Bundesrat Stenographisches Protokoll 712. Sitzung / Seite 81

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Fahrtkostenzuschuss in Anspruch nehmen; dasselbe gilt auch für Praktika, die im Ausland stattfinden. Da, meine ich, müsste es schon möglich sein, eine Regelung zu finden, sodass TeilnehmerInnen eines Praktikums zumindest die Reisekosten in das Ausland in irgendeiner Form ersetzt erhalten, denn Internationalität ist in der Wirtschaft Tag für Tag gefordert. Auslandsaufenthalte sind doch zum Beispiel für Studierende gang und gäbe, sind geradezu unverzichtbar in einem Lebenslauf, um sich beruflich weiterentwickeln zu können.

Wenn jemand schon während der Schulzeit an einem Praktikum im Ausland teilneh­men möchte, dann sollte es doch, wie ich meine, möglich sein, jungen Menschen diese Möglichkeit bereits in relativ jungen Jahren zu bieten. Auch das ist allerdings in diesem Gesetz nicht berücksichtigt – und das finde ich sehr schade, da Auslandsaufenthalte nicht nur für eine spätere berufliche Entwicklung sehr viel bringen, sondern auch ein guter Anstoß dafür sind, sich sprachlich weiterzuentwickeln! Und vor allem für junge Menschen ist das eine lohnenswerte Investition, denn da lernt man Sprachen noch um einiges schneller als dann, wenn man bereits im Berufsleben steht. Auch für die persönliche Entwicklung von jungen Menschen wäre es sehr wichtig, es diesen zu ermöglichen, mehr ins Ausland zu reisen.

Es gibt also den einen oder anderen Kritikpunkt, wobei ich hoffe, dass diese jetzt angekommen sind und bei der nächsten Gesetzesnovelle Berücksichtigung finden werden. Im Großen und Ganzen freuen wir uns aber, diesem Gesetz zustimmen zu können. – Danke. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ sowie bei Bundesräten der ÖVP und des Bundesrates Ing. Kampl.)

13.34

 


Präsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Fraunschiel. – Bitte.

 


13.35

Bundesrätin Andrea Fraunschiel (ÖVP, Burgenland): Frau Präsidentin! Frau Minis­ter! Frau Staatssekretärin! Meine Damen und Herren! Uns allen ist es ein Bedürfnis, für die Jugend die besten Ausbildungschancen und Rahmenbedingungen zu schaffen. Das zeigt ja auch die Einhelligkeit, die darüber herrscht.

An die jungen Leute werden heute andere Anforderungen gestellt: Neben dem Fach­wissen ist Teamfähigkeit, ist Berufserfahrung, ist Praxis gefordert. Das ist sicherlich auch einer der Gründe dafür, dass gerade die berufsbildenden Schulen in den letzten zehn Jahren einen Anstieg der SchülerInnenzahl um 13 Prozent verzeichnen konnten.

Die Lehrpläne sind gerade da sehr praxisorientiert ausgerichtet. Die verschiedenen Schultypen, in denen Praktika im Lehrplan vorgesehen sind, wurden ja bereits aufge­zählt: Krankenpflegeschulen, technische Lehranstalten, Hotelfachschulen, land- und forstwirtschaftliche Schulen oder etwa Gartenbaufachschulen; Schultypen also, in denen die Jugendlichen besonders gut auf den Berufseinstieg vorbereitet werden. Bisher galt die Schulfahrtbeihilfe für den Weg von und zur Schule, nun wird diese auch den Weg zu Praktika umfassen.

Die Zustimmung hiezu erfolgt einhellig, allerdings wurden Ergänzungswünsche ange­bracht. Im Ausschuss hörte ich, dass da besonders die Berufsschüler angesprochen wurden und die Frage gestellt wurde: Was ist mit den Schülerinnen und Schülern, die in einer Berufsschule sind und am Wochenende nach Hause fahren müssen? – Ich habe dazu gehört: Gerade für diese Berufsschüler gibt es die Schulfahrtbeihilfe, genauso wie es sie für Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Praktika geben wird.

Auslandsaufenthalte – da sind wir vollkommen einer Meinung – stellen für junge Leute eine wichtige Erfahrung dar; man wird ja sehen, wie weit auch da eine Unterstützung


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