BundesratStenographisches Protokoll746. Sitzung / Seite 195

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

mentors vor Ort oder andere Möglichkeiten. Die wollen wir heute am Ende dieses langen Tages nicht mehr diskutieren.

Wofür wir sehr wohl sind, das ist die Erhöhung, die Anpassung der Studiengebühren, denn das sind Investitionen in die Bildung und sind gleichzeitig auch Investitionen in die Zukunft. (Bundesrat Konecny: Sie meinen die Studienbeihilfen?) – Die Studien­beihilfen natürlich, Entschuldigung. (Bundesrat Konecny: Denn sonst hätte ich nicht gewusst, ob ich zustimmen kann!) – Die Studiengebühren sind ja laut unserem Bun­deskanzler im Begriff, abgeschafft zu werden.

Herr Kollege Florianschütz hat auch die verschiedenen Wege angesprochen und die Unterschiede, die da bestehen. Wir haben nach wie vor einen riesigen Unterschied zwischen dem Bereich des dualen Ausbildungssystems und jenem der Beihilfen für Studierende. Der Steuerzahler zahlt sehr viel für die Studierenden und gibt fast nichts aus für die Lehrlinge, die eine Facharbeiterausbildung machen.

Kärnten geht hier neue Wege, und es gibt bereits die ersten Erfolge: Es gibt in Kärnten auf Kosten der Kärntner Steuerzahler – leider noch nicht des Bundes; wir warten da noch auf eine Zusage – die sogenannte Lehre mit Matura, wo ein Lehrjahr dazu­gehängt wird, wo der Lehrling zusätzlich zu seiner dualen Ausbildung auch die Matura abschließen kann – und das kostenlos! Das bedeutet eine Gleichstellung mit all jenen, die heute Fachschulen oder höhere Schulen besuchen. Ich glaube, das ist eine Chance, die man österreichweit ergreifen sollte, denn: Wenn man sowohl einen erlernten Beruf hat als auch die Matura gemacht hat und damit weiterstudieren oder in seinem Beruf arbeiten kann, so erhöht dies die Chancen, nach Abschluss der Ausbildung auch einen Arbeitsplatz zu haben. – Denn viele studieren ja und warten dann jahrelang auf eine Anstellung und auf einen Erwerb.

Ich hoffe, dass diese Botschaft aus Kärnten, wie auch so viele andere Botschaften, auch auf Bundesebene gehört wird und der Karriereweg „Lehre mit Matura“ auch österreichweit eingeschlagen wird.

20.23


Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächste Rednerin ist Frau Bundesrätin Mag. Eibin­ger. – Bitte.

 


20.23.37

Bundesrätin MMag. Barbara Eibinger (ÖVP, Steiermark): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich darf Sie zu Beginn beruhigen: Ich werde mich auch auf die Tagesordnung beschränken und kein weiteres Universalreferat über die Lage an Österreichs Universitäten halten. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir haben es kurz gehört: Der Verbraucherpreisindex ist seit dem Jahr 2002 um 12,8 Prozent angestiegen, die Studienbeihilfe aber seit dem Jahr 2000 unverändert geblieben. Und daher ist es höchste Zeit, auch diese Beiträge anzugleichen und anzuheben, denn die Studienförderung ist ein sehr wichtiges Element in der Univer­sitätspolitik, gerade um schwache beziehungsweise auch leistungsorientierte Studen­ten zu fördern.

Warum diese Rundung auf 12 Prozent, Herr Kollege Florianschütz? – Nun, in einem zweiten Teil soll auch der Bezieherkreis ausgeweitet beziehungsweise eine leichtere Zugänglichkeit ermöglicht werden. Und im Hinblick auf diesen zweiten Schritt hat man sich darauf geeinigt, hat man es auf diese 12 Prozent gerundet.

Ich möchte auch betonen, dass in den letzten sechs Jahren die Studienförderung bereits sehr gut ausgebaut wurde. Im Zeitraum vom Jahr 2000 bis 2006 wurde die Zahl der Bezieherinnen und Bezieher von 34 000 auf 48 000 gesteigert, und mittlerweile


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite