Bundesrat Stenographisches Protokoll 732. Sitzung / Seite 22

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tik nicht auf, zu bestehen, und deswegen ist ja auch die Bildungspolitik nicht zu Ende, sondern es wird natürlich der Weg fortgesetzt.

Gerade angesichts der drei exzellenten Persönlichkeiten, die für die Elite-Universität präsentiert worden sind, kann ja wohl niemand sagen, dass die wissenschaftliche Qualität der genannten Personen in Frage gestellt werden kann. Und bei allem Re­spekt muss man auch gegenüber dem Kollegen Zeilinger feststellen, dass man eben auch sieht, wie sozusagen die Reifen quietschen, was seine Positionierung betrifft. Aber das soll auch so sein. Das ändert ja nichts daran, dass Herr Prof. Zeilinger, wenngleich wahrscheinlich unerfahren in der Politik, natürlich ein exzellenter Wissen­schaftler ist. Es soll uns daher freuen, wenn jemand von einem Irrweg, auf dem er auf Grund einer kurzen Einladung bei einem Zickzackkurs mitfährt, wieder auf den richti­gen Zickkurs zurückfindet. (Beifall bei der ÖVP sowie bei den Bundesräten Mitterer und Ing. Kampl.)

9.44


Präsidentin Sissy Roth-Halvax: Ich erteile Frau Bundesministerin Gehrer das Wort. – Bitte.

 


9.44.26

Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer: Frau Vorsitzende! Hohes Haus! Ich möchte zu drei Bereichen Stellung nehmen.

Zuerst zum gesamten Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsbereich. – Heute fin­det die Bildungsministerkonferenz der Europäischen Union statt. Es sind dazu auch die Bildungsminister des Westbalkans eingeladen, und es wird dort klar festgestellt, wie wichtig Bildung, Wissenschaft und Forschung als Grundlage für die Entwicklung einer Gesellschaft, als Grundlage für die Entwicklung eines Landes sind. Die österreichische Bundesregierung hat deshalb in den letzten Jahren in Breite und in Spitze investiert, und ich glaube, das ist das Wichtige, was wir an politischer Tätigkeit immer wieder im Auge behalten müssen: die Breite, indem wir mehr schulische Angebote haben, indem wir mehr Angebote in den Bereichen der Hochschulen, der Universitäten haben, und die Spitze, indem wir in Forschung investieren.

Wir haben in den letzten Jahren 30 000 Schülerinnen und Schüler mehr in unseren weiterführenden Schulen. Das ist vom Steuerzahler finanziert worden, und das ist gut so. Wir haben eine Verdoppelung bei den Studierenden an den Fachhochschulen. Wir haben mehr als eine Verdoppelung des Budgets der Fachhochschulen. Wir haben eine Zunahme bei den Studierenden an den Universitäten. Und was mich besonders freut: Wir haben eine Zunahme bei den Absolventinnen und Absolventen an den Universitä­ten. Die jungen Leute studieren zielorientiert und machen das Studium fertig.

Zweitens: Die Fachhochschulen haben einen ganz besonderen Stellenwert, da sie eine berufsorientierte, grundlegende Ausbildung anbieten, und ich danke allen Ländern und allen Fachhochschulträgern, die sich da ganz besonders engagieren, denn – und dar­auf möchte ich hinaus – die Fachhochschulen sind nicht zentral gesteuert. Das heißt, der Bund kann nicht von sich aus sagen: Dort machen wir eine Fachhochschule und dort, und das ist das richtige Fach!, sondern die Fachhochschulträger bieten an, der Fachhochschulrat prüft diese Angebote, macht seine Auflagen und genehmigt dann. Und wir haben vorgesehen, dass der Stand der Fachhochschulstudienplätze bis 2010 noch auf 33 000 ausgebaut wird.

Drittens: die Universitäten. – Wer sich europaweit umsieht, der kann erkennen, dass es unsere Universitäten im Verhältnis zu den Universitäten in anderen Ländern gut haben. In Österreich ist sehr wohl diese Erkenntnis eingekehrt.

 


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