BundesratStenographisches Protokoll743. Sitzung / Seite 73

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Was die Herkunftsländer betrifft, haben wir einen Rückgang von 4,5 Prozent bei den bedeutendsten Gästen, die wir in Österreich immer hatten, nämlich den Deutschen, al­lerdings Zuwächse bei allen anderen bedeutenden Herkunftsländern. Die stärksten Zu­wächse gibt es bei Gästen aus den Vereinigten Staaten von Amerika, nämlich 7,8 Pro­zent; aus Frankreich kommen über 5 Prozent mehr Gäste; und auch bei Gästen aus dem Vereinigten Königreich Großbritannien gibt es eine Steigerung von über 5 Pro­zent.

Es wurde auch die laufende Wintersaison 2006 beziehungsweise 2007, vom Novem­ber vergangenen Jahres bis zum Jänner des heurigen Jahres, bereits angesprochen. Hier hat es trotz der klimatischen Probleme beziehungsweise des außergewöhnlich warmen Winters und Schneemangels ein Umsatzplus gegeben, meine Damen und Herren, obwohl es natürlich eine Stagnation bei den Nächtigungszahlen gegeben hat. Der Umsatz ist in der ersten Hälfte der Wintersaison um 1,5 Prozent auf 4,56 Milliar­den € gestiegen! Auch das ist ein Signal für die hohe Qualität unserer Tourismuswirt­schaft, dass die Gäste einfach mehr Geld ausgeben und ihr Geld offensichtlich auch gern in Österreich ausgeben.

Das WIFO hat Anfang März in seiner Prognose gesagt, dass die Umsätze für die ge­samte Wintersaison vom November letzten Jahres bis zum heurigen April sozusagen eine schwarze Null ergeben werden, weil es einfach auch wieder warm und frühlings­haft wird – obwohl jetzt der Winter wieder zurückkommt, aber insgesamt wird der Win­ter einfach viel zu warm sein. Für das Kalenderjahr 2007 rechnet das WIFO mit einem Umsatzwachstum von mindestens 2 Prozent. Auch das, glaube ich, ist alles andere als eine Stagnation, sondern ein schöner Erfolg.

International steht Österreich mit seiner Tourismuswirtschaft ausgezeichnet da! Im weltweiten Ranking der Tourismus-Destinationen liegt Österreich, gemessen an den Ankünften, im Jahr 2005 an zehnter Stelle; Nummer eins ist Frankreich, gefolgt von Spanien und den USA.

Das Weltwirtschaftsforum in Davos hat erstmals den so genannten „Travel & Tourism Competitiveness Report 2007“ erstellt und hat dafür in 124 Ländern der Welt relevante Daten gesammelt. Die aktuelle Studie, meine Damen und Herren, kürt Österreich – nach der Schweiz und vor Deutschland – zum zweitbesten Tourismusstandort welt­weit, gemessen an der wirtschaftlichen Attraktivität für die Tourismuswirtschaft!

Bewertet wurden da ganzheitliche Faktoren – es wird also ein gesamtes Bild gebo-
ten –, Faktoren wie Stellenwert der Tourismusindustrie, Umweltpolitik, Sicherheit, Hy­giene, Flugverbindungen, Transportsystem, Preise, Humanressourcen oder auch Kul­turgüter und Naturschätze. Man kann daher sagen, auch in der Tourismuswirtschaft wird Österreich durchaus als Gesamtkunstwerk gesehen. Dies bestätigt uns in unse­rem Weg mit der österreichischen Tourismuswirtschaft.

Der Tourismus ist ein Beschäftigungsmotor. Hier möchte ich mich speziell ein bisschen auf die Frauen konzentrieren, die ja auch in meinen Zuständigkeitsbereich fallen. Der Frauenanteil im Beherbergungs- und Gaststättenwesen lag 2005, gemessen an allen Beschäftigten in dieser Sparte, bei 63 Prozent. Wenn man sich anschaut, auf welchen Ebenen in den Unternehmen wir Männer und Frauen finden, dann sehen wir, der Frauenanteil in der Tourismuswirtschaft hat mit 30 Prozent den höchsten Anteil auf den Führungsebenen. Meine Damen und Herren, Frauen haben im Tourismus die Nase vorn! Es folgt das Gewerbe mit 20 Prozent Frauenanteil auf den höchsten Führungs­ebenen, im Handel sind es 14 Prozent. Auf mittlerer Managementebene liegt der Frau­enanteil sogar bei 49 Prozent; meine Damen und Herren, auch hier ist die Nase vorn!

Die meisten Frauen lösen ihr Gewerbe in der Sparte Handel, aber die Tourismus- und Freizeitwirtschaft liegt mit über 25 000 Unternehmerinnen insgesamt an dritter Stelle.


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