müssen, dann bekommen sie einen bundesgesetzlichen Versorgungsauftrag – und jetzt vom Land Niederösterreich auch noch eine Mastensteuer verordnet! Die voraussichtliche Belastung aus dieser Mastensteuer beträgt laut Schätzung des Landes rund 45 Millionen €, laut Schätzung der Mobilfunkbetreiber rund 62 Millionen €. Alles in allem jedenfalls eine ziemlich heftige Mehrbelastung – und das allein in Niederösterreich!
Kollege Schennach hat das heute Vormittag ebenfalls schon ausgeführt: Das wird sicherlich nicht von den Mobilfunkbetreibern getragen werden, sondern letztendlich werden die Mobilfunkkunden zahlen müssen. Das heißt, wenn man das auf Niederösterreich umrechnet, so wären das 60 bis 100 € je Anschluss an Mehrkosten pro Jahr!
Diese Steuer beträgt mehr als das Dreifache
der jährlichen Kosten für die Erhaltung von Mobilfunkmasten. Das ist eine
eklatante Erhöhung der Standortkosten. Auf Grund dessen wird gerade in
Randregionen ... (Bundesrat Bieringer: Das ist aber keine
Glücksspielangelegenheit!) – Doch, das ist eben ein Glücksspiel, das das Land Niederösterreich da
betreibt! (Heiterkeit und Beifall bei den Grünen. – Bundesrat Bieringer:
Das glauben aber nur Sie hier! Ist ja wohl ein Witz, so was! – Weitere
Zwischenrufe.)
Gerade
in den Randregionen (Bundesrat Bieringer: Das ist überhaupt nicht
gut! Wozu redet die Dame?) wird es diesbezüglich ein Problem mit der
Versorgung geben. (Bundesrat Bieringer: Was ist mit dem
Tagesordnungspunkt?) Dieses Gesetz bringt höhere Masten, konzentriertere
Belastungen, eine Gefährdung der Versorgung im ländlichen Bereich und eine
enorme Kostenbelastung für den Handybenutzer! (Bundesrat Bieringer:
Der Nächste redet dann über das Liebesleben der Maikäfer, oder?) Nein, über das Liebesleben der Maikäfer werde ich sicher nicht reden.
Vizepräsident Jürgen Weiss (das Glockenzeichen gebend): Frau Bundesrätin, ich bitte Sie, den Zusammenhang mit dem Tagesordnungspunkt nicht aus dem Auge zu verlieren!
Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum (fortsetzend): Der Zusammenhang mit dem Tagesordnungspunkt: Es geht darum, dass bei diesem Tagesordnungspunkt offenbar daran gedacht wurde, dass die Gemeinden einen Finanzausgleich brauchen. (Zwischenruf des Bundesrates Schennach.) – Ich bringe ihn dann ein, ja.
Das Land Niederösterreich hat bei diesem Gesetzesbeschluss offenbar ebenfalls an einen finanziellen Ausgleich für die Gemeinden gedacht. Wir sind jedoch der Meinung, dass dieser Ausgleich nicht gerechtfertigt ist.
Deshalb bringe ich jetzt folgenden Antrag ein:
Entschließungsantrag
der Bundesräte Schennach, Kolleginnen und Kollegen betreffend Besteuerung von Mobilfunkmasten
Der Bundesrat wolle beschließen:
Entschließung:
„Die Bundesregierung wird aufgefordert, einen Einspruch gegen das Niederösterreichische Sendeanlagenabgabengesetz (‚Sendemastensteuer’ des Landes Niederösterreich) einzulegen.
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