Bundesrat Stenographisches Protokoll 735. Sitzung / Seite 155

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Fehleinschätzung, wie man realistischerweise sozial gerecht und vernünftig eine Schwerarbeiterregelung ins Leben ruft.

Zusammenfassend darf ich daher sagen, dass Sie von den Regierungsparteien gerade in Verbindung mit dem gesamten Pensionsrecht im Allgemeinen und mit der Schwer­arbeiterregelung im Besonderen politisch gescheitert sind (Beifall bei der SPÖ) – das ist schwer einzugestehen: Sie sind gescheitert! (Bundesrat Mag. Himmer – in Richtung SPÖ-Fraktion weisend –: Da müssen Sie in die Richtung schauen!) –, und insofern werden Sie daher auch nicht davon ausgehen können, dass die SPÖ-Fraktion dieser Vorlage zustimmt. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Bundesräten der Grünen.)

17.20


Vizepräsident Jürgen Weiss: Als Nächste gelangt Frau Bundesrätin Diesner-Wais zu Wort. – Bitte.

 


17.20.09

Bundesrätin Martina Diesner-Wais (ÖVP, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Prä­sident! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Bundesrat Klug, da Sie mich schon so nett eingeladen haben, werde ich versuchen, einige Dinge, die Sie in den Raum gestellt haben, klarzustellen oder zu beantworten.

Sie sprechen von Pensionsraub. Dem kann ich (Bundesrat Gruber: Nichts entgegen­setzen!) nicht zustimmen, denn meiner Meinung nach ist mit der Pensionssicherungs­reform ein neuer Weg beschritten worden, der besonders wichtig und von Vorteil für die Jugend und für die Frauen ist. (Ironische Heiterkeit und Rufe bei der SPÖ: He! – Bundesrat Gruber: Die Frauen sind doch die Verlierer bei der Sache!) – Die Frauen sind keine Verlierer! (Bundesrat Gruber: Wie viele Frauen sind armutsgefährdet?)

Es gibt für die Frauen eine verbesserte Bemessungsgrundlage von 1 350 €, die es vor­her nicht gegeben hat. Pro Kind werden vier Jahre als Pensionsbegründung ange­rechnet. Mit sieben Jahren Erwerb zusätzlich zu den Kinderzeiten kommt man auf die 15 Jahre. Weiters ist eine Erhöhung der Ausgleichszulage erfolgt, was besonders für Frauen wichtig ist. (Beifall bei der ÖVP.)

Es wurde das Pflegekarenzgeld eingeführt, was wieder eine Sache ist, die Frauen sehr stark in Anspruch nehmen. (Bundesrat Gruber: Bis in die Pension!) Ich denke, der zweite Weg, der darauf gefolgt ist, nämlich die Pensionsharmonisierung aller Pensions­systeme, war ein wichtiger Reformschritt und ist eine für ganz Europa vorbildliche Vorgangsweise.

Sie sprechen von den derzeit Mächtigen. Ich meine, Gott sei Dank sind diese derzeit mächtig, denn sie denken für die Zukunft und denken auch verantwortlich, denn ein System muss in der Zukunft finanzierbar sein (Bundesrat Mag. Klug: Ja! – weitere Zwischenrufe bei der SPÖ), und es muss auch so sein, dass die Jugend in Zukunft auch noch eine Pension bekommt – und das ist der Fall. (Beifall bei der ÖVP. – Ruf bei der SPÖ: Das ist nicht sicher!)

Sie haben groß vom Pensionsmodell des ÖGB gesprochen. Ich denke, nach den letz­ten Vorfällen soll man das schon ein bisschen kritisch hinterleuchten. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Sie haben den Sozialabbau angesprochen. Ich denke, gerade von dieser Regierung wurden die Sozialausgaben gegenüber den vorhergehenden Jahren erhöht. Das ist belegbar, und das sieht man auch. (Bundesrat Mag. Erlitz: Eine Million armutsgefähr­det!) – Nein, da irre ich mich nicht. Ein Punkt ist auch folgender: Wer gut wirtschaftet, der hat auch Geld für Sozialausgaben, und daher ist das auch möglich. (Ironische Heiterkeit bei der SPÖ. – Beifall bei der ÖVP.)

 


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