Bundesrat Stenographisches Protokoll 725. Sitzung / Seite 95

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Wir zahlen hier alle in einen Topf hinein, damit die Betriebe, die Arbeitskräfte suchen, diese aber auf dem freien Markt ganz einfach nicht bekommen, weil beim AMS nie­mand gemeldet ist, der diese Qualifikation hat, diese auch bekommen. Und da zahlen wir eben diese Ausbildung, damit die Betriebe diese Arbeitskräfte bekommen.

Da haben wir bis jetzt 1 258 Mitarbeiter in 805 Betrieben untergebracht. Das ist nicht nur eine Initiative für die großen Betriebe, sondern da sind auch sehr viele kleine Be­triebe dabei! Wir haben 850 Beschäftigte in Pflegeberufen in 113 Einrichtungen unter­gebracht. (Bundesrätin Dr. Lichtenecker: Wunderbar!) – Ja, ich finde, das ist eine großartige Initiative! Ich bin sehr stolz, dass ich als Niederösterreicherin das habe, und ich bin daran interessiert, dass man diese Beispiele, die gut sind, die in der Praxis funktionieren, bekannt macht und auch die anderen das machen. Ich würde ja jedem empfehlen, dass er sich bei seinen verwandten Organisationen erkundigt: Was gibt es denn an guten Beispielen?, und das auch macht und damit etwas Positives zum Ar­beitsmarkt beiträgt.

Und wir haben bei diesen „Stiftlingen“ auch nur eine Drop-out-Quote von 7 Prozent! Als wir mit „Job konkret“ vor zwei Jahren angefangen haben, hatten wir eine Drop-out-Quote von 9 Prozent, und da waren wir schon ganz stolz, denn das ist wirklich eine ganz tolle Sache – jetzt sind wir bei 7 Prozent, und da funktioniert das!

Und wenn ich zum Beispiel höre, es wird an den Berufsbildern, sozusagen an der Infor­mation, nur gekratzt, dann muss ich sagen: Wir kratzen nicht, wir scheren und wir schreien uns wirklich die Stimme aus dem Hals! Wir sind daran interessiert, dass man endlich einmal aufzeigt, wie es wirklich ist: Unsere Jugend geht in fünf Berufe! Und warum? – Weil ihr viel zu wenig vorgestellt wird, welche Berufe es auch gibt! (Zwi­schenruf des Bundesrates Konecny.) – Aber wir machen etwas, im Gegensatz zu Ihnen, Herr Professor! Wir lamentieren nicht und zeigen das auf! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) – Und jetzt hören Sie mir einmal zu! Wir haben ein Berufs ... (Bundesrat Mag. Pehm: Das stimmt einfach nicht! Ich habe Ihnen sehr gut zugehört! – Bundesrat Konecny: Vergleichen Sie die Zahlen der Jugendarbeitslosigkeit und dann wiederholen Sie den Satz, ohne rot zu werden!)

Ich kann das wiederholen und ich sage es Ihnen auch, denn es ist wichtig, dass der Einstieg unserer Jugend optimal funktioniert. Eine der wichtigsten Entscheidungen ne­ben der Partnerwahl ist nämlich die Berufsentscheidung! Und da müssen wir schauen: Wieso ist denn das so, dass unsere Jugend nur in fünf Berufe geht? – Wir müssen alle Einrichtungen, die es gibt, der Jugend, aber auch den Eltern vorstellen und auch in die Schulen bringen.

Und da macht die Wirtschaft wirklich sehr viel: Wir machen Berufseignungstests – also nicht nur den Computertest, nicht nur diese schönen Talente-Checks, denn da kann man nur das Interesse anreißen, aber nicht die Eignung, die Neigung eines jungen Menschen.

Und wir machen das in Niederösterreich ganz gezielt: Wir haben eine Internet-Platt­form gemacht – www.fragjimmy.at –, mit der sind wir jetzt on tour, wo den jungen Leu­ten in 175 ... (Bundesrat Mag. Pehm: Warum steigt dann die Jugendarbeitslosig­keit?) – Bei uns steigt die Jugendarbeitslosigkeit ja gar nicht! Wir haben – und das wollte ich euch jetzt nur ... (Zwischenruf des Bundesrates Konecny.) – Moment, Moment! Herr Professor! Wir haben um 6 Prozent mehr Lehrlinge im ersten Lehrjahr als voriges Jahr! Voriges Jahr haben wir ... (Bundesrat Konecny: Gut, aber trotzdem haben Sie eine höhere Jugendarbeitslosigkeit!) Die Jugendarbeitslosigkeit steigt bei diesen jungen Menschen, die leider Gottes nicht den für sie richtigen Beruf gewählt haben, die ganz einfach ... (Bundesrat Konecny: Das sind auch Menschen! –


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