Bundesrat Stenographisches Protokoll 685. Sitzung / Seite 158

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Eine wichtige Änderung ist auch die Klarstellung der Standortfestlegungskompetenz für die Studiengänge durch den Minister, in dem Fall die Frau Ministerin.

Diese Novelle ist aus meiner Sicht in Kombination mit dem Beschluss des Konjunkturgipfels der Bundesregierung vom 5. Dezember 2001, wonach durch ein Startfinanzierungsprogramm der Länder für das Studienjahr 2002/03 mit der "Aktion 600 plus" eine Verdoppelung der neuen Anfängerstudienplätze erreicht werden soll, ein weiteres Kapitel der Erfolgsstory Fachhochschulen in Österreich.

Das Ziel, dass ein Drittel aller Studienanfänger in Österreich ein Studium an Fachhochschulen beginnen soll, dessen Erreichung, soviel ich weiss, im Regierungsprogramm bis 2005 formuliert wurde, wird damit früher erreicht werden. Es ist dies ein Erfolg der Bildungspolitik dieser Bundesregierung gemeinsam mit den Bundesländern. Die Bundesländer setzen große finanzielle Kraftanstrengungen, aber es ist ein finanzieller Einsatz, der sich lohnt. Die bestmögliche Qualifikation und noch dazu die bedarfsorientierte Qualifikation unserer Jugend ist wohl die beste Investition in die Zukunft.

Die Steiermark verfügt seit Herbst 2001 über 3 000 bewilligte Studienplätze, und im Herbst 2002 sollen sechs neue Studiengänge – jedenfalls werden sie beantragt – mit 190 Plätzen dazukommen, davon 100 Plätze in der "Aktion 600 plus", wobei ich auf den Antrag des Studienganges "Journalismus, Kommunikation und Medienwirtschaft" besonders hinweisen möchte. Dieser soll auch Nukleus einer Medienakademie und eines Medienkompetenzzentrums im Südosten mit Strahlkraft auf die Nachbarregionen Sloweniens, Kroatiens, Ungarns und Oberitaliens sein – im Sinne der Initiative einer Zukunftsregion.

Insgesamt ist es auch im Zusammenhang mit einer Art Informations- und Kommunikations-Cluster in der Steiermark zu sehen. Wir haben Informationsmanagement- und Informationsdesign-Lehrgänge. Nun soll dieser Fachhochschul-Studiengang für Journalismus, Kommunikation und Medienwirtschaft dazukommen. Heute haben in Graz der Wissenschaftsreferent der Stadt Graz und der Wissenschaftsreferent des Landes gemeinsam die Ausbaupläne für den Campus am Fachhochschulstandort Graz West dargestellt. Es werden 9 000 Quadratmeter Fläche dazu kommen.

Grundsätzlich kann gesagt werden, dass in der Steiermark das Bemühen besteht, eine optimale Abstimmung des Fachhochschul-Studienangebotes mit den Universitäten im Sinne einer intelligenten Ergänzung und Verstärkung vorzunehmen. Gleichzeitig erfolgt eine gut gelungene Abstimmung mit dem Bedarf der Wirtschaft und der Hightech-Landschaft der steirischen Unternehmen sowohl im Grazer Großraum als auch im obersteirischen Raum.

So wollen wir die Erfolgsstory Fachhochschulen in der Steiermark und in Österreich fortschreiben, wobei die internationalen Vergleiche zeigen, dass die Potenziale noch nicht voll ausgeschöpft sind und dass durchaus einiges noch an Möglichkeiten besteht. In Deutschland sind 40 Prozent aller Studierenden an Fachhochschulen, in den Niederlanden sogar 65 Prozent.

Ein gut organisiertes offenes Bildungssystem von der Grundschule bis zur Universität und bis zum lebensbegleitenden Lernen ist der wohl entscheidende Standortfaktor und Wettbewerbsvorteil für Österreichs Zukunft. So erfreulich für uns die PISA-Studie für die Grundschulen ist, so erfreulich sollen auch die Resultate bei den Fachhochschulen, Universitäten und im gesamten Bildungssystem bis zum lebensbegleitenden Lernen insgesamt sein, ganz im Sinne des auf der Homepage der Frau Ministerin formulierten Zieles: in fünf Jahren Europareife in Bildung und Wissenschaft!

Wir freuen uns auf die Fortsetzung der Erfolgsstory Fachhochschulen. (Beifall bei der ÖVP.)

19.30

Präsidentin Uta Barbara Pühringer: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Herbert Würschl. – Bitte, Herr Bundesrat.


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