Bundesrat Stenographisches Protokoll 684. Sitzung / Seite 54

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Frau Vizekanzlerin! Sie haben vor zirka sieben Monaten hier erklärt, das ORF-Gesetz wurde auch geändert, damit man den Behindertensport mehr in den Vordergrund rücken kann. Ich werde mit Spannung verfolgen, ob es eine Direktübertragung von irgendeinem Bewerb geben wird.

Zweitens komme ich zum Schulsport. Es ist nach wie vor erwiesen, dass von allen Schulanfängern 22 Prozent einen Haltungsschaden aufweisen, nach Beendigung der Hauptschule sind es schon 67 Prozent. Wir müssen Vorsorge dafür treffen, dass schon im Kindergartenalter, weiters in der Volks- und Hauptschule damit begonnen wird, mehr Sport zu betreiben. Ich meine, dass zwei Turnstunden pro Woche in der Volks- und Hauptschule zu wenig sind.

Frau Vizekanzlerin! Stellen Sie bitte die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung! Unsere Kinder werden es uns danken, und wir können sicherlich auch unser Gesundheitssystem damit finanzieren.

Zum Schluss noch eines: Setzen wir alles daran, dass wir weiterhin auf unsere Spitzensportlerinnen und -sportler stolz sein können! Vergessen wir aber nicht den Breitensport, den Schulsport, die Frauen im Sport und den Behindertensport! – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

12.16

Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Thomas Ram. – Bitte.

12.16

Bundesrat Thomas Ram (Freiheitliche, Niederösterreich): Geschätzter Herr Präsident! Geschätzte Frau Vizekanzlerin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Selbstverständlich möchte ich auch seitens meiner Fraktion zu den großartigen Leistungen bei den Olympischen Spielen gratulieren. Vor allem die gestrige Medaille in Skeleton war, so glaube ich, ein großer Erfolg für uns, auf den wir sehr stolz sein können. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Genauso wie mein Vorredner bin natürlich auch ich zuversichtlich, dass wir heute Abend eine Medaille erringen werden. Ich glaube, der Riesentorlauf der Herren ist für uns eine große Chance, die wir sicher nutzen werden.

Auch dieser Tagesordnungspunkt 1 betreffend das Bundes-Sportförderungsgesetz erfüllt mich mit großer Freude. Vor allem sind es zwei Aspekte, die mich sehr freuen. Erstens ist es erfreulich, dass wir diese Gesetzesänderung am Beginn der Tagesordnung diskutieren können. Ich halte es für sehr wichtig, dass der Sport den entsprechenden Stellenwert bekommt, denn wir haben es in den letzten Jahren im Bundesrat immer wieder erlebt, dass die Sportmaterien zur Geisterstunde, also um Mitternacht, und zu ähnlich ungünstigen Zeiten besprochen worden sind. Ich halte es für sehr wichtig, dass wir der Öffentlichkeit den Sport auch einmal am Beginn der Tagesordnung präsentieren, und glaube, dass das ein richtiger Schritt in die richtige Richtung ist.

Ich freue mich auch über die Einstimmigkeit bei dieser Gesetzesänderung, ich freue mich besonders, dass auch die Opposition zustimmt, weil gerade der Sport überparteilich sein sollte. Wir erleben das immer wieder, vor allem auf den Fußballplätzen, dass es Koalitionen abseits jeder Parteipolitik gibt. Ich bin zum Beispiel ein leidgeprüfter Anhänger von Austria Wien. (Allgemeine Heiterkeit.) Da hat man es derzeit absolut nicht leicht. Mein Präsident ist Michael Häupl. Das nehme ich auch zur Kenntnis. (Bundesrätin Schicker: Ist das nicht schön?) – So soll es auch sein. Und neben mir leidet meistens mein Freund Harry Himmer, der jetzt leider nicht im Saal ist, weil wir öfter gemeinsam auf den Fußballplatz gehen. Aber wir alle halten zusammen, auch wenn wir Vertreter unterschiedlicher politischer Parteien sind, also verschiedene politische Einstellungen haben.

Dieser Zusammenhalt und dieser Konsens im Sport werden auch durch die Politik unserer geschätzten Frau Vizekanzlerin als Sportministerin vorangetrieben. Jüngstes Beispiel dafür ist die gemeinsame Übereinkunft mit dem Land Burgenland, ein Leistungszentrum für Segeln in Neusiedl am See im Burgenland zu errichten. Das ist für mich nicht nur eine landschaftlich sehr reizvolle, sondern auch eine wichtige Gegend. Es ist wichtig für uns, dass es dort einen


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