BundesratStenographisches Protokoll743. Sitzung / Seite 12

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durch alle soziale Schichten und alle Altersgruppen Menschen vorfinden, und bei jedem Spiel ist es fast so wie bei einer burgenländischen Hochzeit, was ja ein sehr positives Beispiel ist. Und das hat damit zu tun, dass es dort keine Gewalt gibt. Nur dann, wenn es keine Gewalt gibt, werden unterschiedliche Schichten der Bevölkerung daran teilnehmen.

Daher ist die Gewaltprävention für uns ganz, ganz wichtig. Wir haben deshalb am 12. März einen Sicherheitsgipfel durchgeführt, bei dem wir auch mit den Vereinen und den Fangruppen das Gespräch gesucht haben. Wir haben die Möglichkeiten, festzu­stellen, wer die potenziellen Randalierer sind, und es muss natürlich dazu kommen, dass es, wenn jemand als gewalttätiger Hooligan auffällig wird, Begrenzungen des Zu­tritts im Stadion gibt.

Diese Herausforderung müssen die Vereine annehmen. Ich weiß schon, dass es für jeden Präsidenten eines Fußballvereins unangenehm ist, wenn Einzelne nicht in das Stadion dürfen, weil sie gewalttätig waren. Auch im Hanappi-Stadion ist man damit konfrontiert, wo immer die Transparente hängen und einzelne Fans so tun, als würde es sich um einen Märtyrer handeln. Aber die Wahrheit ist die, dass es meistens Ein­zelne sind. Da müssen wir schauen, dass diese Einzelnen nicht ihre Gewalttätigkeit auf die anderen übertragen. Daher kann es ja so sein wie bei einem Spieler: Wenn etwas vorfällt, dann wird man für zwei, drei, vier oder mehr Spiele gesperrt, denn die Fans müssen auch verstehen, dass sie mit ihrer Gewaltbereitschaft dort, wo sie vorhanden ist, dem Fußball enorm schaden.

Wir werden im Bezug auf die EURO 2008 auch eine umfassende Koordination mit den Nachbarländern durchführen, weil das natürlich eine ganz andere Veranstaltung ist als ein normales Bundesligaspiel und weil diese Hooligangruppen natürlich auch interna­tional bekannt sind. Das heißt, man wird schon bei denen, die bekannt sind, verhin­dern, dass sie überhaupt zu den Austragungsstätten kommen können. Das werden die Schweiz und Österreich im gleichen Ausmaß machen. Und Kernstück dieser Sicher­heitsvorbereitungen ist der Datenabgleich, den wir in ganz Europa durchführen und der dazu beitragen soll, dass problematische Personengruppen ihre Heimatländer erst gar nicht verlassen können.

Der Innenminister hat veranlasst, dass es alle sechs Wochen eine Sicherheitsbespre­chung gibt, wo nach einer Liste der zu erledigenden Arbeiten das alles abgearbeitet wird und alle sechs Wochen berichtet werden muss, wie weit wir in der Vorbereitung der Sicherheit sind, sodass ich hoffe, dass wir die Gewalt bis zum Jahr 2008 in den Stadien eindämmen können.

Denn über eines muss man sich schon im Klaren sein: Leute, die nach Österreich kom­men wollen und solche Bilder sehen, wie das zum Beispiel beim Derby der Fall war, fühlen sich natürlich abgeschreckt, denn die denken sich: Fahre ich da überhaupt hin, wenn es so zugeht? Das heißt, auch das Auftreten im Stadion bereits in der Zeit davor ist ganz entscheidend dafür, wie die Attraktivität des Austragungsortes aussieht.

 


Präsident Manfred Gruber: Danke, Herr Bundeskanzler.

Wir kommen zu einer weiteren Zusatzfrage. –  Herr Bundesrat Mayer, bitte.

 


Bundesrat Edgar Mayer (ÖVP, Vorarlberg): Herr Bundeskanzler! Die Zusatzfrage erübrigt sich, weil sie in Ihren Antworten zu den Fragen des Kollegen Einwallner bereits ausreichend beantwortet wurde. – Danke.

 


Präsident Manfred Gruber: Danke schön, Herr Kollege.

 


Wir kommen zu einer weiteren Zusatzfrage. Zu Wort gemeldet hat sich Frau Bundes­rätin Kerschbaum. – Bitte.

 


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