Bundesrat Stenographisches Protokoll 702. Sitzung / Seite 82

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sprich TUZ, Turnusdienstzuschlag, verbergen sich bis zu 11 zusätzliche Urlaubstage. (Zwischenruf des Bundesrates Stadler.) Das heißt – so etwas gibt es bei uns in der Landwirtschaft sicherlich nicht –: Urlaub verursacht Urlaub. Das ist einmalig in dieser Geschichte. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der Freiheitlichen. – Bundesrat Boden: Das ist zum Ausgleich für den Winterurlaub der Bauern! – Weitere Zwischen­rufe bei der SPÖ.)

Eines muss ich auch noch sagen, was ich sicherlich nicht gesagt hätte, aber jetzt ist der neue Kollege von Tirol hereingekommen: Die Pfründe der SPÖ-Bürgermeister und Par­teifunktionäre als Angestellte der Bahn – einer ist ja jetzt von Tirol zu uns neu dazugestoßen –, die müssen ein Ende haben!

Und zum Schluss darf ich noch sagen: Ihr sucht die Zukunft in der Vergangenheit, und wir haben Mut zur Veränderung, auch für den ländlichen Raum! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Bundesrat Stadler: Lächerlich! Lächerlich ist so etwas!)

13.56

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Kraml. Ich erteile ihm das Wort.

 


13.57

Bundesrat Johann Kraml (SPÖ, Oberösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Als ich mir jetzt den Herrn Kollegen Gruber so angehört habe, habe ich mir gedacht, die Beamten, die diesen Grünen Bericht angefertigt haben, sind eigentlich zu bedauern. In diesem Bericht stehen ernste Zahlen. In diesem Bericht wird die Situation der Landwirtschaft beschrieben. In dieser Debatte geht es nicht darum, dass wir uns hier herausstellen und sich zum Gaudium der Leute mit der ÖBB befassen, dass wir uns damit befassen, dass es angebliche Pfründe der SPÖ-Bürgermeister geben soll. Da würde ich Ihnen raten, einmal in den eigenen Reihen nachzuschauen, ob da alles so sauber ist. (Beifall bei der SPÖ.)

Aber ich bin es ja schon gewönnt, ich stehe ja nicht das erste Mal hier am Rednerpult und auch nicht das erste Mal in einer Debatte über den Grünen Bericht, und ich weiß ja, wie die Vertreter des Österreichischen Bauernbundes agieren. Und genau das ist das Problem, das die Landwirtschaft hat, dass sich die Vertreter des Bauernbundes einfach nicht die Zeit nehmen, einmal nachzuschauen, wie es mit der Landwirtschaft wirklich ausschaut. Denn sich hier herauszustellen und nur lobende Worte zu sprechen und dem Landwirtschaftsminister zu huldigen, ob das jetzt der Bundesminister Pröll ist oder ob das vorher der Bundesminister Molterer war oder Fischler, das ist etwas zu wenig.

Schauen Sie in den Bericht hinein, lesen Sie auch einmal die Zahlen, die nicht so positiv sind, und denken Sie nach! (Bundesrat Fasching: Das machen eh Sie!) Ihre Leute, die Sie vertreten müssen, werden Ihnen das danken.

Es ist immer wieder so: Es ist einfach nicht möglich, zu einem Grünen Bericht etwas zu sagen, ohne dass es bei den Vertretern des Bauernbundes große Aufregung gibt. (Bundesrat Fasching: Geh bitte!) Horchen Sie mir einmal zu, denken Sie einmal nach, es kann Ihnen überhaupt nicht schaden!

Nun, meine Damen und Herren, zurück zum Grünen Bericht. Der Grüne Bericht schil­dert die Gesamtsituation der österreichischen Landwirtschaft, er ist wirklich ein kom­paktes Zahlenwerk. Und ich darf hier auch den Damen und Herren des Ministeriums für ihre Arbeit danken, die sie da immer wieder leisten. Wir werden diesen beiden Be­richten auch die Zustimmung geben.

 


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