Bundesrat Stenographisches Protokoll 725. Sitzung / Seite 82

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Die Beschäftigungsentwicklung müssen Sie sich auch anschauen! Da gibt es einen An­stieg um 31 469 Personen.

Weil Sie immer unsere Arbeitslosenpolitik kritisieren, muss ich Ihnen jetzt endlich ein­mal Folgendes sagen: Noch nie waren in Österreich so viele Menschen in Beschäfti­gung wie heute. Das ist eine Tatsache! (Beifall bei der ÖVP. – Bundesrätin Dr. Lich­tenecker: Gleitzeit!)

Um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen gibt es wieder ein Maßnahmenpaket. (Bundesrat Gruber: Es gab noch nie so viele Arbeitslose!) – Herr Kollege Gruber! Ich freue mich, dass Sie hier sind und dass Sie sich nach wie vor, obwohl Sie Ihre Landeshauptfrau im Prinzip schon abgeschafft hat, immer wieder zu Wort melden. Im Prinzip haben Sie gar keine Legitimation mehr. Im Prinzip. Es ist so! (Beifall bei der ÖVP. – Neuerlicher Zwi­schenruf des Bundesrates Gruber.)

Genau deshalb reden wir heute über ein Beschäftigungsförderungspaket, mit dem wir zusätzliche Maßnahmen zur Ausweitung und Ausbildung im Bereich der Gesundheits- und Pflegeberufe, zur Förderung der Lehrausbildung, zur zertifizierten Qualifizierung von Jugendlichen und Frauen und vor allem von Wiedereinsteigerinnen auf dem Ar­beitsmarkt setzen.

Natürlich ist auch das Kombilohn-Modell, auf das wir noch zu sprechen kommen wer­den, nicht zu vergessen. (Bundesrätin Bachner: Das ist eine Katastrophe!) Das ist keine Katastrophe, sondern eine wichtige Maßnahme für Langzeitarbeitslose. (Bundes­rätin Bachner: Nein!)

285 Millionen € werden mit diesem Paket investiert. Es gibt zusätzlich 285 Millionen für die Arbeitsmarktpolitik.

Erster Schwerpunkt: Pflege- und Gesundheitsbereich. – Hilfen für 1 400 Arbeitskräfte.

Zweiter Schwerpunkt: Frauenbeschäftigung. – Eingliederungshilfen bei Wiedereinstieg für mehr als 22 000 Frauen.

Dritter großer Schwerpunkt: Jugendbeschäftigung. – Das Projekt „Jobs for You(th)“, die Beschäftigungs- und Qualifizierungsinitiative für Jugendliche, oder das „Projekt 06“ von Egon Blum für 33 700 Jugendliche – dies, obwohl Österreich eine relativ niedrige Ju­gendarbeitslosigkeit von 7 Prozent hat. (Bundesrätin Dr. Lichtenecker: Das stimmt nicht!) Bitte, das stimmt! Doch der PISA-Studien-Sieger hat eine Jugendarbeitslosigkeit von 27 Prozent, das immer wieder gelobte Finnland. Ein wahrer Horrorwert! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Jeder arbeitslose Jugendliche ist zu viel, sehr verehrte Damen und Herren!

Dem Kollegen Schennach sei noch ins Stammbuch geschrieben – er ist jetzt leider nicht im Saal –: Das Ziel einer Volkswirtschaft soll nicht nur sein, das beste Ausbil­dungssystem zu haben (Bundesrätin Dr. Lichtenecker: Natürlich ist es ein Ziel, die Basis!), sondern das Ziel einer Volkswirtschaft soll auch sein, nach der Ausbildung die Jugendlichen entsprechend in Beschäftigung zu bringen – und das schafft Finnland mit 27 Prozent Jugendarbeitslosigkeit eben nicht!

Diese Daten soll man auch einmal einander gegenüberstellen! Wir haben in Österreich so gute Daten, weil unsere Regierung durch Umsicht und entsprechende Maßnahmen rechtzeitig auf die Problemsituationen reagiert. (Ironische Heiterkeit des Bundesra­tes Gruber.)

Herr Kollege Gruber, über derartige Maßnahmen kann man nicht lachen, darüber kann man nur höchst erfreut sein. Da ist unsere Regierung in das entsprechende Licht zu rücken. Es sind hervorragende Maßnahmen, lieber Kollege! (Bundesrat Gruber: Das


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