Noch habt ihr
nicht alles zusammenhauen können! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe
bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Vizepräsident Jürgen Weiss (das
Glockenzeichen gebend): Am Wort ist der Redner!
Bundesrat Harald Reisenberger (fortsetzend): Meine sehr
verehrten Damen und Herren! Wirtschaftsstandort sichern heißt, Arbeitsplätze zu
schaffen und zu sichern. Auch diesbezüglich hat der Rechnungshof eine Kritik
anzubringen gehabt, nämlich die Maßnahmen betreffend. Wir haben in Österreich
im Jahr 2000 32 000 arbeitslose Behinderte gehabt, im
Jahr 2002 34 000. Ich gebe schon zu, bei über 300 000
Arbeitslosen – und immer weiter steigenden Arbeitslosenzahlen – ist
das, Gott sei Dank, ein geringer Prozentsatz, aber im Vergleich zu den
Behinderten, die es gibt, ist es trotz allem ein sehr hoher Prozentsatz.
Der Rechnungshof
hat in seiner Kritik festgestellt, dass nicht darauf geschaut wurde, was mit
der Behindertenmilliarde geschieht, was mit den Geldern konkret passiert und
für wie viele Menschen Arbeit geschaffen wurde.
Was die steigende
Zahl bei den arbeitslosen Behinderten angeht, so muss ich sagen, das
„Europäische Jahr der Behinderten“ wäre doch eine Herausforderung, hier etwas
Konkretes zu tun! Aber auch dazu gibt es keine Ideen oder Vorschläge dieser
Regierung, genauso wie in Bezug auf die Armutsbekämpfung wenig konkrete
Schritte dieser Regierung zu sehen sind.
Ich sage noch
einmal ganz klar und deutlich: In 30 Jahren sozialdemokratisch dominierter
Regierungen standen die sozialen Belange für uns immer im Mittelpunkt, und das
hat dieses Land positiv geprägt. Dieses Gesetz ... (Zwischenrufe bei
der ÖVP.) – Aha! Das, was wir jetzt an Verschuldung haben in diesem
Jahr, mit Nullwachstum, ist etwas Besseres? Wenn ich das hochrechne, meine sehr
verehrten Damen und Herren, was Sie in dieser kurzen Zeit verbockt haben,
komme ich zu dem Ergebnis, dass Österreich mit einer solchen Regierung nach
30 Jahren nicht mehr existieren könnte. Ich brauche es nur hochzurechnen. (Beifall
bei der SPÖ.)
Meine sehr verehrten
Damen und Herren! Abschließend: Dieses Gesetz ist ein kleiner, aber wichtiger
Schritt. Daher wird meine Fraktion diesem Gesetz auch gerne ihre Zustimmung
erteilen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
12.31
Vizepräsident
Jürgen Weiss: Als Nächster erteile ich Frau
Bundesrätin Dr. Renate Kanovsky-Wintermann das Wort. – Bitte sehr.
12.32
Bundesrätin
Dr. Renate Kanovsky-Wintermann (Freiheitliche, Kärnten): Meine
sehr geehrten Damen und Herren! Herr Präsident! Zum heutigen Thema kann ich
vorweg natürlich auch nur sagen, dass wir diesen Initiativantrag
selbstverständlich unterstützen und dem Sozialversicherungs-Änderungsgesetz
in dieser Form von Herzen gern unsere Zustimmung geben, weil wir die
Notwendigkeit sehen, dass gerade die Menschen, die im Alter am wenigsten Geld
haben, endlich einen überproportionalen Zuwachs erfahren. Es ist noch immer zu
wenig, es könnte immer mehr sein, aber es ist natürlich auch das Gesamtbudget
im Auge zu behalten. Dennoch ist dieses Gesetz ein grundsätzlicher sozialpolitischer
Meilenstein, wie auch schon von manchen meiner Vorredner gesagt wurde.
Es geht also um
die Pensionisten, die so wenig Pension haben, dass sie kein Auslangen finden,
wenn sie nicht eine zusätzliche Zulage bekommen. Ich meine daher, dass das
Problem nicht als gesondertes Mosaiksteinchen betrachtet werden kann, sondern
dass die gesamte Pensionsproblematik ins Auge gefasst werden muss, und ich
darf Ihnen in diesem Zusammenhang meine Meinung dazu sagen.
Für mich geht es grundsätzlich darum – das ist heute teilweise auch in den Ausführungen der Vizekanzlerin angeklungen –, dass auch die Pensionen, die derzeit noch ungerecht verteilt sind, die Pensionsbegründungen, die derzeit noch ungerecht und teilweise nicht nachvollziehbar
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