Bundesrat Stenographisches Protokoll 711. Sitzung / Seite 50

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Sobald sie uns dazu Gelegenheit bietet – wie erwähnt, in der nächsten Sitzung im Juli; sie ist heute aus den Ihnen schon bekannten Gründen verhindert –, werden wir auf ihre rechtspolitischen Zielvorstellungen näher eingehen können.

Nicht minder ist es mir aber auch ein Anliegen, unserem leider ohne Nachfolge aus unseren Reihen bleibenden Staatssekretär Herrn Professor Dr. Reinhart Waneck, einem wirklich anerkannten Fachmann, für seine engagierten Bemühungen um eine grundlegende und nachhaltige Reform des Gesundheitswesens aufrichtig zu danken. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Ich könnte dazu vieles erwähnen, einiges ist heute auch schon angesprochen worden, aber zu einem drängt es mich besonders. Ganz besonders bin ich ihm dankbar für seine Förderung der Hospizbewegung und seine engagierte Unterstützung der Sterbe­begleitung beziehungsweise der Familienhospizkarenz. Diese Einführung war sicher gesundheitspolitisch, aber auch gesellschaftspolitisch und auch im Sinne des Um­gehens mit schwer kranken Personen – auch im Hinblick auf das oft eingemahnte menschenwürdige Sterben – ein ganz besonderer Meilenstein.

Freilich will ich nicht nur das Ausscheiden unserer bisherigen Regierungsmitglieder bedauern und mich für ihr Wirken bedanken, sondern ich darf mich auch den Neumit­gliedern der Bundesregierung mit begründetem Optimismus zuwenden.

Was den für uns wirklich nur in seiner neuen Funktion neuen Herrn Staatssekretär im Bundesministerium für Infrastruktur und Verkehr anlangt, meinen Kollegen und Freund Eduard Mainoni, so muss ich ihn im Hohen Haus hier erst gar nicht vorstellen, ist er doch als anerkannter Verkehrssprecher unserer Partei im Nationalrat ausreichend bekannt, nicht zuletzt im Zusammenhang mit europarechtlichen Fragen des Transitver­kehrs. Er hat uns auch bisher schon im Europarat vertreten.

Ich bin daher voll davon überzeugt, dass er durch bestmögliche Sachpolitik erfolgreich sein wird und, weil auch das Anlass zur Kritik war, dass er unseren Vizekanzler in sei­nem mehr als umfassenden Ressort in einer geradezu uferlosen Dimension entspre­chend entlasten können wird.

Zur Persönlichkeit und zu den rechtspolitischen Anliegen unserer neuen Frau Justizmi­nisterin will ich bewusst erst dann Stellung nehmen, wenn sie uns im Hohen Haus zur Verfügung steht. Ich darf aber schon heute vorwegnehmen, dass sie folgende pro­grammatische Zielvorstellungen formuliert hat: Sie will größere Bürgernähe im Bereich der Gesetzgebung wie auch seitens der Vollziehung im Rahmen der Rechtsprechung, eine bessere Verständlichkeit der Rechtstexte und auch der Begründungen von Urtei­len erreichen.

Sie will weiters die Beschleunigung der Verfahren und der entsprechenden Verwal­tungsabläufe im Umfeld der Justiz, verbesserten Opferschutz mit klarem Vorrang vor dem Täterschutz und eine Besserstellung allein erziehender Elternteile, insbesondere von Müttern, in Bezug auf die Bevorschussung des Unterhaltes erreichen. Im Einzel­nen werden wir uns mit ihr nach ihrer eigenen Präsentation ihrer rechtspolitischen Ziele im Bundesrat im Juli noch gerne auseinander setzen.

Alles in allem gehe ich und geht meine Fraktion somit davon aus, dass die Reformpoli­tik unserer Bundesregierung weitergeführt werden wird und die neuen Mitglieder aus unseren Reihen dazu erfolgreich beitragen können und werden. In diesem Sinne wün­sche ich ihnen ein herzliches Glückauf! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Der Redner schüttelt Staatssekretär Mag. Mainoni die Hand.)

11.14

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Als nächstem Redner erteile ich Herrn Bundesrat Todt das Wort.

 


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