Bundesrat Stenographisches Protokoll 735. Sitzung / Seite 156

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Bei der Pension ist ein Modell geschaffen worden, auf Grund dessen es in Zukunft eine Pension für alle gibt: eine betriebliche Vorsorge und eine private Vorsorge. Die Pension ist also auf mehrere Schienen gestellt worden, und daher ist es natürlich auch eine Absicherung für die Zukunft. (Bundesrat Stadler: Wer zahlt das? – Bundesrat Mag. Er­litz: Wer kann sich das leisten?) – Das ist möglich. Man kann auch kleine Beiträge ein­zahlen, das kann sich jeder leisten. (Rufe bei der SPÖ: Ah!)

Sie haben die Bauarbeiter angesprochen. Es ist aber nicht so, dass es nun nicht mög­lich ist, dass man krankheitsbedingt in Pension geht. Die Möglichkeit besteht auch jetzt noch. (Bundesrat Mag. Klug: Mit 4,2 Prozent Abschlägen! Sie haben keine Ahnung!)

Sie haben ganz groß vom Ausgleichschaffen für die vorzeitige Alterspension gespro­chen. Ich denke, den Ausgleich für die vorzeitige Alterspension wollen wir doch nicht schaffen, denn es ist eine Schwerarbeiterregelung, die heute zur Diskussion steht, und diese soll für Schwerarbeit sein und nicht ein Ausgleich für eine vorzeitige Alterspen­sion. (Beifall bei der ÖVP. – Rufe bei der SPÖ: Ach so!)

Ein weiterer Punkt, den Sie angesprochen haben, ist, dass man eigentlich bei den bestehenden Pensionen nichts wegnimmt, was auch stimmt, und dass es auch eine Pensionserhöhung gegeben hat, denn bei uns in Österreich ist es nicht so wie in Deutschland. Die Deutschen brauchen sich über keinen Prozentsatz zu unterhalten, denn sie wissen, die nächsten sieben Jahre gibt es keine Pensionserhöhung. (Beifall bei der ÖVP.)

Jetzt kommen wir zum eigentlichen Thema, zur Schwerarbeiterregelung. (Unruhe im Saal.) Ich denke, gerade mit dieser Regelung haben wir die Möglichkeit geschaffen, für jene Menschen, die bei ihren Arbeiten mit Erschwernissen zu tun haben, einen sozial­politischen Akzent zu setzen. Wir stehen nämlich zu jenen Menschen, die tagtäglich ihren Einsatz auf dem Arbeitsplatz unter Beweis stellen. (Bundesrat Stadler: Eine Mär­chenstunde ist das! Sie wissen ja gar nicht, was das heißt!) – Oja, das weiß ich schon. Wie treten für eine seriöse Sozialpolitik ein.

Die Schwerarbeiterregelung ist sozialpolitisch natürlich Neuland, und es werden, wie Sie gesagt haben, in der Zukunft sicher Adaptierungen notwendig sein. (Bundesrat Mag. Klug: Durch den Verfassungsgerichtshof! – Vizepräsident Weiss gibt das Glo­ckenzeichen.) Dennoch – so denke ich – ist diese Regelung eine Begünstigung für jene Menschen, die unter besonderen Belastungen stehen. (Bundesrat Gruber: Ich glaube, wir leben woanders! Sie reden von etwas ganz anderem!) – Nein, wir leben im gleichen Land Österreich.

Sie haben gefragt, warum diese Regelung die letzten 20 Jahre betrifft. Meine Meinung ist, dass die gesundheitliche Belastung am Arbeitsplatz im Alter stärker steigt als in der Jugend (Bundesrat Stadler: Geh, hör auf!) – ja, das denke ich schon –, und daher ist die Regelung, dass in den letzten 20 Jahren mindestens zehn Jahre Schwerarbeit geleistet werden muss, schon eine richtige. (Beifall bei der ÖVP.)

Es besteht dann nämlich die Möglichkeit ... (Zwischenruf des Bundesrates Mag. Klug.– Nein, kein Problem, da würde sicher nichts anderes herauskommen.

Dann besteht die Möglichkeit, mit Vollendung des 60. Lebensjahres mit einem Ab­schlag von 1,8 Prozent in Pension zu gehen. Das ist natürlich eine wesentliche Verbes­serung, da die Abschläge nicht so hoch sind wie sonst. (Bundesrat Mag. Klug: Das stimmt ja auch nicht!) – Das stimmt schon. (Bundesrat Konecny: Sie haben das Ge­setz nie angesehen!)

Besonders für die Frauen ist es nämlich auch ideal (Bundesrat Mag. Klug: Ah ja? Die fallen ja gar nicht rein!), denn jene Frauen, die erkrankte oder behinderte Menschen betreuen, Hospiz- und Palliativarbeit leisten, fallen auch in die Schwerarbeiterregelung


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