BundesratStenographisches Protokoll751. Sitzung / Seite 62

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

„Kronen Zeitung“ vom 14. Oktober 2007: ein Interview mit Ex-Minister Blecha, Vertreter von über zwei Millionen Pensionisten. Folgende Aussage hat Ex-Minister Blecha ge­macht:

Herr Blecha, stimmt es, dass Sie eine Volksabstimmung über die EU-Verfassung be­fürworten? – Bei entscheidenden Fragen sollen Volksabstimmungen durchgeführt wer­den. Man soll keine Angst vor dem Volk haben, außer der Wille des Volkes wider­spricht den eigenen Interessen. (Bundesrat Mag. Himmer: Herr Kollege! Das hat nichts mit der Tagesordnung zu tun!) Zum jetzigen, vorliegenden EU-Vertrag muss ich sagen, dass er sehr viel besser ist als der Ist-Zustand, der sehr viel Kritik ausgelöst hat. Da bin ich für die Volksabstimmung, man muss nur den Menschen erklären, wor­um es wirklich geht. – Zitatende. (Zwischenrufe bei SPÖ und ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Wenn man sich in der Bundesregierung so über die ös­terreichische Bevölkerung hinwegsetzt ... (Zwischenruf des Bundesrates Mag. Him­mer.) – Da können Sie, lieber Herr Kollege, anderer Meinung sein. (Bundesrat Mag. Himmer: Na eh!) Auch wir waren einmal in der Regierung und haben alles mit Klauen und Zähnen verteidigt. Da war auch nicht alles richtig, aber wir haben es vertei­digen müssen, und so geht es jetzt euch! (Heiterkeit des Bundesrates Konecny.)

Es ist nicht möglich, diesem Gesetz die Zustimmung zu geben, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Bundesrat Mag. Himmer: Die Tagesordnung ...!) Mit bestem Wil­len ist es nicht möglich, diesem Gesetz die Zustimmung zu geben, und ich werde sie nicht geben. Wir wären gut beraten, dieses Gesetz neuerlich dem Nationalrat zuzufüh­ren, um es ein weiteres Mal zu beraten, dass es alle Nationalräte und die zuständige Ministerin lesen. – Danke. (Beifall des Bundesrates Mitterer.)

12.16


Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Ing. Einwallner. – Bitte.

 


12.16.42

Bundesrat Ing. Reinhold Einwallner (SPÖ, Vorarlberg): Herr Präsident! Frau Staats­sekretärin! Geschätzte Damen und Herren! Nach so einem Generaldebattenbeitrag des Kollegen Kampl zu allen möglichen politischen Themen des Landes sei dazu ge­sagt: Kollege Kampl, das ist gespickt gewesen von Unwahrheiten. Nicht nur, dass Sie hier am Rednerpult das Thema verfehlt haben, haben Sie hier heraußen auch grund­sätzlich so viele falsche Aussagen getätigt, dass ich froh bin, jetzt wieder auf das The­ma des Tagesordnungspunktes zurückkommen zu können.

Meine Damen und Herren, ich erinnere mich noch sehr, sehr gut an die ausführliche Diskussion, die wir auch hier im Haus hatten, als wir das Fremdenrechtspaket 2005 be­schlossen haben. Ein Teil der damaligen Vereinbarung war die Errichtung eines Asyl­gerichtshofes. Jetzt ist es endlich so weit, dass dieses Asylgerichtshof-Einrichtungs­gesetz behandelt wird.

Ich bedauere, dass es nicht schon früher dazu gekommen ist; das muss ich auch ganz klar sagen. Und wenn ich von Ihnen, Kollege Perhab, höre: das war ohnehin immer die große Idee der ÖVP!, dann frage ich mich, wo Sie die letzten Jahre waren. Wo waren Sie die letzten Jahre? (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.) Es müsste sich sogar bis ins Ennstal durchgesprochen haben, dass die Sozialdemokratie immer schon für diesen Asylgerichtshof eingetreten ist und hier auch heute wieder für diesen Asylgerichtshof steht und sich dafür ausspricht. (Bundesrat Perhab: Der Bezirk Liezen ist größer als Vorarlberg! – Heiterkeit bei der ÖVP.)

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite