Bundesrat Stenographisches Protokoll 713. Sitzung / Seite 107

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Niederschlägen. Es gibt ein wirklich großes Repertoire, warum der Bodenschutz tat­sächlich so wichtig ist, er steht jedoch bedauerlicherweise wenig im Vordergrund.

Aber nun von der Theorie zur Praxis: Im Hinblick auf die Frage „Wie könnte das denn auch funktionieren?“ gehen wir in Oberösterreich, seit es einen grünen Umweltlandes­rat gibt, wie immer mit gutem Beispiel voran. (Zwischenruf des Bundesministers Dipl.-Ing. Pröll.) Das ist natürlich Landessache! – Wir haben verschiedene Handlungsfelder definiert, und wir sind jetzt dabei, dies umzusetzen.

Einerseits ist – das habe ich schon erwähnt – die Datengrundlage immer ein zentraler Punkt. Das heißt: Es müssen Informationsgrundlagen zu diesem Thema generell ein­mal geschaffen werden, um die entsprechende Bewusstseinsbildung zu forcieren. Sie werden es auch heute bemerkt haben: Es ist dies im Wesentlichen kaum oder sehr selten ein Thema und wird völlig unterschätzt.

Letztlich geht es auch um die Umsetzung der Ziele unter Ausschöpfung aller Raumord­nungsinstrumentarien, die sich ja in der Landes-, Gemeindekompetenz befinden. Es geht darum, die Ziele des qualitativen Bodenschutzes entsprechend umzusetzen. Die Gemeinden müssen unterstützt werden, damit sie auch eine Form von integriertem kommunalem Flächenmanagement betreiben zu können. – Heute ist auch bei den Themen Konvent, Finanzausgleich und so weiter immer wieder über die interkommu­nale Zusammenarbeit gesprochen worden, und das muss auch in diesem Bereich ein Thema sein.

Was bedeutet das konkret? – Ich nenne jetzt beispielsweise die Nachverdichtung bei lockeren Bebauungen, das Flächenrecycling von alten Industrie- und Gewerbestand­orten, natürlich auch die flächensparende Bebauung und die Revitalisierung von Orts- und Stadtkernen. Das können wichtige Bestandteile davon sein, und sind es auch.

Zentral ist natürlich, dass die Förderaktivitäten des Landes so zentriert und gebündelt werden – und da sind jeweils die Regierungen der Länder aufgerufen –, dass tatsäch­lich eine Siedlungs- und Verkehrsentwicklung möglich werden, die flächen- und raum­sparend sind.

Diese Punkte halten wir für sehr essentiell, und wir haben in Oberösterreich schon mit deren Umsetzung begonnen.

Abschließend noch einmal zum Thema Umweltpolitik: Es hat zugestandener Weise – und darüber bin ich sehr froh und glücklich – positive Entwicklungen im Bereich der Umwelt in Österreich gegeben. Nichtsdestotrotz gibt es zahlreiche Punkte beziehungs­weise Bereiche, die es weiterhin zu bearbeiten gilt. Im Hinblick darauf muss mit den realen Daten und Fakten gearbeitet werden. Gemeinsam können, wie ich meine, die Gemeinden, die Länder, der Bund und natürlich die Wirtschaft in diesem Bereich tat­sächlich Fortschritte erzielen. – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Bundesräten der SPÖ.)

15.44

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächste Rednerin ist – zum zweiten Mal – Frau Bun­desrätin Kerschbaum.

 


15.44

Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum (Grüne, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Minister! Sie haben Glück: Ich darf mich pro Tagesordnungspunkt nur zwei Mal melden! Sie haben es fast überstanden! (Bundesrat Konecny: Jetzt wird schon noch etwas kommen!)

Zum Kyoto-Ziel. – Im Bericht steht: Statt der erwarteten Reduktion von minus 13 Pro­zent haben wir einen Zuwachs der Emissionen um plus 10 Prozent.

 


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