Letztlich sind neben Innsbruck nur einige Städte übrig geblieben, nämlich von der Schweiz Lugano, von Frankreich Grenoble, von Slowenien Marburg und von Italien Bozen.
Begonnen hat diese internationale Einrichtung zum Schutz der Alpen im Jahre 1991 in Salzburg. Damals wurde sie gegründet, man konnte sich allerdings nie einig werden, wohin man den definitiven Sitz verlegt. Es hat immerhin zwölf Jahre lang gedauert, bis es endlich so weit gekommen ist, dass es Innsbruck wurde. Dieses Sekretariat hat sich als Aufgabenstellung den Verkehr vorgenommen, in Sicherheitsfragen will es auch mitreden wie zum Beispiel bei der Sicherung der Tunnel. Der Alpenraum hat ja sehr viele Tunnel. Frankreich hat sich angeboten, diesbezüglich einen Arbeitskatalog zu erstellen. Ich weiß nicht, ob das inzwischen erfolgt ist, aber immerhin, großes Interesse ist vorhanden.
Es hat damals verschiedene Sitzungen und Aussprachen gegeben. In Meran fand die entscheidende Sitzung statt. Dort konnte jeder in einem Statement in etwa 15 Minuten seinen Standpunkt darlegen. Damals war van Staa, der heutige Landeshauptmann, Bürgermeister von Innsbruck; er ist selbst hingefahren und hat seinen Standpunkt dargelegt, warum sich gerade Innsbruck als Sitz anbietet.
Innsbruck hatte gegenüber anderen Orten einige größere Vorteile. Es liegt zentral in der Verbindung Nord – Süd, Ost – West, es ist ein geographisches Zentrum. Innsbruck ist auch Sitz des Österreichischen Alpenvereines. Und Innsbruck hat sich von jeher mit seiner Universität um die Belange der Alpen gekümmert. Man hat seit Jahrzehnten Forschungen betrieben, welche Auswirkungen zum Beispiel die Höhenluft auf 3 000 Meter auf Herzkranke hat oder welche Flora auf 2 700 Meter wächst und gedeiht. Welche Unterschiede gibt es zwischen Pflanzen, dass ein großes Tier in den Bergen nur wenig Gras als Futter für den ganzen Tag braucht, während es im Tal die dreifache oder vierfache Portion braucht? – Innsbruck hat immer schon großen Wert darauf gelegt, in diesem Bereich der Alpen- und auch der Gletscherforschung durch die Innsbrucker Universität eine führende Rolle einzunehmen.
Dann kam noch etwas nicht ganz Unwesentliches hinzu: Es wurde damals schon von der Stadt Innsbruck ein ganz phantastischer Platz als Sitz dieser Alpenkonvention angeboten, nämlich der Festsaal im Goldenen Dachl. Dort wurde heuer im Juni die Arbeitsstätte übergeben. Als Generalsekretär hat ein gewisser Lebel, ein Franzose, die Amtsbefugnisse für zwei Jahre erhalten. Er genießt Immunität wie ein Botschafter, ebenso sein Personal. Dort, wo er residiert, ist exterritoriales Gebiet. Da war man also sehr großzügig, aber man musste es auch sein, denn alle übrigen Staaten hätten dasselbe angeboten, wenn es ihnen gelungen wäre, diese sehr wichtige Institution für die Alpen – die Alpen reichen immerhin von Wien bis Vorarlberg – für sich zu gewinnen.
Sehr bewährt hat sich die Zusammenarbeit zwischen der Innsbrucker Bürgermeisterin Hilde Zach – der einzigen Bürgermeisterin einer Landeshauptstadt in Österreich – mit Landeshauptmann van Staa und unserer Außenministerin Ferrero-Waldner. Auch der heute anwesende Minister Pröll hat eine Rolle gespielt – ich bedanke mich –: Er hat das nötige Geld gegeben und hat vor allem die Fäden bei gewissen Koordinationsaufgaben zusammengeführt. Es war ein Zusammenwirken aller Institutionen. Es ist uns nur dank dieser guten Zusammenarbeit gelungen, diesen Erfolg für uns zu verbuchen.
Als Beispiel möchte ich noch Folgendes erwähnen: Sobald bekannt geworden ist, dass Innsbruck dieser ständige Sitz der Alpenkonvention wird, hat sich der große Club Arc Alpin sofort angemeldet und hat jetzt auch in Innsbruck seinen Hauptsitz errichtet. Das war übrigens am 15. Februar des heurigen Jahres. Der Club Arc Alpin ist immerhin der Dachverband aller Alpenvereine. Dazu zählen der Alpenverein Südtirol, der Club Alpin Français, der Club Alpino Italiano, der Deutsche Alpenverein, der Liechtensteiner Al-
Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite