtscremen, bei Gesichtsmasken Föten, Zellen von Föten aus den Abtreibungskliniken verarbeitet werden. Freunde! Das ist die Wahrheit! Ich denke, wir sollten auch bei solchen Themen der Wahrheit auf den Grund gehen. Ich verweise dazu auf die Sendung "Journal Panorama" aus dem Vorjahr. Eine halbe Stunde lang wurde darüber berichtet, dass französische Sattelschlepper mit Föten an der Grenze beschlagnahmt wurden, weil sie zu kosmetischen Firmen unterwegs waren, um die Zellen dort hinzuliefern. Das ist die Wahrheit, darüber sollten wir uns unter


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