Bundesrat Stenographisches Protokoll 736. Sitzung / Seite 46

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wirklich mit auf den Weg geben. (Beifall bei der ÖVP. – Bundesrat Gruber: Na, die kommt eher Ihnen noch abhanden! – Bundesrat Kraml: Werden Sie nicht beleidigend!)

Herr Kollege Kraml, wissen Sie, wir sind da nicht beleidigt (Bundesrat Konecny: Oh ja! – Bundesrat Gruber: Sie werden beleidigend!), aber wenn eine derart ausge­zeich­nete Reform gemacht wird, dann soll man das entsprechend würdigen, anstatt es schlechtzureden in einem zehn- oder zwölfseitigen Schriftsatz, der jeder Grundlage entbehrt.

Die Länder haben sich, zugegeben, in der Begutachtungsphase in ihren Stellung­nahmen sehr kritisch zu diesem Gesetz geäußert. (Bundesrat Gruber: Aus gutem Grund!) So hat das Land Vorarlberg die Zusammenfügung des Fonds ÖBIG und des FGÖ abgelehnt. (Bundesrat Konecny: Ja!) Hiezu haben jedoch weitere Gespräche stattgefunden, und wie unser Gesundheitslandesrat Dr. Hans-Peter Bischof erklärt hat, wird Vorarlberg auf Grund einiger Nachbesserungen seine Zustimmung mit Vorbe­halten geben. (Bundesrat Kraml: „Mit Vorbehalten“! – Lebhafte ironische Heiterkeit des Bundesrates Konecny.  Bundesrat Konecny: Herr Kollege, ... lächerlich! – Bundesrat Gruber: Das sagt eh alles!)

Gerade aus dieser Sicht – und jetzt komme ich auf Sie zu sprechen – ist es für unsere Fraktion und für mich als Föderalisten überhaupt nicht nachvollziehbar (Bundesrat Kraml: Sie sind ein richtiger „Föderalist“!), dass Sie dem Antrag unserer Fraktion auf Vertagung dieser beiden in Diskussion stehenden Tagesordnungspunkte und auf Ladung von Experten und politisch Verantwortlichen aus den Ländern nicht zuge­stimmt haben. Damit hätten wir ein authentisches Bild bekommen, wie sich die Dinge in den Ländern entwickelt haben oder ob es Nachbesserungen und Gespräche gege­ben hat. Das haben Sie jedoch abgelehnt!

Ich frage Sie nun, Frau Kollegin Ebner oder Frau Kollegin Lichtenecker: Sind wir Ländervertreter (Bundesrätin Dr. Lichtenecker: Ich schon!) – das kommt mir nicht so vor, gerade bei Ihnen! –, oder sind wir keine Ländervertreter? (Bundesrat Gruber: Fragen Sie sich einmal selber! Da würde ich einmal in den Spiegel schauen, Herr Kollege!) Das, was Sie in dieser Sache hier praktiziert haben, ist reine Parteipolitik, Herr Kollege Gruber (Bundesrat Gruber: Schauen Sie einmal in den Spiegel!) – und das ist abzulehnen! –, ohne dass Sie auch nur einen einzigen Funken von Län­derinteressen hier mit eingebracht haben. Sie praktizieren oder strapazieren die Geschäftsordnung des Bundesrates nur dann, wenn sie zu Ihrem eigenen Vorteil ist, wenn Sie daraus politisches Kapital schlagen können! – Ein weiterer Beweis Ihrer unsinnigen Verzögerungs- und Verschleppungspolitik, meine sehr geehrten Damen und Herren!

Gerade Sie, Frau Kollegin Lichtenecker, wo Sie heute so einen euphorischen Start erlebt haben mit der Übernahme der oberösterreichischen Präsidentschaft (Bundes­rätin Dr. Lichtenecker: Ich bin jetzt noch in Trance!), hätten sagen sollen: Ich bin eine Föderalistin, Ländervertreterin mit Leib und Seele, und da stimme ich jetzt einmal mit der ÖVP (lebhafte ironische Heiterkeit des Bundesrates Konecny), denn dieser Antrag war sehr vernünftig! – Aber Vernünftiges wollen Sie eben nicht nachvollziehen.

Aus Vorarlberger Sicht – um nochmals darauf zurückzukommen – werden wir dem Gesetz zustimmen. Wir erwarten jedoch, dass die unsererseits aufgezeigten Themen ernst genommen werden, und hoffen, dass ein zusätzlicher Verwaltungsaufwand, hin­sichtlich dessen es ja Bedenken gegeben hat, nicht eintreten wird.

Ich darf deshalb zu den beiden vorliegenden und in Diskussion stehenden Gesetzen folgende Anträge einbringen:

 


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