Die Qualität dieser Milch ist eine sehr hohe. Rund 98,5 Prozent der angelieferten Milch beträgt der Anteil an Milch ohne Qualitätsabzüge. Der Milchpreis ist einer, der immer wieder in Diskussion steht. Nach einem Auf und Ab in den letzten Jahren hat es zuletzt Gott sei Dank wieder eine Bewegung nach oben gegeben: Wir lagen im Jahr 2005 bei 27,95 € je 100 kg angelieferter Milch bei einem Fettgehalt von 3,7 Prozent und einem Eiweißgehalt von 3,4 Prozent. 2005 lag der Milchpreis in Österreich erstmals über dem Niveau von Bayern und auch von Deutschland, das immer wieder als beispielgebend herangezogen wurde.
Gestiegen ist auch die Erzeugung von flüssigen Milchprodukten und die Erzeugung von Käse- und Topfenprodukten. Rückläufig war die Erzeugung von Butter. Wir haben auch schon gehört: Bioprodukte spielen immer mehr eine Rolle. So wurden rund 220 000 Tonnen Biomilch angeliefert. Ein Drittel davon, Kollege Saller, kommt aus Salzburger Betrieben, die auf diesem Sektor führend sind. Der Großteil davon wird als Trinkmilch vermarktet.
Nun zur Produktion und Vermarktung von Rindern. Von der Kuh kann man nicht nur die Milch trinken, sondern es gibt auch Teile, die man anders verwerten kann. Da hat es weltweit eine Produktion von rund 64,2 Millionen Tonnen gegeben. Die größten Zuwächse bei der Produktion von Rindfleisch gibt es in Brasilien und in China. Und für den internationalen Verbrauch von Rindfleisch wird – etwas, was auch interessant ist – eine positive Entwicklung erwartet.
Es hat sich da sehr viel getan: Das Kräfteverhältnis hat sich verändert, und man kann sagen, dass frühere Exportnationen wie die EU heute nicht mehr in der Lage sind, ihren Eigenbedarf zu decken. Vor allem Südamerika, vor allem Brasilien, begünstigt durch die Kostenvorteile in der Produktion, forciert weiterhin den Export ganz stark.
Wie schaut es auf dem österreichischen Rindermarkt aus? – Der österreichische Rindermarkt hat im Jahr 2005 566 000 Rinder sozusagen der Verwertung zugeführt, sprich: sie wurden geschlachtet. Das sind um zwei Prozent weniger als im Jahr davor. Bedingt durch das geringere Angebot und durch die größere Nachfrage ist es aber zu einem wünschenswerten Effekt auch für die Produzenten gekommen: Es sind die Produzentenpreise gestiegen, sie waren annähernd auf einer Rekordhöhe. Da gab es den höchsten Preis bei Stieren beziehungsweise bei Kühen seit dem Beitritt zur Europäischen Union, seit 1995.
Nun zur Rinderzucht. Wie ist die Rinderzucht organisiert? – Kurz ein paar Stichworte: Die Rinderzucht ist in den Landestierzuchtgesetzen geregelt. Es werden heute vorwiegend Rinder mit kombinierter Nutzungsrichtung – das heißt: Milch und Fleisch – gezüchtet. Die Milchleistung – das dürfte auch interessant sein – stieg im Jahr 2005 um 12 kg. Das macht zwar nur 0,2 Prozent aus, aber durchschnittlich gibt jede österreichische Kuh, die auch geprüft wird, im Jahr rund 6 507 kg Milch. Das ist ein enormer Wert, wo sich in den letzten Jahren sehr, sehr viel getan hat.
Neben der Verbesserung von Milch- und Fleischleistung sowie der Fleischqualität wird im Rahmen der Zuchtprogramme insbesondere auch auf Merkmale der Langlebigkeit und der Fruchtbarkeit geachtet. In den letzten Jahren hat es auch eine zusätzliche Sparte gegeben: Es wurden vermehrt reine Fleischrinderrassen, vor allem als Mutterkuhhaltung, gezüchtet.
Ein Bereich, der untrennbar mit der Viehwirtschaft verbunden ist, ist die Grünland- und Almwirtschaft. Nur kurz ein paar Zahlen: Das Dauergrünland nimmt in Österreich rund 1,44 Millionen Hektar ein. Bezogen auf die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche sind das 55 Prozent.
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