BundesratStenographisches Protokoll728. Sitzung / Seite 49

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Beschlussfassung, die heute noch erfolgen wird. Ich bin überzeugt davon, dass wir einen wesentlichen Schritt schon mit der Novellierung des Glücksspielmonopol­gesetzes getan haben, und ich bin nicht traurig darüber, dass das die Finanzierungs­grundlage für den österreichischen Sport ist und dass die Entwicklung für den Teil, den wir bekommen, eine sehr, sehr positive ist.

Tatsächlich ist es so, dass wir bisher eine Regelung hatten, die die Finanzierung auf dem gleichen Niveau eingefroren hat, und das war eine sehr unglückliche Regelung mit diesen „Deckeln“ sowohl nach unten als auch nach oben. Es war praktisch die Summe von 36,3 Millionen € für die Besondere Sportförderung fixiert, und es gab nicht einmal eine Evaluierung. Das heißt also, der Sport hat in Wahrheit Jahr für Jahr verloren.

Diese Deckelung konnten wir Gott sei Dank nach sehr schwierigen Verhandlungen mit dem Finanzminister wegbringen, was die Deckelung nach oben betrifft. Nach unten haben wir eine Grenze von 40 Millionen € als Mindestfinanzierung für die Besondere Sportförderung eingezogen, also auch eine merkbare Erhöhung, nach oben offen.

Das hat dazu geführt, dass wir schon im Jahr 2005 einen Betrag von 46 Millionen € zur Auszahlung bringen konnten. Diese Regelung hat also schon für dieses Jahr gegriffen und gleich eine Erhöhung um sehr beträchtliche Prozentanteile gebracht, und für das nächste Jahr gibt es eine Prognose von 54 Millionen €. Geld dürfte also für den Sport in Österreich in Hinkunft kein limitierender Faktor mehr sein, und darüber bin ich auch sehr froh.

Ich freue mich auch darüber, dass wir mit dem organisierten Sport jetzt gemeinsam neue Regelungen gefunden haben, was die Verteilung betrifft. Die Basisfinanzierung ist unbestritten, und alles, was darüber hinausgeht, wird in Projektform zur Auszahlung gebracht, also für Projekte, die eingereicht werden.

Wir haben nach Athen in einer Evaluierungssitzung mit dem Sport auch festgehalten, dass es darum geht, dass wir die Verbände professionalisieren wollen. Wir machen ja auch eine hervorragende Sportmanagerausbildung, und ich möchte einfach in Hinkunft auch dafür mit verantwortlich sein, dass wir qualifizierte Funktionäre und vor allem Funktionärinnen in den Sport bringen, denn – wenn es auch etwas despektierlich klingt – ich will nicht, dass der österreichische Sportfunktionär über 60, männlich und übergewichtig ist. Ich möchte, dass der künftige österreichische Sportfunktionär in vermehrtem Ausmaß auch durch Sportfunktionärinnen vertreten wird, und da werden wir mit Sicherheit auch einen Schwerpunkt setzen.

Der Spitzensport wird hier hervorragend bedient, aber ich möchte mich heute dem Breitensport widmen, und ich bin dankbar, dass anerkannt wird, dass die Aktion „Fit für Österreich“, die wir mit der BSO und den Dachverbänden umsetzen, eine sehr wesentliche Aktion auch im Interesse der Volksgesundheit ist. Vorarlberg ist ein Land, das unsere Projekte bereits flächendeckend übernimmt und insbesondere bereits in den Kindergärten beginnt, mit uns gemeinsam mehr Bewegungseinheiten anzubieten. Ich glaube nämlich, dass da bereits der Grundstein für lebenslanges Beitreiben von Sport gelegt wird. Wenn man den Kindern die Bewegung altersgemäß und wirklich mit viel Freude näher bringt, dann werden sie auch dann, wenn sie älter werden, beim Sport bleiben.

Mit dieser Aktion wollen wir – und das ist wichtig – den Sport als Dienstleister in einem zukünftigen Gesundheitssystem etablieren. Ich sage, das, was wir jetzt haben, ist ja nicht wirklich ein Gesundheitssystem, das ist in Wirklichkeit ein „Krankheitssystem“. Wir setzen in erster Linie mit sehr, sehr viel Geld auf kurative Medizin; Prävention aber hat einen viel zu geringen Stellenwert. Mit dem Sport als Dienstleister im Gesund­heitssystem können wir dieser Prävention eine wirklich wesentliche Position geben.

 


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