Bundesrat Stenographisches Protokoll 735. Sitzung / Seite 154

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stalt gewährleisten beziehungsweise dafür sprechen würden, schuldig geblieben ist. (Ruf bei der ÖVP: Das stimmt aber wirklich nicht!)

Zur Gänze bestätigt hat unsere Kritik an dieser Vorlage der Vertreter der Arbeiterkam­mer. (Bundesrat Mag. Himmer: Das überrascht uns jetzt total!) Kollege Panhölzl hat sich sehr bemüht und hat das ausführlich dargelegt.

Ich sage in diesem Zusammenhang: Es war schade – ich mache ja aus meiner persön­lichen Meinung kein Hehl –, dass Herr Universitätsprofessor Mayer unserer Einladung nicht gefolgt ist. Wir hätten sehr, sehr gerne unsere verfassungsrechtlichen Bedenken mit einem Experten diskutiert.

Dabei geht es unter anderem darum, dass wir natürlich ein Problem mit einer formal­gesetzlichen Delegation haben, und zwar insofern, als in einem Gesetz steht: Was Schwerarbeit ist, das regelt ohnehin die Vollziehung!, denn das wird durch eine Verord­nung geregelt. Weiters haben wir inhaltliche Probleme – das wäre auch ein interes­santer verfassungsrechtlicher Aspekt –, unabhängig von dem Aspekt, den ich vorhin angesprochen habe und der die zeitliche Lagerung der Schwerarbeit, also die Frage, wann sie tatsächlich geleistet wurde, betrifft.

Summa summarum – Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen, Herr Staatssek­retär, erlauben Sie mir, zusammenzufassen –: Was bisher immer üblich war – auch das sei erwähnt, damit es nicht ganz verloren geht –, war, dass jede Pensionsreform in diesem Land mit folgendem Satz begann: In bestehende Pensionen wird nicht einge­griffen!

Unter der derzeitigen Bundesregierung sah die Welt auch in diesem Punkt ganz anders aus: Wir hatten sogleich eine Aussetzung der ersten Pensionserhöhung, was dazu führte, dass wir de facto eine Nulllohnrunde für die Pensionisten eingefahren haben. Das ist allerdings nicht eine, die sofort wirkt (Bundesrat Bieringer: Der Finanzminister Edlinger hat drei ...! – Das ist doch keine Märchenstunde! Das ist doch ein Wahnsinn! So eine Märchenstunde!), sondern eine, die sich auf das gesamte Leben auswirkt! Und darüber hinaus wurden zweimal die Krankenversicherungsbeiträge um 0,5 Prozent­punkte erhöht! (Beifall bei der SPÖ.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Mir ist vollkommen bewusst, dass Sie zum Thema Sozialpolitik in Verbindung mit dieser Bundesregierung möglichst nicht im Bundesrat diskutieren wollen, weil dann zutage tritt, welchen Sozialabbau wir in dieser Regie­rungsperiode bedauerlicherweise erleben mussten. (Bundesrat Mag. Himmer: Das glaubt Ihnen doch eh keiner!)

Summa summarum – ich darf daher zusammenfassen, liebe Kolleginnen und Kollegen. (Bundesrat Bieringer hält eine Ausgabe der Zeitschrift „NEWS“ mit der Schlagzeile: „Elsners irre 93-Millionen-Abfertigung“ in die Höhe. – Zwischenrufe bei der ÖVP.) All Ihren Bemühungen zum Trotz scheitern sämtliche Ablenkungsversuche kläglich! (Bei­fall bei der SPÖ. – Bundesrat Mag. Baier: Ja, aber von Ihrer Seite!)

Ich habe mich bemüht, an meine liebe Kollegin eine höfliche Einladung auszuspre­chen; ich bin schon gespannt, ob sie dieser Einladung auch Folge leisten wird. Ich darf daher die politische Position der SPÖ-Fraktion zur Schwerarbeiterregelung ... (Neuer­liche Zwischenrufe bei der ÖVP. – Bundesrat Gruber – in Richtung ÖVP –: Das hört ihr halt nicht gern!) – Es gelingt nicht! – Ich darf daher die politische Position zum Thema Schwerarbeiterregelung, zu dem, was sich die derzeitige Bundesregierung darunter vorstellt, wie folgt zusammenfassen:

Am Ende einer langen politischen Reise, die einzelne Pensionsreformen beinhaltete, unterlag man einem fatalen Irrtum betreffend die Frage, wie eine staatliche soziale Pensionsvorsorge in diesem Land ausschauen könnte – gespickt mit einer völligen


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