BundesratStenographisches Protokoll700. Sitzung / Seite 115

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

reagieren, denn diese werden das Kinderbetreuungsgeld wahrscheinlich erst im letzten halben Jahr in Anspruch nehmen. Die Zahlen haben aber schon gezeigt, dass die Väterkarenz zwischen Dezember 2001 und Dezember 2002 bereits um 998 Personen gestiegen ist. – Man kann natürlich jetzt sagen: Was sind schon 1 000 Väter? Immerhin ist das aber im Vergleich zu den Zahlen der letzten Jahre ein beachtlicher Anstieg! Da­her müssen wir diesen Aspekt weiter beachten und dementsprechend unterstützend vorgehen.

Ich bin – wie ich glaube – auch hier mit allen einer Meinung, wenn ich sage, dass wir uns beim Kinderbetreuungsgeld neben der finanziellen Leistung natürlich auch um die Elternbegleitung und um die entsprechende Kinderbetreuung zu kümmern haben, wobei es nicht so sehr darum geht, ob das Angebot flächendeckend ist oder nicht. Ich glaube nämlich, dass die Quantität in den Bundesländern stimmt und man nur im quali­tativen Bereich hinsichtlich des Bedarfs noch das eine oder andere nachjustieren muss.

Es ist auch Aufgabe des Bundes, diesbezüglich besondere Projekte zu unterstützen. Ich weise in diesem Zusammenhang zum Beispiel auf Projekte mit altersgemischten Gruppen in Vorarlberg hin, die wir unterstützen. Weiters weise ich auf ein Projekt in Kärnten mit mehrsprachigen Kindergärten hin, das gerade jetzt zu Zeiten und im Bereich der EU-Osterweiterung gemeinsam mit den angrenzenden Nachbarländern ein Projekt ist, das sehr, sehr gut ankommt.

Auch hatte ich heute ein Gespräch mit der im Burgenland dafür zuständigen Landes­rätin, weil gerade auch im Burgenland gemeindeeigene Projekte geplant sind und wir wahr­scheinlich in diesem Bereich seitens des Bundes in irgendeiner Form unterstüt­zend mitwirken können.

Kinderbetreuung ist also neben den finanziellen Leistungen ein ganz, ganz wichtiger Bereich, und ich möchte mich, wie gesagt, noch einmal recht herzlich für die Zustim­mung bedanken!

Ein kleiner Teil, der in der Diskussion vielleicht ein bisschen untergeht, den wir heute aber auch beschließen, ist die Regelung, dass die Zuverdienstgrenze für den Zuschuss angehoben wird, damit mehr Mütter und mehr Väter diesen Zuschuss in Anspruch neh­men können. Es geht dabei um Familien mit ganz geringen Einkommen, und wir über­nehmen damit einen wichtigen Anteil der Armutsbekämpfung.

Ich glaube, dass wir uns im Klaren darüber sind, dass die Zeit, die man mit Kindern verbringt, im Vergleich zur Gesamtlebenszeit der Eltern eine relativ kurze Zeit ist, dass das aber die wichtigste und qualitätsvollste Zeit ist. Daher sollten den Eltern nach Mög­lichkeit die finanziellen Sorgen abgenommen werden und es sollte ihnen auch genug Zeit gegeben werden, die sie mit ihren Kindern verbringen können, denn alles, was in dieser Zeit geschieht, schafft positive Erinnerungen. Manchmal hat man auch negative Erinnerungen, wir wollen aber, dass überwiegend positive Erinnerungen und positive Bindungen geschaffen werden, damit diese Kinder, für die wir heute sehr viel tun, in Zukunft auch glückliche Eltern sind und auch glückliche Familien gründen werden. – In diesem Sinne danke ich noch einmal herzlich für die einhellige Beschlussfassung. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Bundesräten der ÖVP.)

15.05

 


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

Wünscht noch jemand das Wort? – Es ist dies nicht der Fall.

Daher ist die Debatte geschlossen.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite