Bundesrat Stenographisches Protokoll 714. Sitzung / Seite 184

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Meine Damen und Herren! Ich glaube, es ist einfach an der Zeit, hier irgendwo Abhilfe zu schaffen. Das ist ein seriöses Gewerbe, ein Gewerbe, das, auch wenn es bedroht ist, durch eine Leistungserweiterung – jetzt denke ich im Sinne der Wirtschaft – durchaus eine Absicherung erfährt. Die können dann direkt in Kontakt treten, können auch eine Leistungserweiterung machen, wie zum Beispiel mit der Mundhygiene.

Wir können es auch einmal umgekehrt sagen. Sie haben gesagt, es wäre natürlich nett, wenn sie in die Heime kämen. Wissen Sie, was dieser Unfug, dass der Zahn­techniker mit dem Patienten nicht direkt in Kontakt treten kann, die Wiener Gebiets­krankenkasse kostet? – Fast eine Million €! Das heißt, es müssen ständig Transporte aus den Senioren- und Seniorinnenheimen erfolgen, weil der Zahntechniker dort nicht hingehen darf, weil er sich strafbar macht, wenn er in direkten Kontakt tritt. Eine Million € pro Jahr! Ich glaube, wir sollten das Gesundheitsgeld nicht in das Transport­wesen stecken, sondern es gibt lohnendere Dinge im Gesundheitsbereich, wenn wir uns hier nur ein bisschen bewegen.

Wenn schon das hohe Bundeswirtschaftsparlament erkennt, dass in diesem Fall in irgendeiner Weise Handeln Not tut, wäre jetzt doch die Möglichkeit gewesen, zu sagen: Schauen wir uns diesen Bereich an!

Offensichtlich gibt es – Herr Konecny hat das gesagt; das darf er aber nicht sagen, das haben Sie ihm verboten, glaube ich – mittlerweile doch „schwarze Schafe“ unter den Zahnärzten. Es ist bei Ihnen schon durchgeklungen, dass diese schon ein paar Dinge im Nebenzimmer machen, die sie nicht machen dürfen.

Wenn wir jetzt aber den Zahntechnikern eine andere Stellung geben, so sind sie gleichwertigere Partner gegenüber den Zahnärzten als bisher. Bis jetzt sind sie nur abhängig, sind sie in einer direkten Abhängigkeit zum Zahnarzt. Ich glaube, das wäre sehr wohl ein Fortschritt und würde dieses Gewerbe aufwerten. Alle reden nur vom Aufwerten, aber es würde für die Patienten einen interessanteren, direkteren und persönlichen Zugang bringen und vor allem ein bedrohtes Gewerbe – wenn das stimmt, was Sie, Frau Präsidentin, selbst sagen – durch eine Leistungserweiterung absichern.

Ich glaube, Kollege Schimböck hat auf den Piercingbereich hingewiesen, wo Löcher in allen Ecken und im Mund gemacht werden dürfen. Wenn mir hingegen ein Zahn­techniker nicht einmal sagen oder einen Tipp oder Hinweis geben darf, ich sollte aus irgendwelchen Gründen doch zum Zahnarzt gehen, dann ist das einfach ein kras­ser Missstand, den man mit dieser Initiative beseitigen könnte.

Deshalb werden wir zustimmen. In diesem Fall müssen wir den negativen Ausschuss­bericht ablehnen, und wir begrüßen die Initiative, die hier vom Kollegen Schimböck ausgegangen ist. – Danke. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

20.35

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächster Redner ist Bundesrat Mag. Gudenus. Ich erteile ihm das Wort.

 


20.35

Bundesrat Mag. John Gudenus (Freiheitliche, Wien): Herr Präsident! Kollegen und Kolleginnen! Ich bin sehr froh, dass Kollege Schennach eine Berufsgruppe in den Mund genommen hat (Heiterkeit – Bundesrat Schennach: Welche denn?), die es jetzt nicht mehr gibt. Es sind dies die Dentisten. Und es sind die Dentisten, die sowohl die Zahntechnik gemacht als auch plombiert haben, somit also alles gemacht haben.

 


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