gern. In diesem
Zusammenhang bitte ich wirklich um Verständnis. (Zwischenruf des Bundesrates
Manfred Gruber.) – Na ja, Herr Bürgermeister Häupl ist kein
ganz unbedeutender Landeshauptmann, nehme ich an. Er hat da ein wesentliches
Wörtchen mitzureden. Das ist eine Frage der Länder, entschuldigen Sie! Die
Bereitschaft der Länder ist da gefragt. Es gibt immer noch – zwar nicht
mehr so viele wie früher, aber immer noch – zwei sozialdemokratisch
regierte Bundesländer in diesem Land. (Ruf bei der SPÖ: Gott sei Dank!)
Wenn Ihre zwei Landeshauptleute diesbezüglich vielleicht einmal einen Vorstoß
machen würden, ginge da schon etwas weiter.
Ich möchte mich
sehr herzlich bei den Mitarbeitern meines Hauses, was die Vorbereitung dieser
Gehaltsverhandlungen und auch deren Durchführung betrifft, bedanken. So etwas
ist immer eine schwierige Sache, weil es natürlich meistens in diesem
Zusammenhang einen sehr großen Unterschied zwischen den Interessen des
Dienstgebers und der Dienstnehmer gibt. Wir haben sehr lange und auch
komplizierte Verhandlungen geführt, die ohne die Arbeitsgrundlage der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des Bundesministeriums für öffentliche Leistung und Sport nicht
möglich gewesen wären. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle sehr herzlich
bedanken. (Allgemeiner Beifall.)
Ich denke –
und es ist heute schon ein wenig in die Zukunft geblickt worden –, dass
einer der ganz wesentlichen Aspekte – damit komme ich noch einmal zu Ihrem
Redebeitrag zurück, Herr Kollege Rosenmaier – die Frage ist: Wie wollen
wir das Gehaltsschema für den öffentlichen Dienst in Zukunft überhaupt
gestalten? – Das Gehaltschema, so wie es heute ist, ist nämlich eine
höhere mathematische Wissenschaft. Es ist dermaßen kompliziert – mit
Zulagen und Nebengebühren, mit ruhegenussfähigen Zulagen und ruhegenussfähigen
Nebengebühren und so weiter –, dass es innerhalb des Systems zu ganz
krassen Ungerechtigkeiten führt und – das finde ich am
allerschlimmsten – leistungsdemotivierend statt
mitarbeitermotivierend ist. (Vizepräsident Weiss übernimmt den
Vorsitz.)
Ziel ist, ein
Gehaltsschema für den öffentlichen Dienst einzuführen, das in Zukunft
sicherstellt, dass MitarbeiterInnen, die eine gute Leistung erbringen –
und das ist die überwiegende Mehrheit der MitarbeiterInnen im öffentlichen Dienst –,
diese auch belohnt bekommen, dass aber Leute, die es sich sozusagen im System
richten, nicht einfach „durchschwimmen“ können und mit den automatischen
Vorrückungen letztendlich genauso viel verdienen wie jemand, der einen
überdurchschnittlichen Einsatz bringt. Das muss die Zielsetzung eines neuen
Gehaltsrechts sein.
Ich glaube, dass
wir dafür die Grundlagen geschaffen haben. Eine neue Regierung müsste diesbezüglich
nicht mehr lange beraten und diskutieren. Wir haben die Umstellung des Gehaltsschemas
fertig vorbereitet. Wir haben auch die Frage eines neuen, modernen Angestelltenrechts
für den öffentlichen Dienst entsprechend beschlussreif vorbereitet. Es tut mir
besonders Leid, dass das auf Grund des Auslaufens der Legislaturperiode hier im
Haus nicht mehr zur Umsetzung kommen konnte.
Ich halte dieses
Angestelltenrecht für extrem wichtig, weil ich grundsätzlich der Meinung bin,
dass die unterschiedlichen Regelungen auf dem Arbeitsmarkt, die
Mehrklassengesellschaft, die wir in diesem Bereich haben, für alle Beteiligten
unzumutbar sind; denn so, wie wir innerhalb des öffentlichen Dienstes zwischen
Landes- und Bundesdienst keine Durchlässigkeit mehr haben, haben wir quasi eine
Betonschicht zwischen Privatwirtschaft und öffentlichem Dienst.
Ich meine, dass es
für beide Seiten sehr fruchtbringend wäre, wenn Mitarbeiter aus der Privatwirtschaft
in den öffentlichen Dienst wechseln könnten, weil jemand, der in der
Privatwirtschaft gearbeitet hat, oft ein ganz anderes Verständnis aus der
Praxis für die Probleme eines Unternehmens, das eine Anlage genehmigen lassen
muss oder Ähnliches, mitbringt. Umgekehrt könnte die Privatwirtschaft meines
Erachtens enorm davon profitieren, wenn sie Mitarbeiter aus dem öffentlichen
Dienst bei ihr arbeiten lässt, die das Know-how und das Insiderwissen haben,
wie Verwaltungsabläufe funktionieren.
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