der mir bekannt ist, von 63 Prozent privater Sektor, somit also 37 Prozent öffentliche Hände.
Andererseits gibt es auch Beispiele, wo der private Sektor noch stärker beteiligt ist. Ich war vor zwei Wochen bei einem höchst beeindruckenden Besuch in Israel. Dort sagen die Experten, nicht nur 4,2 Prozent F&E-Anteil, sondern 80 bis zum Teil 90 Prozent der Mittel kämen aus dem privaten Sektor und der öffentliche Sektor sei dort nicht sehr in Anspruch genommen. Also durchaus ein Beispiel, dass man auch über die 66 Prozent noch hinaus kann.
Vizepräsident Jürgen Weiss: Eine weitere Zusatzfrage stellt Frau Bundesrätin Dr. Lichtenecker.
Bundesrätin Dr. Ruperta Lichtenecker (Grüne, Oberösterreich): Herr Minister! Ein Teil der ERP-Fonds-Mittel fließt in die Forschungsstiftung. Sie haben vorhin Ihre Zufriedenheit mit der AWS zum Ausdruck gebracht und entsprechende Schritte auch beim ERP-Fonds angesprochen. An welche Schritte denken Sie da konkret?
Vizepräsident Jürgen Weiss: Herr Bundesminister, bitte.
Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Ich möchte hier präzise sein, weil das auch mit den Amerikanern so zu vereinbaren war: Nicht ein Teil der ERP-Mittel fließt hinein, sondern es ist der Bundesteil des ERP-Kapitalstocks hinsichtlich seiner Zinserträge zweckgewidmet für Forschung und Entwicklung. Also den Stock rühren wir nicht an. Jetzt könnten Sie sagen, aber der Kapitalstock wird ja weniger wert durch Geldentwertung. – Das ist richtig; es geht dabei um etwa 1 oder 1,5 Prozent pro Jahr, aber das wurde von unseren amerikanischen Partnern und Freunden bis hin zum State Department so akzeptiert.
Diese Nationalstiftung für Forschung und Technologie wickelt auch über die Forschungsförderungsgesellschaft die Programme ab. Es ist nicht so, dass hier eine Alternativstruktur vorhanden ist, das ist eine sehr schlanke Geschichte. Wir haben als Spieler in diesem Bereich den Rat für Forschung und Technologieentwicklung; Consemüller, Bonn und Co leisten da exzellente Arbeit. Die Stiftung wickelt nur ab. Weiters haben wir die Forschungsförderungsgesellschaft, die operativ das tut, was in der Vergangenheit ERP und andere nebeneinander gemacht haben. Wir haben hier ein virtuelles Haus der Forschung begründet, und ich gehe einmal davon aus, dass wir in einigen Jahren auch ein körperliches Haus der Forschung dazu haben werden.
Vizepräsident Jürgen Weiss: Eine weitere Zusatzfrage stellt Herr Bundesrat Lindinger.
Bundesrat Ewald Lindinger (SPÖ, Oberösterreich): Herr Bundesminister! Österreich liegt im OECD-Vergleich mit 2,07 Prozent des BIP bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung unter dem OECD-Durchschnitt von 2,27 Prozent. Warum liegt Österreich noch unter dem OECD-Schnitt, zum Beispiel auch hinter Island?
Vizepräsident Jürgen Weiss: Herr Bundesminister, bitte.
Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit Dr. Martin Bartenstein: Sehr geehrter Herr Bundesrat! Ein Landsmann des Präsidenten, der legendäre Abgeordnete Feurstein, ist in seinem Zivilberuf Statistiker und hat zum Thema Statistik des Öfteren recht deutliche Anmerkungen gemacht. Trotzdem, wir können nicht anders, als uns in Österreich an die statistischen Daten der Statistik Austria und im europäischen Vergleich an Eurostat zu halten.
Die letzten Daten der Statistik Austria weisen für den F&E-Aufwand im heurigen Jahr 2,27 Prozent aus. Ich weiß, die Daten wurden verändert, aber das ist Statistik
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