und das Hotel
gratis waren (Widerspruch bei der SPÖ),
und ein Taschengeld haben sie auch noch bekommen (Bundesrat Reisenberger: Das ist eine Unterstellung! Das ist
eine bodenlose Unterstellung!), und dann hat dort noch einer der
Bundesräte aus unserer Mitte eine Runde geschmissen, dann muss ich sagen: Ich
weiß nicht, ob das der richtige Weg ist! – Danke schön. (Beifall bei
den Freiheitlichen und bei Bundesräten der ÖVP. – Weitere Zwischenrufe bei
der SPÖ.)
19.41
Vizepräsident
Jürgen Weiss: Nächster Redner ist Herr Bundesrat
Stefan Schennach. Ich erteile ihm das Wort. (Neuerlicher Widerspruch des Bundesrates Reisenberger in
Richtung des Bundesrates Hagen. – Vizepräsident Weiss gibt das
Glockenzeichen.)
Herr Kollege
Reisenberger, ich bitte Sie, allfällige Unerhaltungen außerhalb des Saales zu
führen. – Am Wort ist Herr Kollege Schennach.
19.41
Bundesrat
Stefan Schennach (Grüne, Wien): Herr Präsident!
Lieber Herr Staatssekretär! Heute sind Sie ja wieder in der Funktion des
„Bundesratsministers“ hier anwesend, aber seit der Künstlersozialversicherung
sind Sie ja mit diesem Thema bestens vertraut, und durch die gestrige
Abendveranstaltung hier im Hohen Hause umso mehr. Da muss ich zu Herrn Kollegen
Himmer sagen: Hier hat er den Dialog, den er gestern vermisst hat.
Der Dialog heute
am „ovalen Tisch“ war auch nicht sehr aufregend. Ich habe mir einen Bericht geben
lassen: Der Dialog sah so aus, dass jeder Teilnehmer ein Statement abgegeben
hat – über das keine Diskussion stattfand, sondern es gab lediglich ein
Statement reihum. Das Ergebnis ist, dass es beim Juni bleibt – auch der
Herr Vizekanzler hat dem zugestimmt – und dass die Bauern Bedenken
bezüglich der Harmonisierung haben. (Ruf
bei der SPÖ: Wer?) – Die Bauern. – Das ist es. Was das Ausmaß des Dialogs
betrifft, so weiß ich darüber nichts.
Herr Kollege Hagen
hat davon gesprochen, dass die Freiheitlichen diesen „Runden Tisch“ initiiert
haben. Dazu muss ich sagen: Das ist für eine Regierungspartei eine seltsame
Sache. Wofür braucht eine Regierungspartei einen „Runden Tisch“? – „Runde
Tische“ werden in der Regel von jenen gefordert, die nicht in der Regierung
sind, damit sie irgendwo mitreden können. (Staatssekretär
Morak: Deswegen war er nicht ganz rund!)
Deshalb war er
wahrscheinlich nicht ganz rund. Ich kann mich erinnern – Herr Kollege Böhm
wird sich vielleicht auch daran erinnern –: Zu Hainburg hatten wir einen
„Runden Tisch“ gefordert und so weiter – aber das hat die Straße, das hat
die Protestbewegung gefordert und bekommen. Aber wenn ich in der Regierung
sitze, brauche ich doch keinen „Runden Tisch“! Da bin ich doch Manns – und
Fraus – genug (Bundesrat Boden:
Oder doch nicht?), um auch gegenüber einem Koalitionspartner zu sagen: Da
ist Schluss! (Beifall der Bundesrätin Kerschbaum
und bei der SPÖ.)
Ich würde daher
sagen: Das, worauf Herr Hagen so stolz ist, war ein freiheitlicher Hilferuf im
Sinne von: Helft uns doch, wir gehen da unter! – Das Ganze war noch
gepaart mit einigen Sticheleien gegen den amtierenden Bundeskanzler aus
verschiedenen Ecken.
Nun zwei
Bemerkungen zur Regierungspartei FPÖ, lieber Herr Kollege Böhm!
Ich vermisse
jemanden: Ich vermisse in unseren Reihen den Seniorensprecher der FPÖ –
dieser hat nämlich bundesweite Bedeutung –, Herrn Gudenus. Er hat sich in
der Folge dieser Debatte mehrfach geäußert. Ich hoffe nicht, dass jetzt
wieder dasselbe passiert wie früher bereits im Zusammenhang mit einem anderen
Thema: dass er erst dann, wenn der Ministerwechsel erfolgt – wie eben
damals der Wechsel zu Herrn Platter –, hier ans Rednerpult tritt, um uns
die ganze Wahrheit – damals über den Abfangjägerkauf – erhellend
darzulegen. Das war erhellend, das muss ich wirklich sagen; ich bin nach wie
vor beeindruckt von seinen damaligen Ausführungen.
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