Bundesrat Stenographisches Protokoll 667. Sitzung / Seite 185

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Ich verwahre mich strikt dagegen, dass Sie von einem Chaos in der Österreich Werbung sprechen. Gerade aus Ihrem Mund tut das ganz besonders weh. Denn Sie sollten eigentlich wissen, wie demotiviert Mitarbeiter sind, wenn sie das hören und wenn sie es auch von einem Bundesrat hören. Das bewegt mich sehr, und deshalb habe ich mich zu Wort gemeldet.

Ich verwahre mich dagegen: Es ist kein Chaos in der Österreich Werbung! (Heiterkeit des Bundesrates Konecny. ) Die Mitarbeiter leisten hervorragende Arbeit und sind, Gott sei Dank, trotz aller Berichterstattung motiviert. (Bundesrat Konecny: Das ist richtig! – Weitere Zwischenrufe. – Beifall bei den Freiheitlichen.) Wenn man einen potenziellen Mitarbeiter, einen potenziellen Geschäftsführer in Aussicht hat und der derzeitige Arbeitgeber ihn nicht freigibt, dann gebe ich Ihnen Recht, wenn man von Mängeln spricht. (Zwischenruf des Bundesrates Prähauser. ) So war das auch gemeint. Er ist nicht abkömmlich gewesen und hatte es mit seinem jetzigen Arbeitgeber nicht vorher abgeklärt.

Aber nun zurück zum eigentlichen Tagesordnungspunkt, zur ÖHT: Auch aus meiner Sicht möchte ich sagen, dass die ÖHT im Tourismusgeschehen nicht mehr wegzudenken ist. Ich glaube, da sind wir uns einig. Die ÖHT leistet mittlerweile beste touristische Arbeit für Österreich, in Form eines Grundverständnisses, das sonst kaum irgendwo so verankert ist wie in der ÖHT, und weiters in einem perfekten Coaching zur Gesundung der Betriebe.

Ich glaube, die ÖHT sollte in diesem Punkt gestärkt werden. Das ist der richtige Schritt, damit die ÖHT diese Arbeit für Österreich und für den österreichischen Tourismus auch in Zukunft leisten kann. Es würde die Einkommenssituation, die Eigenkapitalsituation noch viel schlechter und drastischer aussehen, wenn es die ÖHT nicht gäbe. Das ist aus meiner Sicht ein klares Bekenntnis dazu! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Ich kann Ihnen hier mitteilen, dass wir jetzt zusammen mit der ÖHT ein Förderhandbuch gezielt zur Saisonverlängerung erarbeiten. Es ist ein Arbeitsprogramm von mir zusammen mit der ÖHT, ein Intensivprogramm darüber, was man alles unternehmen kann, um die Saisonen zu verlängern. Ich sage das hier, weil Sie vielleicht noch nicht davon gehört haben. Wir haben im österreichischen Durchschnitt – das ist dramatisch –, die Stadt-Hotellerie ausgenommen, eine Auslastung von nur 27 Prozent. Ich glaube, jeder, der ein bisschen rechnen kann, weiß, was das heißt. Wir alle sind gefordert! Ich bitte Sie, mitzuarbeiten und mitzuwirken, wo immer es geht, um die Auslastung der Betriebe voranzutreiben. Ein Schritt dazu ist die Saisonverlängerung.

Ich habe das hier, wenn ich so sagen darf, aus meinem Bereich angeschlossen. – Danke sehr. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

21.45

Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Herr Mag. Hoscher hat sich noch einmal zu Wort gemeldet. – Bitte.

21.45

Bundesrat Mag. Dietmar Hoscher (SPÖ, Wien): Frau Präsidentin! Frau Staatssekretärin! Meine Damen und Herren! In aller Kürze, noch kürzer als vorhin: Es waren natürlich nicht die Mitarbeiter der Österreich Werbung gemeint, das ist ganz klar. Gerade ich als vergangenes – vielleicht auch zukünftiges, zumindest aber als vergangenes – Mitglied des Präsidiums der Österreich Werbung stehe hier, so glaube ich, wirklich außer Verdacht, damit die Mitarbeiter zu meinen. Das ist jedenfalls auch in den Protokollen der Präsidiumssitzungen der Österreich Werbung nachzulesen.

Gemeint war selbstverständlich das Drumherum um die Österreich Werbung, beginnend bei der Bestellung Macho – Vertragsabschlüsse, die, sagen wir einmal, einige Probleme aufgeworfen haben –, und dann, wie gesagt, solche Aussagen. Ich habe nur aus der Presseaussendung vom 11. Juli von Bundeskanzler Schüssel zitiert. Darin hat er Folgendes gemeint: Im bisherigen Verfahren zur Bestellung des Chefs habe es schwere Mängel bei der Österreich Werbung – das heißt, im Wirtschaftsministerium bei dieser Ausschreibung – gegeben.


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