BundesratStenographisches Protokoll745. Sitzung / Seite 69

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Ich möchte unter gar keinen Umständen einem 65-Jährigen sagen, dass er einfach zu alt für eine Operation ist. Ich möchte dafür sorgen, dass wir in diesem Land weiter den Österreicherinnen und Österreichern sagen: Ja, schaut auf euch selbst! Ihr habt Verantwortung für euch selbst, aber wenn euch etwas passiert, dann sind wir da: mit einer wohnortnahen Versorgung, mit einer ausgezeichneten Versorgung und mit keiner Angst vor etwaigen Übernahmen durch Großkonzerne oder unter Umständen dem Verweigern von notwendigen Medikamenten in der wissenschaftlichen Entwicklung für künftige Erkrankungen.

Sie wissen, es liegt viel Arbeit vor uns. Es liegt die Arbeit vor uns, eine gemeinsame Finanzierung, Planung und Steuerung zu machen, zu schauen, dass wir die weißen Flecken im niedergelassenen Bereich bereinigen und dass wir uns vor allem auch in der Ausbildung qualitativ immer mehr verbessern und dass wir auch auf die demographischen Zahlen Rücksicht nehmen.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen hier auch zum Thema Finanzierung der AGES etwas beant­worten. Es war mir vor allem wesentlich: Nehmen Sie meine Worte zur HPV-Impfung mit! Ich werde Sie auch weiter am Laufenden halten, wie sich die Entwicklung in den nächsten Monaten in diese Richtung entwickelt. – Herzlichen Dank. (Allgemeiner Beifall.)

12.52


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Zu Wort gemeldet hat sich noch Herr Bundesrat Konecny. – Bitte.

 


12.52.35

Bundesrat Albrecht Konecny (SPÖ, Wien): Frau Präsidentin! Frau Bundesminister! Ich bin Ihnen sehr dankbar für diese auch sehr emotionale Stellungnahme, weil natür­lich das, was alle Redner festgestellt haben, dass für Menschen die Sorge um die Gesundheit zu einem beträchtlichen Teil im Mittelpunkt ihres Denkens und Fühlens steht, auch ein Tor ist, durch das Missbrauch eindringen kann.

Wenn jemand Hysterie – und ich würde noch schärfere Worte verwenden als Sie, aber ich kann mir das leichter erlauben – mit dieser angeblichen Impfung gegen Gebär­mutterhalskrebs statt gegen eine Erregungsform, die für eine Anzahl von Fällen verantwortlich ist, entfaltet, dann ist dem entgegenzutreten und ist klarzumachen, dass eine Hysterie entfaltet wird, um die Politik und die Sozialversicherungsträger zum Nach­geben zu bringen und Börsenkurse zu lukrieren. Und das ist eindeutig ein Missbrauch dieser Sorge der Menschen um ihre Gesundheit!

Frau Bundesminister! Ich gebe aber zu, ich habe mich nicht allein zu Wort gemeldet, um das zu sagen. Ihr emphatischer Ausdruck hat mir nämlich Hoffnung in einer anderen Hinsicht gemacht. Sie haben dem Anbieter dieser Impfung – und ich unter­schreibe das vollinhaltlich – vorgeworfen, dass er fast agiert wie beim Neurolin­guistischen Programmieren. Was vielleicht nicht allen Mitgliedern dieses Hauses bekannt ist: Diese durchaus umstrittene Methode hat mit einer anderen Formulierung für das harte „P“ am Schluss – diesmal geht es um Neurolinguistische Psycho­therapie – erstaunlicherweise am letzten Amtstag ihrer Vorgängerin, Anerkennung als anerkannte psychotherapeutische Methode gefunden.

Es ist die einzige Methode, bei der der Psychotherapiebeirat nicht zugestimmt hat, was die frühere Frau Bundesministerin nicht beeindruckt hat. Diese Entscheidung hat den Psychotherapiebeirat gegen seine jahrelange Erfahrung so empört, dass er seine Arbeit eingestellt hat.

Frau Bundesminister, bei Ihrer Einschätzung des Neurolinguistischen Programmierens, den Sie jetzt zum Ausdruck gebracht haben, besteht vielleicht doch eine Hoffnung,


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