nicht im Sinne
einer gravierend notwendigen Maßnahme im Zusammenhang mit der Sicherung der
zukünftigen Pensionen und deren Finanzierung.
Heute wurde vom
Herrn Bundeskanzler – ein bisschen in einem „sidestep“ – die
Abfertigung beziehungsweise die Mitarbeitervorsorgekasse angesprochen, die, wie
übrigens dann von Kollegin Bachner klargestellt wurde, als dritte Pensionssäule
dienen soll. Dazu muss ich schlichtweg sagen: Jetzt ist die Katze aus dem
Sack! Ich erinnere daran: Wir – damit meine ich die Sozialpartner –
haben die Einstimmigkeit in diesem Zusammenhang nur vor dem Hintergrund
erreicht, dass klargestellt ist, dass diese neue Variante eine Abfertigung
bleibt und keinen Ersatz für die staatliche Pensionsvorsorge bedeuten kann!
Was die
Finanzierung einer freiwilligen Pensionssicherung betrifft, so möchte ich
sagen: Herr Kollege Gudenus! Ich gestehe Ihnen gerne zu, auch wenn mir
diesbezüglich der Glaube fehlt, dass Sie sich für den „kleinen Mann“
einsetzen – wobei ich diese Bezeichnung überhaupt nicht mag, denn wer sind
schon der „kleine Mann“ und die „kleine Frau“? – Aber wenn wir von
Beziehern geringer Einkommen reden, dann kann ich nur sagen: Diese können sich
die dritte Säule erst recht nicht leisten!
Meine Damen und
Herren! Das geht im Zusammenhang mit einer Alterssicherung am Grundthema
vorbei. Ich glaube, wir müssen uns dazu bekennen, die Pensionsleistungen, die
Altersvorsorge auf generell neue Finanzierungsgrundlagen zu stellen. Wir
stellen heute fest, dass es in manchen Bereichen eine hohe Wertschöpfung gibt,
zum Beispiel im High-Tech-Bereich oder im Bereich der Finanztransaktionen. Es
sind heute weltweit vernetzte globalisierte Finanzmärkte vorhanden, und dort
entsteht eine Wertschöpfung, die wir uns im Einzelnen gar nicht vorstellen
können. Wir in Österreich, soweit wir von diesen Transaktionen betroffen
sind – das sind wir auch, wir leben nicht fern von diesen
Vorgängen –, wollen ein Pensionssystem nur mit Reparaturmaßnahmen
verbessern oder verändern? – Wenn von „verbessern“ die Rede ist, stellt
sich die Frage: besser für wen? – Besser für das Budget, aber nicht für
die betroffenen Menschen!
Wir müssen daher
von dieser Methode und diesem System der personenbezogenen Finanzierung
weggehen. Ich sage es jetzt ganz offen – auch wenn dieser Terminus bei
manchen auf große Ablehnung stößt und als Bezeichnung für unmoderne
Vorgangsweisen erachtet wird –: Wir müssen eine Methode, eine Art der
Finanzierung erreichen, die wir als Wertschöpfungsabgabe bezeichnet haben. (Beifall des Bundesrates Mag. Gudenus.) Ob wir bei diesem
Terminus bleiben oder nicht, ist nicht wichtig. Tatsache ist, dass wir von der
Wertschöpfung und nicht von den personenbezogenen Finanzierungsmöglichkeiten
ausgehen müssen, weil
auf deren Basis die notwendige Finanzkraft nicht mehr entstehen kann. (Beifall
bei der SPÖ.)
Solange eine
Regierung nicht den Mut hat, von einer Klientelpolitik wegzugehen, so lange
wird es in diesem Bereich zu keiner tatsächlichen Lösung kommen. – Meine
Damen und Herren! Sie brauchen jetzt nicht aufzuheulen, denn ich darf zumindest
die Mandatare der ÖVP daran erinnern, dass sie auch in den letzten Jahren, in
denen sie die eine oder andere Maßnahme vermisst haben, an diesen Maßnahmen
beteiligt waren und dass wir sehr viele Dinge in der Diskussion gerne weiter getrieben
hätten, dies aber daran gescheitert ist, dass Sie, meine Damen und Herren von
der ÖVP, in jenen Bereichen, in denen Sie Ihre Wähler sehen, nicht die
Bereitschaft aufgebracht haben, über solch grundlegende Maßnahmen zu
diskutieren. (Beifall bei der SPÖ sowie des Bundesrates Mag. Gudenus.)
Solange eine
Regierung nicht bereit ist, diese Dinge tatsächlich grundlegend anzugehen, ohne
darauf zu achten, wo ihre Wählerstimmen herkommen, wird es kein
funktionierendes System geben, es wird kein gerechtes System geben, und es wird
kein zukunftsträchtiges System geben – all das sind Dinge, die der Herr
Bundeskanzler, wie er es heute zum Ausdruck gebracht hat, als wesentliche
Säulen im Hinblick auf die zukünftige Arbeit der Regierung sieht.
Meine Damen und Herren! Bitte tragen Sie diese Vorstellungen von einer grundsätzlichen Stabilisierung beziehungsweise Sicherung der finanziellen Situation dieser Menschen in Ihre Reihen hinein – dorthin, wo das diskutiert wird und wo die Entscheidungen fallen können. Wir können es uns in Zukunft nicht mehr leisten, bloße Reparaturmaßnahmen durchzuführen,
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