Bundesrat Stenographisches Protokoll 735. Sitzung / Seite 105

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Präsidentin Sissy Roth-Halvax: Wir gelangen nun zum 11. Punkt der Tagesordnung.

Berichterstatter ist Herr Bundesrat Todt. Ich bitte ihn um den Bericht.

 


14.21.12

Berichterstatter Reinhard Todt: Hohes Haus! Ich bringe den Bericht des Finanz­ausschusses über den Beschluss des Nationalrates vom 23. Mai 2006 betreffend ein Bundesgesetz, mit dem das Katastrophenfondsgesetz 1996 geändert wird.

Der Bericht liegt Ihnen in schriftlicher Form vor; daher komme ich sogleich zur Antrag­stellung.

Der Finanzausschuss stellt nach Beratung der Vorlage am 7. Juni 2006 mit Stimmen­einhelligkeit den Antrag, gegen den vorliegenden Beschluss des Nationalrates keinen Einspruch zu erheben.

 


Präsidentin Sissy Roth-Halvax: Danke für den Bericht.

Wir gehen in die Debatte ein.

Zu Wort gemeldet ist als Erster Herr Bundesrat Giefing. Ich erteile es ihm.

 


14.22.03

Bundesrat Johann Giefing (SPÖ, Niederösterreich): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Ich nehme heute zu dieser Novelle des Katastrophenfondsge­setzes gerne Stellung, weil es mir im Grunde genommen ein großes Bedürfnis ist, ein­mal für die vielen freien und willigen Personen in Österreich eine Lanze zu brechen.

Den Freiwilligen Feuerwehren kommt vor allem in kleineren Gemeinden Österreichs immense gesellschaftliche Bedeutung zu. Unter Gefährdung ihres eigenen Lebens er­bringen die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren wertvolle Dienste für die Gemein­den und für deren Bewohner.

Ich habe mir für die heutige Debatte einige Daten und Fakten meines Bezirkes ausge­hoben, welche ich Ihnen gerne zur Kenntnis bringen möchte, und zwar auch aus dem Grund, weil es, wenn man es zum ersten Mal hört, durchaus Beachtung findet. Ich spreche hier von Daten aus dem abgeschlossenen Jahr 2004. Daraus ist zu ent­nehmen, dass das Finanzaufkommen im Bezirk Wiener Neustadt mit seinen 27 Ge­meinden 2,77 Millionen € bei den Freiwilligen Feuerwehren betrug und lediglich 1,53 Millionen € bei den Gemeinden. Das heißt also, dass die Feuerwehren für das Finanzaufkommen dieses Jahres weit mehr beigetragen haben als die Gemeinden selbst.

Nun zu den Einsätzen. Es gab insgesamt 2 773 Einsätze. Davon waren technische Einsätze 2 150, und das macht immerhin 72,3 Prozent aus. Ich betone dies deshalb, weil die ursprüngliche Tätigkeit der Freiwilligen Feuerwehren, nämlich bei deren Grün­dung – die meisten sind ja vor über 100 Jahren gegründet worden –, eigentlich in den Brandeinsätzen bestand. Heute besagt die diesbezügliche Statistik, dass es pro Jahr in etwa 72,3 Prozent technische Einsätze gibt. Die Zahl der Brandsicherheitswachen be­läuft sich auf 2 973. Und jetzt komme ich zu den genannten Brandeinsätzen. Pro Jahr gab es im Bezirk 325 Brandeinsätze, was 10,9 Prozent ausmacht.

Damit die Freiwilligen Feuerwehren gut ausgerüstet werden können, bedarf es natür­lich großer finanzieller Mittel. Nur zwei Beispiele für die Ausrüstung: Löschfahrzeuge, von denen es in unserem Bezirk 58 gibt, oder Tanklöschfahrzeuge, von denen wir 66 haben. – Ich möchte Sie nicht länger mit trockenen statistischen Zahlen belästigen.

Wer sind denn nun diese Freien und Willigen, die sich der Öffentlichkeit zur Verfü­gung stellen? – Studenten und Schüler: 11 Prozent, öffentlich Bedienstete: 12 Prozent, Landwirte: 11 Prozent, selbstständig Erwerbstätige: 3 Prozent, Pensionisten: 15 Pro-


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