BundesratStenographisches Protokoll749. Sitzung / Seite 82

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Graz und – wir haben es schon gehört – weitere Städte mit deren Kulturangebot und der steirische Wein und die Kulinarik, die in unserem Bundesland geboten werden.

Wie wird der operative Bereich abgehandelt? – Das passiert gleich wie in anderen Bundesländern auch bei uns in sogenannten Tourismusregionen. Zuallererst darf ich das steirische Salzkammergut und das Ausseerland nennen, eine traditionsreiche Tourismusregion. Bad Aussee – vor rund 140 Jahren erstmals als Kurort angesehen; aus einer klassischen Bergbauregion, einer Salzgewinnungsregion hin zu einer Som­mer­frische. Damals sind die Leute mit Sack und Pack – wie man gesagt hat – gekommen und haben drei Wochen lang auf dem Land gewohnt. Heute haben wir eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von drei Tagen zu vermerken. Man erkundigt sich im Internet, wie das Wetter ist, wo man am günstigsten in dieser Region untergebracht werden kann. Die Situation hat sich geändert – diese Veränderungen bieten aber auch Chancen, die jeder Einzelne nutzen muss.

Das Attraktive bei uns ist sicherlich die „Fünf-Sterne-Landschaft“, die man zu Recht so bezeichnen kann, wo wir Chancen sehen als Ausbaupotential zur Ganzjahres­des­tination. Immer mehr Menschen entscheiden sich, wie gesagt, für drei bis vier Urlaube im Jahr. Diese Entscheidung erfolgt meist spontan und auch außerhalb der klassischen Urlaubszeit. Wir haben rund 850 000 Nächtigungen zu verzeichnen und sind im Begriff, gerade in den letzten Jahren und auch im heurigen Jahr, uns der Millionenmarke zu nähern.

Eine Tourismusregion, die auch international von Bedeutung ist, ist die Region Schladming–Dachstein, die Bilderbuchlandschaft zwischen den Schladminger Tauern und dem Dachstein. Hier finden Sie alle Highlights, die der Winter-, aber auch der Sommertourismus zu bieten haben. Wie wir schon gehört haben: neun Winter­sportzentren mit 109 modernen Seil- und Sesselbahnen. Aufgrund der geografischen Lage gilt die Region als sehr schneesicher; dazu kommen auch – wir haben heute schon darüber gesprochen – die modernsten Beschneiungsanlagen Europas.

Es gibt da auch diesen Zwiespalt in der Tourismusentwicklung. Wenn man den Pro­gnosen Glauben schenken darf, dann wird laut einer OECD-Studie – so ist es auch im Tourismusbericht vermerkt – bei einer Erwärmung um nur 1 Grad Celsius von den gegenwärtig 228 Schigebieten Österreichs rund ein Drittel wegfallen. Bei einer Erwärmung von 2 Grad würde das die Hälfte bedeuten, und bei einer Erwärmung von 4 Grad würde das rund 80 Prozent bedeuten. Das muss man sich einmal konkret im Detail vorstellen.

Auf der anderen Seite gibt es Berichte darüber – ich habe auch einen Bericht im Fernsehen darüber gesehen; eine langfristige Entwicklung, die auch klimatisch bedingt ist –, dass gerade Länder, die momentan sehr im Plus sind, Beispiel Griechenland, alle mediterranen Länder, die großen Verlierer sein werden. Aber ich gebe Kollegin Kerschbaum recht, diese Argumentation wäre fatal, dass wir alles dafür tun müssen, dass wir auf der anderen Seite profitieren. Aber man sieht, wie schwierig oft die Entscheidung ist, in welche Richtung zu gehen ist.

Lassen Sie mich noch kurz etwas zum Murtal sagen, einer Region, die auch als Schigebiet und als der Holzcluster in der Steiermark bekannt geworden ist; das steirische Thermenland mit rund 2,5 Millionen Nächtigungen. Ein Jungbrunnen für Körper und Seele – habe ich mir hier aufgeschrieben. Jeder, der schon einmal dort gewesen ist, weiß, dass es dort sechs Thermenstandorte gibt, die sich nicht auf den Lorbeeren der Vergangenheit ausruhen, sondern jährlich, ja fast monatlich neue Attraktionen bringen oder bringen müssen, denn gerade dieser Sektor ist heiß umkämpft. Jeder, der weiß, was in Slowenien, in Ungarn derzeit an Thermenprojekten


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