Bundesrat Stenographisches Protokoll 694. Sitzung / Seite 106

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Natürlich wird ein wichtiges Hauptaugenmerk auch auf den Hauptkorridoren liegen, insbe­sondere beim Schienenverkehr. Das heißt, wir müssen ganz massiv weiter in die Westbahn und in die Südbahn investieren.

Verstärkt werden wir in diesem Zusammenhang auch versuchen, so genannte PPP-Modelle um­zusetzen, also mit Beteiligung privater Investoren und Betreiber, um den Straßen- und Schie­nenausbau schneller, billiger, effizienter und natürlich auch budgetschonender durchfüh­ren zu können.

Aus diesem Grunde werden wir auch das Vergaberecht und das UVP-Recht auf seine Be­schleu­nigungsmöglichkeit überprüfen, das heißt, wir wollen die Genehmigungs- und Behörden­verfahren beschleunigen. Wir wollen, dass unsere Infrastrukturbauten schneller, effizienter und damit auch billiger abgewickelt werden können.

Eine sinnvolle und zukunftsorientierte Übergangsregelung für den Transit zu finden, ist natürlich auch eine ganz wichtige Aufgabe dieser Bundesregierung. Die Bundesregierung wird jedenfalls alles unternehmen, um von der Europäischen Union die bestmögliche Übergangslösung nach Auslaufen des Transitvertrages bis zum In-Kraft-Treten der neuen Wegekostenrichtlinie zu erreichen.

Dazu, meine Damen und Herren, bedarf es aber vor allem auch der Unterstützung aller Par­teien sowohl hier im Hause als auch im Europäischen Parlament. Die Transitfrage sollte kein parteipolitisches Streitthema sein, sondern im nationalen Konsens und in einem gemeinsamen Schulterschluss aller Parteien gelöst werden.

Schließlich, meine Damen und Herren, wird die Einführung des LKW-Road-Pricings ab 1. Jän­ner 2004 auch dazu führen, dass der Straßengüterverkehr insgesamt teurer wird, und wird damit letztlich auch im Verkehr zu einer besseren Kostenwahrheit führen.

Mit dieser Verteuerung der Straße wird es auch zu einer besseren Konkurrenzfähigkeit der Schie­ne und der Wasserstraße kommen, und das wird natürlich auch dem nationalen Schie­nen­verkehr und den Österreichischen Bundesbahnen nützen. Aber wir brauchen auch eine Reform dieser Österreichischen Bundesbahnen, denn nur dann, wenn es gelingt, eine tatsächliche Ver­la­gerung zu umweltverträglicheren Verkehrsträgern, also von der Straße zur Schiene und zur Wasserstraße zu finden, werden wir die Verkehrsprobleme der Zukunft lösen.

Meine Damen und Herren! Deshalb hat sich die Bundesregierung auch eine umfassende Struk­tur­reform der Österreichischen Bundesbahnen vorgenommen. Die Bahn muss moderner, sie muss schneller, sie muss effizienter, und sie muss kundenorientiert und damit insgesamt wett­be­werbsfähiger werden.

Meine Damen und Herren! Eine nicht zu unterschätzende Frage dabei ist: Die Kosten, die heute die ÖBB verursachen, müssen in einer besseren Relation stehen zum verkehrspolitischen Nutzen, den derzeit die Österreichischen Bundesbahnen erreichen. Das ist derzeit nicht aus­rei­chend der Fall; und dieses Verhältnis deutlich zu Gunsten des Konsumenten, zu Gunsten ge­samt­politischer Verkehrslösungen zu verändern, ist auch eine wichtige Aufgabe, die sich diese Bundesregierung zum Ziel gesetzt hat. Nur so werden wir die verkehrspolitischen Herausfor­derun­gen der Zukunft bewältigen können, meine Damen und Herren!

Dazu brauchen wir eine Verkehrspolitik, mit der man sich diesen Herausforderungen tatsächlich mutig stellt und mit der man wichtige und notwendige Entscheidungen auch tatsächlich trifft und nicht wie in der Vergangenheit immer wieder auf den Sankt Nimmerleinstag verschiebt.

Diese Verkehrspolitik, meine Damen und Herren, hat sich die Bundesregierung zur Aufgabe ge­stellt, und es wird eine Verkehrspolitik der Sachlichkeit und der realistischen Problem­lösun­gen sein müssen. Wir dürfen in diesem Bereich nicht, wie das auch des Öfteren geschieht, Emo­tio­­nen und Ängste schüren, sondern wir müssen gerade in diesem Bereich Ängste abbau­en und verantwortungsbewusst umgehen. So kann es uns gelingen, dem Wirtschafts­standort Öster-


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