haben protestiert, aber es ist leider vergebens. Die Bundesregierung unterstützt diese Situation nicht.
Misswirtschaft bei den Österreichischen Bundesbahnen, keine Pensionsreform: Mit 52 Jahren werden die österreichischen Eisenbahner in Pension geschickt. (Zwischenrufe bei SPÖ und ÖVP.) – Bitte, ich habe hier einen Zeitungsartikel! Liebe Kollegen, ich habe den Zeitungsartikel hier: Dadurch entsteht eine Kostensteigerung vom Jahr 2003 bis 2007 für den Bund von 1 042 000 €. (Bundesrat Reisenberger: Wer war denn da der Verkehrsminister? – Weitere Zwischenrufe.) Bitte? (Bundesrat Reisenberger: Sie haben gesagt: 2003! Wer war da der Verkehrsminister?) – Von 168 Millionen vor drei Jahren auf 1 420 000 €.
Von EU-Kommissarin Benita Ferrero-Waldner: 700 000 € im Irak verschwunden. Man hört von Europa nichts, man hört in Österreich nichts. (Zwischenruf der Bundesrätin Roth-Halvax.) Bis heute keine Aufklärung von der österreichischen Bundesregierung. (Unruhe im Saal.)
Vizepräsident Jürgen Weiss (das Glockenzeichen gebend): Ich bitte, den allgemeinen Geräuschpegel etwas zu dämpfen!
Den Redner bitte ich, wieder zum Tagesordnungspunkt zurückzufinden.
Bundesrat Ing. Siegfried Kampl (fortsetzend): Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Der österreichische Bundesheermajor Lang wurde von Israelis bei Kampfhandlungen getötet – bis heute keine Aufklärung. (Zwischenruf des Bundesrates Schennach.)
In Österreich: 12 Prozent von Armut betroffen. Wir haben jetzt wieder diesen Bericht, der jährlich ausgegeben wird: eine weitere Einkommenssteigerung der Reichen und eine weitere Verarmung derjenigen, die wirklich Hilfe brauchen würden. Davon betroffen sind vor allem alleinstehende Frauen und kinderreiche Familien; alles ist offen.
Vizepräsident Jürgen Weiss (das Glockenzeichen gebend): Herr Kollege Kampl, wir haben keine Generaldiskussion zur gesamten Tagesordnung! (Bundesrat Ing. Kampl: Ja, aber ich komme gleich darauf!) Ich bitte Sie, sich auf die Punkte 1 und 2 zu beziehen. (Beifall und Jawohl-Rufe bei der ÖVP.)
Bundesrat Ing. Siegfried Kampl (fortsetzend): Danke, Herr Präsident! Dann werde ich, ein bisschen konkreter zusammenfassend, großen politischen Verantwortungsbedarf in Österreich aufzeigen.
„Kleine Zeitung“ vom 8. Dezember 2007, ÖVP-Abgeordneter Gabriel Obernosterer: Die Vorgangsweise ist unakzeptabel – das sagt ein Nationalrat –, 63 Gesetze im Schnellverfahren im Nationalrat, im ÖVP-Klub gärt es bereits. (Zwischenruf der Bundesrätin Roth-Halvax.)
Weiter die „Kleine Zeitung“ vom 8. Dezember 2007: Politik springt sorglos mit Rechtsstaat um. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) – Ach so, bitte, dann muss ich eben den Artikel vorlesen. (Bundesrat Mayer: Nein, nein!) Doch, das muss ich schon vorlesen:
Heftige Vorwürfe finden auch andere Juristen wie der Präsident des Verfassungsgerichtshofs, Karl Korinek, der vor einem Asylgerichtshofgesetz ohne vorherige Begutachtung, Husch-Pfusch-Gesetz, warnte. Ein Armutszeugnis. Verfassungsjurist Heinz Mayer hatte bei diesem Thema sogar von einem gewaltigen Fußtritt für den Rechtsstaat geredet. Auch das beeindruckt die rot-schwarze Regierung mit deren Zweitdrittelmehrheit überhaupt nicht. Sie paukte zuletzt in drei Sitzungstagen rund 63 Gesetze und an die 1 000 Verfassungsänderungen im Parlament durch. Das war auch dem Ex-ÖVP-Klubchef und Vizepräsidenten der Liga für Menschenrechte, Heinrich Neisser, zu viel. Er sprach von einem Armutszeugnis des österreichischen Parlamentarismus. – Zitatende.
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