Tagen gesehen, und
ich habe gehört, er ist auch gestern im Ausschuss noch gesehen worden. Diese
gute Nachricht wollte ich Ihnen nicht vorenthalten.
Generell ist es
so, dass Fragen der Verteilungspolitik natürlich immer schwierig sind. Auch Experten
können etwa auf die Frage, wie viel soll ins Umlagesystem und wie viel in die
zweite Säule kommen, nicht sagen, dass es darauf eine falsche und eine
richtige Antwort gibt, weil das letztendlich am Ende des Tages eine politische
Entscheidung ist.
Verteilungspolitische
Maßnahmen bedeuten immer, dass am Ende des Tages Geld von der einen Seite auf
die andere, von den einen Menschen zu anderen Menschen gebracht wird. Dass dies
immer mehr Faszination bei jenen auslöst, die gerade die Begünstigten sind, und
nicht bei jenen, die gerade die Zahler sind, liegt in der Natur der Sache, das
ist ganz selbstverständlich. Das ist natürlich auch der kritische Bestandteil
jeder politischen Debatte, in der alle unterschiedlichen Gesichtswinkel
eingebracht werden.
Ich möchte aber
klar festhalten: Was immer man bei dieser Pensionsreform macht, ein Bild stimmt
ganz sicher nicht, nämlich dass es irgendwo einen Goldschatz gibt, der jetzt
ausgeräumt wird und den sich irgendjemand behält. – Wir reden vielmehr
über unsere gemeinsame Kassa, die wir Österreicher haben. Wir
reden darüber, wie wir dieses Geld verteilen, wer da einzahlt und wer etwas
herausbekommt.
Es ist selbst bei
der dümmsten und schlechtesten aller Reformen und bei der dümmsten und schlechtesten
Verteilungspolitik nie möglich, dass alle verlieren. Es mag eine
schlechte Reform sein, es mag eine dumme Reform sein, es mag eine unfaire
Reform sein, aber es gibt keinen Ansatz, bei dem man das Geld von der einen
Seite auf die andere Seite umverteilt und alle verlieren. Das
ist nicht möglich! (Bundesrat Gasteiger: Es kommt darauf an, wie man
sie macht!)
Daher sind auch
alle Aussagen, die von „Pensionsraub“ sprechen, auf einem besonders tiefen Level.
Ich muss auch anerkennen, dass sich nach ungefähr dreiminütigem Murren im
Plenarsaal Kollege Todt doch noch entschuldigt hat. Aber ich muss auch
sagen – soviel muss erlaubt sein, Frau Präsidentin –, ich gehöre seit
acht Jahren diesem Hohen Haus an, und ich warte noch heute auf den Tag, an dem
Sie einmal einem Sozialdemokraten einen Ordnungsruf erteilen,
wenn ein solcher fällig wäre! (Beifall bei der ÖVP. – Bundesrätin Kainz:
Haben wir schon bekommen!)
Vizepräsidentin
Anna Elisabeth Haselbach: Kollege Himmer! Sie werden aber
vielleicht mitbekommen haben, dass ich auch Mitgliedern der ÖVP noch keinen
Ordnungsruf erteilt habe. (Beifall bei der SPÖ. – Bundesrat Gasteiger:
Himmer, vielleicht sind Sie der Erste, wenn Sie so weitermachen!)
Bundesrat
Mag. Harald Himmer (fortsetzend): Den Dialog kann man auf unterschiedlichste Art und
Weise führen. Wenn Sie zum Beispiel nach Deutschland schauen, dann werden Sie
feststellen, dass die CDU im Grunde fast schon versucht, dem Bundeskanzler zu
helfen, Reformen durchzusetzen. Wenn Sie einmal nach Deutschland blicken, dann
werden Sie auch bemerken, auf welchem Level dort agiert wird.
Ich weiß nicht, wer von Ihnen das gesehen hat. Sie selbst gehen auch
ganz begeistert mit den Trillerpfeifen durch die Gegend und demonstrieren
recht fröhlich. Ich habe die Aussage des Vorsitzenden der Sozialdemokratischen
Partei Deutschlands gehört: Bundeskanzler Schröder war der Meinung, dass
diejenigen, die mit Trillerpfeifen agieren, zwar beweisen, dass sie volle
Backen haben, aber auch, dass sie nichts im Hirn haben. – Das war die
Meinung des deutschen Bundeskanzlers zu den Demonstrationen in Deutschland. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Das war keine Aussage von mir, sondern das ist die Aussage eines großen
Sozialdemokraten, mit dem sich vor gar nicht allzu langer Zeit, in keinem allzu
fremden Land, nämlich hier in Österreich, Ihr Parteivorsitzender Klima
gemeinsam mit Tony Blair aus England plakatieren hat lassen. Das möchte ich
einfach nur in Erinnerung rufen, und das ist sozusagen etwas jüngere Geschichte
als Bruno Kreisky.
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